Wir, das sind das Trotz Allem und die Werk°Stadt Witten, hatten dieses Jahr eigentlich viel vor. Dann fuhr uns Corona in die Parade und von den großen Plänen blieb nicht viel übrig. Ganz geschlagen wollten wir uns dann aber doch nicht geben: Wir werden (hoffentlich) im nächsten Jahr ordentlich auf die Kacke hauen! Aber so lange können wir die Füße nicht still halten…
Rede auf der Kundgebung am 6. Juni 2020 – Solidarität statt Konkurrenz
Das Trotz Allem beteiligte sich an der Kundgebung „Solidarität statt Konkurrenz“ des Bündnisses „Witten gegen Verschwörungswahn“ mit einer Rede, die wir im folgenden dokumentieren wollen:
Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Genossinnen und Genossen,
verehrte Passantinnen und Passanten!
Es freut mich sehr, auf dieser den Umständen entsprechend etwas außergewöhnlichen Kundgebung, stellvertretend für das soziokulturelle Zentrum „Trotz Allem“ sprechen zu dürfen.
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Kundgebung am 6. Juni 2020 – Solidarität statt Konkurrenz
Das Bündnis Witten gegen Verschwörungswahn ruft zur Kundgebung Solidarität statt Konkurrenz auf: Kommt Samstag, 6. Juni 2020, um 12:00 Uhr zum Platz vor der Stadtgalerie!
Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen beeinflussen nach wie vor weite Teile unseres Lebens. Zwar kann das Virus uns alle treffen, jedoch sind wir nicht alle gleich von den Schutzmaßnahmen und ihren Konsequenzen betroffen. Die Krise offenbart die schon vorherigen Ungerechtigkeiten und verstärkt soziale Missstände.
Mehr Informationen bei Ennepe-Ruhr stellt sich quer
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Einige Bemerkungen zur Aktivität der Edelweißpiraten Witten, zur Sozialgeschichte des Berger-Denkmals, des Hohensteins und zum Helenenturm
Berger-Denkmal auf dem Hohenstein
Video der Edelweißpiraten Witten
Das Berger-Denkmal steht ja auf dem Hohenstein und der verdankt seine heutige Gestalt den Kriegen des Preußen-Königs Friedrich II., genauer gesagt, den drei Schlesischen Kriegen, die Preußen gegen Österreich-Ungarn und seine Kaiserin Maria-Theresia führte. 1763 endete der dritte Schlesische Krieg, aus dem Schulunterricht vielleicht als der Siebenjährige Krieg in Erinnerung. Der Hohenzollern-König hatte seine Kassen mit dem Krieg ruiniert. Er oder einer seiner Berater verfiel auf die Idee, die Almende in Preußen aufzulösen, technisch hies das, die Marken aufzuteilen. Alle, die ein Recht auf Nutzung der Mark besaßen, sollten einen Anteil von ihr als privaten Besitz zur exklusiven Nutzung erhalten. Der Plan: wer das Land als Eigentümer landwirtschaftlich bearbeitet, erhöht die Ernte-Erträge, zahlt mehr Steuern und die Kasse des Königs füllt sich wie durch Zauberhand. Das galt natürlich auch für Witten, das zu Preußen gehörte.
Solidaritätserklärung
Im Nachgang des diesjährigen 8. Mai erreichte uns ein Video der Gruppe Edelweißpiraten Witten. Am Berger-Denkmal hat die Gruppe ein Banner zur Erinnerung an den 75. Jahrestag der Niederlage Deutschlands entrollt. In Zeiten von Corona eine großartige Aktion, um uns alle daran zu erinnern, dass wir auch jetzt den Kampf gegen Faschismus nicht vergessen dürfen. Das hat mittlerweile den Staatsschutz auf den Plan gerufen. Schon bezeichnend, wo manche Menschen ihre Prioritäten setzen. Dieser Kriminalisierung stellen wir unsere Solidarität entgegen!
Die „Nationale Akademie der Wissenschaften, Leopoldina“ und ihre bemerkenswerte Verbindung zu Witten
Wahrscheinlich haben die meisten mitbekommen, dass die „Nationale Akademie der Wissenschaften, Leopoldina“ gerade groß rauskommt. Weniger bekannt ist, dass sie eine gewisse Verbindung zu Witten hat, und zwar weil der in Witten geborene Otto Schlüter 1942 ihr Vizepräsident wurde. 1952 – zu DDR-Zeiten – wurde er ihr Präsident. Schlüter wurde am 12. November 1872 geboren. Sein Vater war Rechtsanwalt. Schlüter wurde Professor für Geographie, zunächst an der Uni Bonn, dann an der Uni Halle/Saale in Sachsen-Anhalt, also dort, wo die „Leopoldina“ sitzt. Schlüter wurde 1923 ihr Mitglied. Er entwickelte in grundlegenden Werken die Grundzüge einer Historischen Geographie (z. B.: Ziele der Geographie des Menschen, 1906; Bemerkungen zur Siedlungsgeschichte, 1899; Über das Verhältnis von Mensch und Natur in der Anthropogeographie, 1907). Landschaft betrachtete und erforschte Schlüter einzig als Siedlungsraum des Menschen. Sein kartographisches Hauptwerk war: Siedlungsräume Mitteleuropas in frühgeschichtlicher Zeit. In der NS-Zeit forschte er für die SS-Forschungseinrichtung „Stiftung Ahnenerbe“ (lesenswertes Standardwerk: Michael H. Kater: Das „Ahnenerbe“ der SS 1935–1945, München 2006). Sein Projekt hieß: Forschungswerk „Wald und Baum in der arisch-germanischen Geistes- und Kulturgeschichte“. Es zählte zu dem umfassenderen Programm mit dem schönen Namen „Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften“.
Solidarität in der Krise
Liebe Freund*innen, liebe Genoss*innen,
angesichts der momentanen Situation wollen wir uns einmal etwas ausführlicher zu Wort melden. Auch das Trotz Allem bleibt wohl bis auf Weiteres geschlossen. Alle Veranstaltungen und offenen Abende, die für die nächste Zeit geplant waren, finden leider nicht statt. Auch die Türen unserer Gustav-Landauer-Bibliothek werden solange nicht mehr öffnen. So traurig wir darüber auch sind, freut es uns dennoch, dass wir durch die sog. „Corona-Krise“ momentan nicht (bzw. nicht mehr als sonst auch) in unserer Existenz bedroht sind. Wir finanzieren uns seit vielen Jahren ausschließlich über Spenden. Momentan können die monatlichen Zuwendungen unserer Unterstützer*innen die laufenden Kosten mehr oder weniger decken. Über weitere Menschen, die das Trotz Allem mit einer monatlichen Spende supporten wollen, freuen wir uns natürlich dennoch. Jede*r Spender*in ermöglicht das Fortbestehen unseres kleinen soziokulturellen Zentrums – während Corona, aber auch danach. Jeder Dauerauftrag zählt!
Trotz Allem geschlossen
Das Trotz Allem bleibt bis mindestens zum 19. April 2020 geschlossen und alle Veranstaltungen fallen aus. Anders als ursprünglich behauptet, fällt die Radtour „Auf den Spuren der Roten Ruhrarmee“ leider ebenfalls aus.
Literaturempfehlung der Gustav-Landauer-Bibliothek
- Albert Camus:
- Die Pest
- Originaltitel: La Peste
- Reinbek: Rowohlt Verlag, 1998
- ISBN: 978-3-499-22500-0
- Signatur: invalid-1079
- Reihe: RoRoRo (22500)
- 349 Seiten
Di. 7. April: Antifa-Café
Die Geschichte der Abschiebehaft
Die Veranstaltung fällt leider wegen der aktuellen Situation aus!
Der Vortrag beschäftigt sich mit der 100-jährigen Geschichte der Abschiebehaft. Er startet mit einem kurzen Input dazu, was man eigentlich unter Abschiebehaft versteht und welche Formen es gibt. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der historischen Aufarbeitung der Abschiebehaft, untergliedert in 1919 bis 1945 und ab 1945. Im Laufe des Vortrags werden wir so die Abschiebehaft als eindeutig antisemitisch, rassistisch und potenziell tödlich einordnen. Zum Schluss folgt ein Überblick die aktuelle Lage zum Thema und alle wichtigen Infos zur Kampagne „100 Jahre Abschiebehaft“. Am Ende bleibt sowohl Raum für Diskussion, als auch für Fragen zum Thema und zur Kampagne.
So. 5. April: Begegnungscafé
Herzlich Willkommen!
Das Begegnungscafé fällt leider wegen der aktuellen Situation aus!
The cosmopolitan café is unfortunately canceled due to the current situation!
بسبب فيروس كورونا سنقوم بإلغاء الملتقى. لكننا سنعوضه حالما تسنح الفرصة
La renkontkafejo bedaŭrinde estas nuligita pro la nuna situacio!
Das Begegnungscafé stellt einen Ort dar, wo alle willkommen sind. Es gibt die Möglichkeit, zusammen zu brunchen und in geselliger Runde ins Gespräch zu kommen. Wir wollen einen Ort schaffen, wo Menschen aus unterschiedlichen Kulturen sich austauschen, voneinander lernen und Vorurteile abbauen können. Darüber hinaus bieten die Räumlichkeiten die Möglichkeit, zusammen zu kochen, zu spielen, zu musizieren oder einfach nur zum Abhängen.
You are welcome to our cosmopolitan café to meet persons, you never had known of your own. Taste the good vibes of culture appropriation by cooking, playing and discussing together. Make transcultural cosmopolitan a threat again.
مرحبا بكم في قهوة الملتقى!
هذه القهوة هي مكان فيه الجميع مرحب به. هناك إمكانية تناول الطعام سوية والدخول بمحادثات في اجواء لطيفة. نحن نريد انشاء مكان حيث يمكن للناس من مختلف الثقافات تبادل الافكار والتعلم من بعضهم البعض و إزالة اية احكام مسبقة عن الناس. بالإضافة إلى ذلك يوفر المكان إمكانية طهي الطعام و ممارسة ألعاب مختلفة و عزف الموسيقا أو مجرد التسكع معاً.
Varman bonvenon!
La renkontkafejo estas loko, kie ĉiuj bonvenas. Eblas kunmanĝi kune kaj babili en amika etoso. Ni volas krei lokon, kie homoj el diversaj kulturoj povas interŝanĝi ideojn, lerni unu de la alia kaj detrui antaŭjuĝojn. Krome en la spaco oni eblas kuiri, ludi, muziki aŭ simple fari nenion.
So. 5. April 2020, 11:00–15:00 Uhr

![[Plakat: Witten gegen Verschwörungswahn – Kundgebung „Solidarität statt Konkurrenz“, Platz vor der Stadtgalerie, Samstag, 6. Juni 2020 ab 12:00 Uhr]](https://enssq.noblogs.org/files/2020/05/signal-2020-05-31-161509-300x259.jpg)
![[Cover „Die Pest“]](https://covers.openlibrary.org/b/id/1014311-S.jpg)