Brachflächen, Leerstand, Anonymität, Stillstand – nicht alle zwischen Dortmund und Duisburg wollen sich damit abfinden. Im Gegenteil. Immer mehr Menschen entdecken Möglichkeiten und greifen in den städtischen Alltag ein. Ein Wohnzimmer mitten auf der Straße, Nachbarschaft, Gemeinschaftsgärten, Stadtteilläden, Repair Cafés und Mieter*inneninitiativen entstehen in den Nischen der Städte – unabhängig, selbstbestimmt und gemeinsam.
Mi. 11. Oktober: Kulturgeschichtliche Anmerkungen zum Cannabisrausch und seiner Verhinderung
Avantgardisten und Bohemiens des 19. und 20. Jahrhunderts konsumierten Cannabis, um die Grenzen ihrer Wahrnehmung zu testen und zu überschreiten. Von Baudelaire bis Benjamin umgab man die Droge und ihre Konsumenten dabei zugleich mit einer mystifizierenden und latent antisozialen, mindestens aber gesellschaftsfernen Aura. Mit der Cannabisprohibition wurden die Konsumenten schließlich endgültig zu sozialpathologischen und gesellschaftsfeindlichen Elementen erklärt. Der Vortrag gibt einen knappen Einblick in Rauschpraxen und -erfahrungen ausgewählter Protagonisten und sucht nach Gründen für die Prohibitionspolitik.
Mi. 11. Oktober, 19:30 Uhr
Sommerfest
Trotz Allem – Selbstverwaltung in Witten
Das Trotz Allem: Wittens kleinstes soziokulturelles Zentrum, linker Freiraum, Nachbarschaftsverein, ein Ort den seine Besucher selbst gestalten können und vieles mehr – oder doch weniger?
Für unsere Auftaktveranstaltung der Reihe „Verantwortung übernehmen“ suchen wir fünf bis zehn Leute, die Lust haben in nicht mehr als fünf Minuten (!) darzustellen, was das „Trotz“ für sie ist, sein soll, nicht sein soll, werden könnte, nicht werden darf usw. Eure persönliche Sicht aufs Trotz Allem ist gefragt.
Im Anschluss wollen wir die verschiedenen Beiträge diskutieren und dabei weiteren Standpunkten zu Demokratie und Selbstverwaltung in Witten einen Raum geben.
Mi. 20. September 2017, 19:30 Uhr
Di. 4. Juli: Bericht aus dem NSU-Untersuchungsauschuss in NRW
Verena Schaeffer (MdL, Bündnis 90/Die Grünen) berichtet von der Arbeit des NSU-Untersuchungsauschusses des nordrhein-westfälischen Landtages
Als vor mehr als fünf Jahren eine Pistole der Marke „Ceska“ in den Trümmern der ausgebrannten oberen Stockwerke eines Hauses in Zwickau gefunden wurde, konnte die Mordserie an neun aus der Türkei und aus Griechenland stammenden Männern in Deutschland aufgeklärt werden. Auch für den Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter macht die Bundesanwaltschaft die drei 1998 untergetauchten Neonazis aus Jena verantwortlich. Zudem werden dem rechtsterroristischen NSU drei Sprengstoffanschläge, davon zwei in Nordrhein-Westfalen, sowie zahlreiche Raubüberfälle zugerechnet. Es ist nach wie vor unbegreiflich, dass eine terroristische Gruppierung über 13 Jahre hinweg morden, Anschläge verüben und rauben konnte, ohne dass sie von den Sicherheitsbehörden aufgedeckt und gestoppt wurde. Hier offenbart sich ein staatliches Versagen, das beispiellos ist. Zu dem staatlichen Versagen gehören neben der Nicht-Ermittlung des NSU auch die Beschuldigungen gegen die Opfer.
In den vergangenen zweieinhalb Jahren untersuchte ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss im Landtag NRW das Versagen der nordrhein-westfälischen Behörden im Zusammenhang mit dem NSU. Verena Schäffer aus Witten, Landtagsabgeordnete und Sprecherin der Grünen im Untersuchungsausschuss, wird uns am 4.7. um 19:30 Uhr im Trotz Allem über die Erkenntnisse des Ausschusses berichten.
Di. 4. Juli 2017, 19:30 Uhr
Neues Domizil
Das Trotz Allem hat ein neues Domizil gefunden. Es befindet sich jetzt in Witten in der Wideystraße 44.
Für die Anfahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr nutzt bitte die Auskunft des VRR.
Der Eingang zum Trotz Allem ist leider nicht barrierefrei.
Wahl zum Wittener Kulturbeirat
Am Sonntag, 14. Mai 2017, findet im Saalbau die Urwahl zum Wittener Kulturbeirat statt, zu deren Teilnahme wir hiermit ausdrücklich aufrufen möchten. Für uns als Soziokulturelles Zentrum besonders relevant ist die Kultursparte Soziokultur, für die zwei Kandidatinnen zur Wahl stehen. Das Trotz Allem empfiehlt hierbei ausdrücklich die Wahl der Kandidatin Anna Roxane Schnepper und bittet um eine hohe Wahlbeteiligung.
An der Wahl teilnehmen können alle Wittener Bürger_innen ab 16 Jahren. Um das Wahlrecht ausüben zu können, ist pünktliches Erscheinen (!) notwendig.
Alle weiteren Informationen stehen auf den Seiten des Kulturforums.
So. 14. Mai 2017, 10:00 Uhr, (pünktlich!), Saalbau Witten, Saal B, Bergerstraße 25
Empfehlung: NEIN zur Alleinherrschaft von Erdoğan
mit Ismail Küpeli
Montag, den 20. März 2017, 18:30 Uhr
Zur 3. Halbzeit, Haldenweg 2 , Witten-Heven
Am Montag, den 20. März 2017, um 18:30 Uhr lädt das neu gegründete „Wittener Forum für Demokratie und Menschenrechte in der Türkei“ zu einer Informationsveranstaltung über die Hintergründe und Auswirkungen des türkischen Verfassungsreferendums am 16. April ein. Ort ist das Lokal „Zur 3. Halbzeit“ am Sportplatz des TuS Heven, Haldenweg 2 in Witten-Heven.
Referent des Abends ist der Journalist und Politologe Ismail Küpeli. Er beobachtet die Vorgänge in der Türkei seit langem intensiv und kritisch. Seine Beiträge erscheinen in Büchern, Broschüren und Zeitungen. Er gibt als gefragter Analytiker der Situation in der Türkei regelmäßig Interviews für Radio und TV und hält Vorträge zum Thema. Mehr unter: http://kuepeli.blogsport.de/
Fr. 16. Dezember: punk n’ rap
trotz allem präsentiert: punk n’ rap
- AkzentOne (hiphop)
- The Mad Moiselles (punk)
- anna und jacke (hiphop)
- ol’ sparky (rock’n’roll-hc)
Fr. 16. Dezember 2016, 19:00 Uhr, Treff°, Soli-Eintritt: € 4,– (Spendenempfehlung)
plus veganes essen. minus weihnachten.
Fr. 25. November: Jan Rolletschek: Freiheit und innere Nötigung
Ein Vortrag über Spinoza im Anarchismus Gustav Landauers
Der Philosoph Benedict de Spinoza (1632–1677) hat die Freiheit als das Vermögen definiert, frei von äußerem Zwang der eigenen Notwendigkeit gemäß zu handeln und zu existieren. Freiheit ist für Spinoza also nicht der Notwendigkeit entgegengesetzt, sondern Übereinstimmung mit der eigenen, gleichsam inneren Notwendigkeit. Diese Übereinstimmung stellt sich ein im Glück wirklicher Erkenntnis und im vernünftigen Handeln, das ihr entspricht. Es besteht darin, diese Erkenntnis zu verallgemeinern, sie gemeinsam zu genießen und die Freiheit der je Einzelnen durch freiwillige Zusammenschlüsse kollektiv zu steigern. Der Anarchist Gustav Landauer (1870–1919) hat sich im Verlauf seines Lebens früh und immer wieder dem Werk Spinozas zugewandt. Sein eigenes Schreiben und seine gesamte Praxis sind hierdurch zutiefst geprägt. Im „Aufruf zum Sozialismus“ (1911) gibt Landauer sich beiläufig als „Materialist […] aus der Schule Spinozas“ zu erkennen und an Spinoza dürfen wir auch denken, wenn es dort heißt: „Wo kein Geist und keine innere Nötigung ist, da ist äußere Gewalt, Reglementierung und Staat. […] Geist ist etwas, was in den Herzen und Seelenleibern der einzelnen in gleicher Weise wohnt; was mit natürlicher Nötigung, als verbindende Eigenschaft, aus allen herausbricht und alle zum Bunde führt.“ Der Vortrag geht dem Einfluss Spinozas auf das Denken Landauers nach, um ihn sowohl genetisch als auch systematisch zu rekonstruieren. Was sich dann zeigen könnte, wäre ein Anarchismus auf spinozistischer Basis. Im Anschluss an den Vortrag ist ausgiebig Gelegenheit zur Diskussion.
Fr. 25. November 2016, 19:00 Uhr, […] raum, Witten, Wiesenstraße 25



![[Karte von Witten mit Markierung des Trotz Allem]](https://trotzallem.noblogs.org/files/2017/05/trotzallem_karte_20170515-1.jpg)

