Fr. 26. Februar: Schwarzer Tresen

Dass die Wahrheit auch gelebt werden muss – Emma Goldman und der Anarchismus

Emma Goldman -- mugshot from Chicago, Sept 10, 1901
[Icon: mit Essen]

Emma Goldman hinterließ ihren einmaligen Reichtum an gelebter Erfahrung und Theorie. Nicht bloß als Zuschauerin, sondern als scharfe Beobachterin und kämpferische Anarchistin bewegte Goldman sich in einer Zeit, als Europa, Asien und Amerika von Wellen der Revolution und Reaktion erschüttert wurden. Ihr Leben zwischen diesen Zentren war immer wieder eines auf der Flucht: vor antisemitischen Pogromen, vor politischer Verfolgung und staatlichem Terror. Die Erfahrungen in den Kämpfen der US-amerikanischen TextilarbeiterInnen brachten Goldman zu ihren Vorstellungen vom freiheitlichen Sozialismus, und entsprechend wurde sie zur bekannten Aktivistin und Agitatorin der ArbeiterInnenbewegung. Später verlagerte Goldman ihren Schwerpunkt auf andere Kampffelder. Befreiende Momente suchte sie nicht in Parteien und auch nicht in der Masse, sondern im kreativen Potential, das erst noch von den gemeinschaftlich handelnden Individuen zu erschaffen ist.

Ihre provozierenden Thesen werden vorgestellt, im Zusammenhang mit Goldmans Biographie. Denn ihr Leben folgte dem von ihr selbst formulierten Grundsatz, „dass die Wahrheit, wenn sie einmal erkannt wurde, auch gelebt werden muss und ihr Wesen nicht nur theoretisiert werden darf“.

Fr. 26. Februar 2016, 19:00 Uhr, mit Essen

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Escape – Wenn es doch nur so einfach wäre (Vortragsreihe)

Die Flüchtlingskrise ist in aller Munde. In der Regel steht die Verteilungs- und Finanzierungsproblematik im Mittelpunkt. Im Rahmen dieser Vortragsreihe von Grenzfrei Witten sollen Gründe und Umstände von Flucht näher beleuchtet werden, sowie ein Einblick in die Lebensrealität von Geflüchteten in Deutschland vermittelt werden.

4. 11. Escape – Vortragsreihe Teil 1 – Vortrag von Wolfgang Grenz (Amnesty International) über Fluchtgründe
11. 11. Escape – Vortragsreihe Teil 2 – Vortrag von Wolfgang Grenz (Amnesty International) über Fluchtgründe
25. 11. Escape – Vortragsreihe Teil 3 – Workshop zur Altersbestimmung von Flüchtlingen

(Beginn der Veranstaltungen ist jeweils 19:00 Uhr)

Förderung im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.

Mi. 25. November: Vortrag: Altersfestsetzung im Zuge des Asylverfahrens – was ist das?

Bundesarchiv Bild 183-1986-0502-019, Pinnow, Gemeindeschwester im Kindergarten

„Minderjährige unbegleitete Flüchtlinge können nicht abgeschoben werden und bekommen in Deutschland besondere Betreuung. Doch für die Einschätzung des Alters gibt es verschiedene Methoden. Die Jugendämter schätzen die Reife nach eingängigen Gesprächen. In anderen Städten wird außerdem eine medizinische Untersuchung verlangt. Doch diese Methode ist stark umstritten.“ (Süddeutsche Zeitung, 14. Dezember 2014)

Das Thema der Altersfestsetzung im Zuge des Asylverfahrens ist stark umstritten. Ärztekammern und Menschenrechtsverbände prangern vor allem die medizinischen Methoden zur Festsetzung als unwissenschaftlich und unmoralisch an. Auf der anderen Seite werden die entsprechenden Gutachten jedoch immer beliebter und zum größten Teilen in und durch Universitätskliniken ausgestellt. Wie passt das zusammen und was steckt dahinter? Diesen Fragen wollen wir im Vortrag und bei der anschließenden Fragerunde auf den Grund gehen.

Mi. 25. November 2015, 19:00 Uhr

Di. 1. September: Wegen Protesten gegen Krieg und Nazis hingerichtet

In der Nacht vom 20. auf den 21. September 1939 verklebte der 20jährige Wittener Postbote Erich Scheer in Annen selbstgemalte Plakate gegen den kurz zuvor begonnenen Krieg und gegen die Nationalsozialisten. Er wollte der Bevölkerung zeigen, dass es durchaus Menschen gab, die versuchten, gegen Krieg und Nazis vorzugehen. Er hoffte, sie durch sein Beispiel dazu zu bringen, ebenfalls gegen den Krieg aktiv zu werden. Für die nationalsozialistische Regierung stellte Scheers Handeln eine Gefahr für die Stabilität der „Heimatfront“ dar. Es wurde eigens eine Sonderkommission der Gestapo eingesetzt, die Scheer jedoch nicht als Verursacher ermitteln konnte. Erst durch unglückliche Umstände fand sie heraus, wer die Plakate angebracht hatte. Erich Scheer wurde am 20. Dezember 1939 vom Volksgerichtshof in Berlin zum Tode verurteilt und zwei Tage darauf in Berlin-Plötzensee enthauptet. Anlässlich des Antikriegstages stellt der Historiker Ralph Klein das Leben dieses Antifaschisten und Kriegsgegners vor.

Di. 1. September 2015, 19:30 Uhr, anschließend Offener Dienstag

Do. 23. Juli: Vom Regenwald in den Küchenschrank – Informationsveranstaltung und Mini-Workshop zum Thema Palmöl

Palm oil production in Jukwa Village, Ghana-02

Als billiger Rohstoff ist Palmöl bei der Industrie begehrt und in jedem zweitem Supermarktprodukt enthalten. Neben Lebensmitteln wie Margarine, Schokoaufstrichen, Speiseeis, Keksen, Fertiggerichten, Tiefkühlpizzen und Schokoriegeln findet es in Kerzen, Wasch- und Reinigungsmitteln ebenso wie in der Kosmetik, im Dieseltank und Heizkraftwerk Anwendung. Für all diese Konsumgüter stirbt der Regenwald. Denn für die riesigen Monokulturen der Ölpalmen wird dieser gerodet.

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Fr. 24. April: Schwarzer Tresen: 5 Stunden sind genug

Week-end pleasure
[Icon: mit Essen]

Fast täglich drohen „Arbeitgeber“ und Politiker mit längerer täglicher und Lebens-Arbeitszeit – und das angesichts massenhafter Arbeitslosigkeit. JedeR weiß im Grunde, dass im 21. Jahrhundert längst nicht mehr die Arbeitskraft aller gebraucht wird, um die Menschheit mit allen lebensnotwendigen Gütern zu versorgen. Wirtschaftswissenschaftler prognostizieren heute, dass in absehbarer Zukunft im Grunde nur noch ein Fünftel der Arbeitskraft benötigt wird. Die immens gestiegene Produktivität könnte also – eine vernünftige Gestaltung der Ökonomie vorausgesetzt – schon heute die Erfüllung eines uralten Menschheitstraumes von einem Leben ohne pausenlose Maloche möglich machen.

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Di. 24. Feb.: Mobiveranstaltung: »Alternativen Wissenskongress« am 22. März in Witten verhindern!

Gegen Nazis, Rechtspopulisten, Antisemiten und anderen deutschen Verschwörungswahn. Der Querfront eine Absage.

Am Sonntag, dem 22. März 2015, lädt der sogenannte Verein zur Förderung des politischen Dialogs im Wittener Saalbau zwischen 10:00 und 17:15 Uhr zum 1. Alternativen Wissenkongress NRW ein. Der Kongress trägt den Untertitel Demokratie in Gefahr – Wer regiert Deutschland? und wirbt auf seiner Homepage mit den geplanten Referenten Jürgen Elsässer, Karl Albrecht Schachtschneider, Eberhard Hamer und Andreas Popp.

Den kompletten Aufruf findet ihr auf den Seiten der Initiative zur Verhinderung des Kongresses.

Di. 24. Feb. 2015, 21:00 Uhr

Fr. 16. Jan.: Vortrag mit einem Mitglied des Übersetzungskollektivs des CrimethInc.-Buchs Work

[Buchcover: Work]
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Warum müssen wir, trotz all des technischem Fortschritts, mehr arbeiten als je zuvor? Wie kommt es, dass je härter wir arbeiten, wir letztendlich im Vergleich zu unseren Bossen umso ärmer werden? Warum konzentrieren sich die Leute einzig darauf, ihre Jobs zu retten, wenn die Wirtschaft zusammenbricht – obwohl eigentlich von vornherein keine_r die Arbeit mag? Kann der Kapitalismus ein weiteres Jahrhundert der Krisen überstehen?

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Fr. 30. Jan.: Schwarzer Tresen: Der Begriff „Anarchie“ und seine Umsetzung im Libertären Kommunalismus – Zwei Vorträge

Sentados a la mesa en Can Masdeu
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Schon Aristoteles und Platon verwendeten im 4. Jahrhundert v.u.Z. den Begriff Anarchie als Bezeichnung für einen „Zustand der Sklaven ohne Herren“. Im 18. Jahrhundert definierte Immanuel Kant Anarchie als „Gesetz und Freiheit ohne Gewalt“. Währenddessen griffen andere Philosophen den Begriff ebenfalls auf, jedoch wurde von keinem von ihnen eine praktisch-politische Dimension mitgedacht. Anarchie blieb bloß ein philosophisches Konstrukt. Durch Proudhon, Bakunin und Kropotkin erhielt der Anarchismus schließlich im 19. Jahrhundert eine politische Theorie deren Entwicklung bis heute nicht abgeschlossen ist. Doch wie wird der Begriff heute von Anarchist_innen interpretiert? Gibt es einen Minimalkonsens bei der Definition von Anarchie?

Als ein Beispiel moderner Prägung einer Anarchismusvorstellung gilt der Libertäre Kommunalismus. Der Libertäre Kommunalismus ist ein Ansatz, der versucht die Theorie der Sozialen Ökologie von Murray Bookchin in eine handlungsorientierte Praxis zu überführen. Er wurde von Janet Biehl weiterentwickelt und stellt einen anderen Weg des politischen Handelns dar. Die politische und soziale Organisation spielt sich in kleinen autonomen Einheiten, den politischen Kommunen und Basisinitiativen, ab. Die Autonomiebewegung in Rojava (Westkurdistan) hat sich von diesem Konzept inspiriert lassen und versucht einen neuen Weg in der Organisation der Gesellschaft zu etablieren. Was das nun mit Ökologie zu tun hat und welche Handlungspielräume für eine herrschaftskritische Praxis sich daraus ergeben können, erfahrt Ihr am Schwarzen Tresen.

Fr. 30. Jan. 2015, 19:00 Uhr, mit Essen

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Fr. 12. Dez.: Ehud Manor: Überblick über Geschichte und Selbstverständnis der Kibbuzbewegung

PikiWiki Israel 156 Passover Seder at a Kibbutz סדר פסח בקיבוץ

Ph.D. Ehud Manor ist Senior Lecturer am Oranim College der Kibbuzbewegung. Schwerpunkte seiner Arbeit in Forschung und Lehre sind jüdische Politik, jüdischer Sozialismus und jüdische Presse.

Im Rahmen einer Kooperation der DIG Witten und des soziokulturellen ZentrumsTrotz Allem“ wird er in der zweiten Dezemberwoche zwei ca. 90-minütige Vorträge halten.

Der erste wird einen Überblick über die Geschichte der Kibbuzim in Israel und die der Kibbuzbewegung in Israel und der Diaspora geben. Dieser Überblick reicht von der Bedeutung des innerjüdischen Diskurses in der Diaspora der 1910er und 20er Jahre über die Identitätspolitik jüdischer Gruppierungen bis zum heutigen Selbstverständnis und der Bedeutung der Kibbuzbewegung in Israel. Im Anschluss an den auf Englisch gehaltenen Vortrag in den Räumlichkeiten des soziokulturellen Zentrums „Trotz Allem“ (Augustastraße 58, im Hof) bietet sich die Möglichkeit zur Diskussion und Gespräch. Die Veranstaltung findet am 12. Dezember um 20:00 Uhr statt.

Thema des zweiten Vortrags wird in erster Linie das sozialistische Selbstverständnis eines Teils der Kibbuzbewegung sein. Die Abgrenzungen und Übergänge zum jüdischen Nationalismus, in der Diaspora wie in Israel werden ebenso beleuchtet wie die Verbindungen zur jüdischen Identitätspolitik und die heutige Bedeutung der sozialistischen Kibbuzim. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer allmählichen Rückbesinnung der israelischen Linken auf ihre sozialistischen und zionistischen Wurzeln. Der Referent wird dabei einen Überblick über das Verhältnis zwischen Kibbuz- und Siedlerbewegung geben. Auch hier schließt sich an den auf Englisch gehaltenen Vortrag ein Gespräch eine Diskussion an. Der Vortrag findet am 14. Dezember um 18:00 Uhr im Gemeindesaal der Friedenskirche (Ardeystraße 234) statt.

Fr. 12. Dez. 2014, 20:00 Uhr