Do. 17. Dezember: Rechts Staat – Staat rechts

[Foto: Anti-Nazi-Demonstration in Dresden 2012-02-18 – Polizisten in schwarzen Anzügen und Helm, mit Sturmhaube vermummt]

In den vergangenen Monaten haben immer wieder Enthüllungen über extrem rechte Polizisten und Soldaten für Schlagzeilen gesorgt: Braune Chatgruppen, Waffenfunde, Untergrundnetzwerke, Verbindungen zu Reichsbürgern und Neonazis.

Wie groß ist das Problem? Wie neu ist diese Entwicklung? Sind Angehörige der staatlichen Sicherheitskräfte besonders anfällig für braune Ideologie und wenn ja warum? Darum geht es im Vortrag des Journalisten Thies Marsen.

Der Vortrag wird bei Microsoft Teams gehalten.

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Do. 17. Dezember 2020, 19:30 Uhr, Microsoft Teams

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Mo. 21. Dezember: Das Narrativ des „Großen Austauschs“ und die Angstlust der Neuen Rechten

Graffiti in der Alaunstraße in Dresden. Das Motiv bezieht sich auf die Auseinandersetzung während einer Pegida-Demonstration zwischen einem Kamerateam von Frontal 21 und einem Demonstrationsteilnehmer sowie die umstrittene Polizeiaktion, welche die Pressearbeit behinderte. „Grüße an MP Kretschmer“ – „Frontal-Aufnahme, LKA“

Ob „Reconquista“, „Remigration“ oder „Großer Austausch“ – neurechte Schlagwörter sind in der jüngeren Vergangenheit insbesondere durch die sozialen Netzwerke in die öffentlichen Diskurse vorgedrungen. Zentrale Akteure des rechtsintellektuellen Milieus, wie der Verleger Götz Kubitschek, werden gar im renommierten New York Times Magazine mit einer Homestory bedacht. Mit der AfD ist eine offen migrationsfeindliche Partei, die enge Verbindungen in diese Szene unterhält, in allen Länderparlamenten und im Bundestag vertreten. Doch welche politischen Konzepte verbergen sich eigentlich hinter diesen gezielt platzierten Begriffen und wer setzt sie in die Welt? Der Vortrag analysiert sowohl literarische, als auch programmatische Schlüsseltexte der Neuen Rechten und fokussiert dabei insbesondere die Obsession, mit der Neurechte Migration zur „Krise“ stilisieren.

Referent: Dr. Lasse Wichert

Der Vortrag wird bei Microsoft Teams gehalten und anschließend wird zu einer Diskussionsrunde eingeladen.

Gefördert durch das Jugendforum Witten als Teil von Demokratie Leben!

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Mo. 21. Dezember 2020, 19:30 Uhr, Microsoft Teams

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Solidaritätskundgebung zum polnischen Frauenstreik

Plakat: Solidaritätskundgebung zum polnischen Frauenstreik – Strajk Kobiet – Witten, Rathausplatz, Sonntag, 13. Dezember 2020, 16:00 Uhr ????️????️☂️

Am Sonntag, 13. Dezember 2020, um 16:00 Uhr auf dem Rathausplatz in Witten findet eine Demonstration unserer Solidarität mit dem Frauenstreik in Polen statt. Wir unterstützen polnische Frauen im Kampf für ihre Würde und gegen den schärfsten Abtreibungsgesetz Europas. Mit Transparenten, Plakaten und einer gemeinsamen Stimme sagen wir nein zu dem barbarischen Urteil des Pseudo-Tribunals und schließen uns unseren Protesten in ganz Polen und im Ausland an. Lass sie uns hören!

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So. 13. Dezember 2020, 16:00 Uhr, Rathausplatz Witten

Siehe auch:

Gustav-Landauer-Bibliothek Witten dank Open Library in San Francisco teilweise zugänglich

[Foto: Server des Internet Archive mit Wackelaugen ????️]

Server des Internet Archive

Die Gustav-Landauer-Bibliothek Witten in den Räumen des soziokulturellen Zentrums Trotz Allem muss leider aufgrund der allgemeinen Situation bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Ein Teil der Bücher und Broschüren kann aber kostenfrei über die Open Library ausgeliehen und gelesen werden.

Die Spezialbibliothek Gustav-Landauer-Bibliothek Witten wurde 2011 gegründet. Der Name erinnert an den Revolutionär und Philosophen Gustav Landauer, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts verschiedene Ansätze des Anarchismus (Proudhon, Kropotkin) aufgriff und weiterentwickelte. Die Bibliothek präsentiert vorwiegend Publikationen, die innerhalb des links-alternativen Spektrums verbreitet, gelesen und diskutiert wurden und werden.

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Rede auf der Kundgebung am 6. Juni 2020 – Solidarität statt Konkurrenz

Das Trotz Allem beteiligte sich an der Kundgebung „Solidarität statt Konkurrenz“ des Bündnisses „Witten gegen Verschwörungswahn“ mit einer Rede, die wir im folgenden dokumentieren wollen:

Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Genossinnen und Genossen,
verehrte Passantinnen und Passanten!
Es freut mich sehr, auf dieser den Umständen entsprechend etwas außergewöhnlichen Kundgebung, stellvertretend für das soziokulturelle Zentrum „Trotz Allem“ sprechen zu dürfen.

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Kundgebung am 6. Juni 2020 – Solidarität statt Konkurrenz

[Plakat: Witten gegen Verschwörungswahn – Kundgebung „Solidarität statt Konkurrenz“, Platz vor der Stadtgalerie, Samstag, 6. Juni 2020 ab 12:00 Uhr]

Das Bündnis Witten gegen Verschwörungswahn ruft zur Kundgebung Solidarität statt Konkurrenz auf: Kommt Samstag, 6. Juni 2020, um 12:00 Uhr zum Platz vor der Stadtgalerie!

Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen beeinflussen nach wie vor weite Teile unseres Lebens. Zwar kann das Virus uns alle treffen, jedoch sind wir nicht alle gleich von den Schutzmaßnahmen und ihren Konsequenzen betroffen. Die Krise offenbart die schon vorherigen Ungerechtigkeiten und verstärkt soziale Missstände.

Mehr Informationen bei Ennepe-Ruhr stellt sich quer

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Einige Bemerkungen zur Aktivität der Edelweißpiraten Witten, zur Sozialgeschichte des Berger-Denkmals, des Hohensteins und zum Helenenturm

[Foto: Bergerdenkmal]

Berger-Denkmal auf dem Hohenstein
Video der Edelweißpiraten Witten

Das Berger-Denkmal steht ja auf dem Hohenstein und der verdankt seine heutige Gestalt den Kriegen des Preußen-Königs Friedrich II., genauer gesagt, den drei Schlesischen Kriegen, die Preußen gegen Österreich-Ungarn und seine Kaiserin Maria-Theresia führte. 1763 endete der dritte Schlesische Krieg, aus dem Schulunterricht vielleicht als der Siebenjährige Krieg in Erinnerung. Der Hohenzollern-König hatte seine Kassen mit dem Krieg ruiniert. Er oder einer seiner Berater verfiel auf die Idee, die Almende in Preußen aufzulösen, technisch hies das, die Marken aufzuteilen. Alle, die ein Recht auf Nutzung der Mark besaßen, sollten einen Anteil von ihr als privaten Besitz zur exklusiven Nutzung erhalten. Der Plan: wer das Land als Eigentümer landwirtschaftlich bearbeitet, erhöht die Ernte-Erträge, zahlt mehr Steuern und die Kasse des Königs füllt sich wie durch Zauberhand. Das galt natürlich auch für Witten, das zu Preußen gehörte.

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Solidaritätserklärung

Im Nachgang des diesjährigen 8. Mai erreichte uns ein Video der Gruppe Edelweißpiraten Witten. Am Berger-Denkmal hat die Gruppe ein Banner zur Erinnerung an den 75. Jahrestag der Niederlage Deutschlands entrollt. In Zeiten von Corona eine großartige Aktion, um uns alle daran zu erinnern, dass wir auch jetzt den Kampf gegen Faschismus nicht vergessen dürfen. Das hat mittlerweile den Staatsschutz auf den Plan gerufen. Schon bezeichnend, wo manche Menschen ihre Prioritäten setzen. Dieser Kriminalisierung stellen wir unsere Solidarität entgegen!

Die „Nationale Akademie der Wissenschaften, Leopoldina“ und ihre bemerkenswerte Verbindung zu Witten

Wahrscheinlich haben die meisten mitbekommen, dass die „Nationale Akademie der Wissenschaften, Leopoldina“ gerade groß rauskommt. Weniger bekannt ist, dass sie eine gewisse Verbindung zu Witten hat, und zwar weil der in Witten geborene Otto Schlüter 1942 ihr Vizepräsident wurde. 1952 – zu DDR-Zeiten – wurde er ihr Präsident. Schlüter wurde am 12. November 1872 geboren. Sein Vater war Rechtsanwalt. Schlüter wurde Professor für Geographie, zunächst an der Uni Bonn, dann an der Uni Halle/Saale in Sachsen-Anhalt, also dort, wo die „Leopoldina“ sitzt. Schlüter wurde 1923 ihr Mitglied. Er entwickelte in grundlegenden Werken die Grundzüge einer Historischen Geographie (z. B.: Ziele der Geographie des Menschen, 1906; Bemerkungen zur Siedlungsgeschichte, 1899; Über das Verhältnis von Mensch und Natur in der Anthropogeographie, 1907). Landschaft betrachtete und erforschte Schlüter einzig als Siedlungsraum des Menschen. Sein kartographisches Hauptwerk war: Siedlungsräume Mitteleuropas in frühgeschichtlicher Zeit. In der NS-Zeit forschte er für die SS-Forschungseinrichtung „Stiftung Ahnenerbe“ (lesenswertes Standardwerk: Michael H. Kater: Das „Ahnenerbe“ der SS 1935–1945, München 2006). Sein Projekt hieß: Forschungswerk „Wald und Baum in der arisch-germanischen Geistes- und Kulturgeschichte“. Es zählte zu dem umfassenderen Programm mit dem schönen Namen „Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften“.

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