Fr. 15. Mär.: Grenzfrei lädt ein

[Foto: Grenzfrei T-Shirts]
[Icon: Volxküche]

Mit Vorträgen und Filmausschnitten möchte die Gruppe Grenzfrei den Gästen des Abends einen Einblick sowohl in ihre Arbeit als auch in die prekäre/problematische Lebenssituation von Geflüchteten inner- und außerhalb von Europas Grenzen geben. Zu Beginn der Veranstaltungsreihe am 15. März soll ein Überblick über die Situation der Geflüchteten in Calais (Frankreich) in Form eines Vortrages und Ausschnitten aus einem französischen Spielfilm aus dem Jahr 2009 vermittelt werden. Dazu werden kostengünstig vegane Speisen und Getränke angeboten.

Fr. 15. Mär. 2013, 19:00 Uhr

Do. 14. Feb.: Film + Diskussion: Der Aufstand der Würde – Die politische Arbeit der Zapatisten in Chiapas, Mexiko

Dokumentarfilm mit anschließendem Erfahrungsbericht der Referentin Petra Rodriguez

Am 1. Januar 1994 besetzten Tausende Indigene unter der Losung „Ya Basta!“ (Es reicht!) sieben Städte im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas. Zwei Wochen lang kämpften die Zapatistas – die sich nach dem Revolutionär Emiliano Zapata benannten – bewaffnet gegen die Regierung, die für sie nur Missachtung oder Gewalt übrig hatte. Seitdem setzen sie sich mit friedlichen Mitteln gegen Ausbeutung, Rassismus, Unterdrückung der Frauen und Naturzerstörung ein.

Die Zapatistas besetzten Ländereien von Großgrundbesitzern und bauen dort eigene Strukturen auf. Lokale Machthaber und die Regierung reagieren darauf bis heute mit Repression und Sabotage. Die Zapatistas riefen bereits 1996 zur Bildung einer „Internationalen der Hoffnung“ auf, um gemeinsam mit anderen Bewegungen für eine solidarische Gesellschaft zu kämpfen. 2005 starteten sie mit der „Anderen Kampagne“ ihre neueste Initiative, die eine neue Verfassung für Mexiko und die Stärkung des globalen Widerstandes gegen den Neoliberalismus durchsetzen soll. Ziel der Zapatistas ist eine basisdemokratische Gesellschaftsordnung.

Das Filmteam besuchte mehrere zapatistische Gemeinden und sprach vor allem mit den Menschen der Basis. Die Dokumentation bietet eine Einführung in das Thema, anschauliche Einblicke in selbstverwaltete Gesundheits-, Bildungs- Landwirtschafts- und Kollektivprojekte, das Politikverständnis und die internationale Bedeutung der Bewegung. Das Filmteam reiste fünf Monate durch Südmexiko und Mittelamerika, um existierende und geplante „Entwicklungsprojekte“ des Plan-Puebla-Panamá (PPP) und die Widerstände dagegen zu dokumentieren.

Eine Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Club HAgEN.

Do. 14. Feb. 2013, 19:00 Uhr

So. 24. Feb.: Post-Brunch und Film: Die Geige von Cervarolo

Im Anschluss an einen vegetarischen Brunch für Sehr-Spätaufsteher_innen zeigen wir die Dokumentation „Die Geige aus Cervarolo“.

Während des Zweiten Weltkriegs, kurz bevor er selbst an die Front geschickt wurde, legte Virgilio Rovali, ein trotz seines jungen Alters im Appennin-Gebirge bei Reggio Emilia bereits bekannter Geiger, seiner Mutter seine wertvolle Geige ans Herz. Er konnte nicht ahnen, was wenig später das Schicksal seiner Familie sein würde. Virgilio war immer noch nicht nach Hause zurückgekehrt, als am 20. März 1944 seine und viele andere Familien aus dem kleinen Dorf Cervarolo Opfer eines Massakers wurden. Verantwortlich dafür waren Angehörige der 1. Fallschirm-Panzer-Division „Hermann Göring“, die Rache für ein Gefecht mit Partisanen nehmen wollten, bei dem die Antifaschisten die Oberhand behielten. Sie wurden von italienischen Faschisten unterstützt.

Italo Rovali, der Sohn des Geigers, versucht mehr als sechzig Jahre danach, die Verantwortlichen für das Verbrechen zu finden. Dank seiner hartnäckigen Nachforschungen und den Ermittlungen von Staatsanwälten wurde 2009 in Verona endlich ein Prozess eröffnet. Mit Hilfe der Erinnerungen derer, die als Kinder damals alles mit ansehen mussten, und dank der Überlieferungen seiner Familie lebt im Verlauf des Prozesses die unglaubliche Geschichte der Geige von Virgilio Roval wieder auf. Das Gericht verurteilte sechs der beteiligten Ex-Soldaten zu lebenslangen Haftstrafen und hohen Entschädigungszahlungen.

Der Film „Die Geige aus Cervarolo“ (Nico Guidetti/Matthias Durchfeld, Italien 2012) dokumentiert die Kriegsverbrecher-Prozesse von Verona aus Perspektive der Überlebenden und Angehörigen der Opfer. Ihnen, die seit fast 70 Jahren für Gerechtigkeit kämpfen, gibt der Film eine Stimme.

So. 24. Feb. 2013, 15:00 Uhr

Sa. 19. Jan.: Film(ausschnitte) + Diskussion: Gewaltlosigkeit

Mohsen makhmalbaf

Wir zeigen am 19. Januar Teile eines iranischen Spielfilms des berühmten Regisseurs Mohsen Ostād‘ali Makhmalbāf, der den Iran wegen Tabubrüchen in diesem Film verlassen musste. Der Film handelt von einem Exiliraner, bekennender Kommunist, und seiner großen Liebe, die den perfekten Mann, eine Art buddhistischen Priester in Indien sucht. Auf dieser Indien-Reise werden Themen wie Gewaltfreiheit, Religion als Instrument der Unterdrückung, gescheiterter kommunistischer Ideologie, Horizonte der Wahrnehmung und der Kreislauf des Lebens behandelt. Wenn ihr euren Horizont auf eine weitere Sicht aus einer östlichen Perspektive erweitern wollt, kommt vorbei und nehmt auch an der Diskussionsrunde teil. Dieser Film klärt nicht auf. Er stellt Fragen, deren Antworten nur ihr selbst finden könnt.

Sa. 19. Jan. 2013, 19:00 Uhr

Sa. 26. Jan.: Film(ausschnitte) + Diskussion: Holocaust, 1. Teil

Bundesarchiv Bild 175-04413, KZ Auschwitz, Einfahrt

Am Vorabend des Holocaust-Gedenktags beschäftigen wir uns mit dem Völkermord an den europäischen Juden. Wir zeigen Ausschnitte aus dem ersten Teil eines zweiteiligen Dokumentarfilms von Claude Lanzmann aus dem Jahre 1985, in dem überwiegend Zeitzeugen des Holocaust befragt werden. Es wird in dem Film kein einziger Leichnam abgebildet (auch nicht als Archivbild). Die Filmaufnahmen bestehen überwiegend aus Interviews und vielen langsamen Kamerafahrten an den heutigen Plätzen, an denen damals Tausende Juden ermordet wurden.

Sa. 26. Jan. 2013, 19:00 Uhr

Pressemitteilung: Kranzniederlegung und Film am 9. November 2012

Das soziokulturelle Zentrum „Trotz Allem“ (Augustastraße 58) zeigt am Freitag dem 9. November 2012 um 15:00 Uhr im Anschluss an die offizielle Gedenkveranstaltung der Stadt für die Opfer der Pogromnacht vom 9. November 1938 den Film „Geklaute Jugend“ über Herman van Hasselt, der als Buchenwaldhäftling 20239 die Verfolgung durch die Nazis schwer gezeichnet überlebte.

Das „Trotz Allem“ wird außerdem im Rahmen einer eigenen Kranzniederlegung um 18:30 Uhr an der Gedenkstele für die ehemalige Synagoge (Breite Straße/Synagogenstraße) den Opfern der
nationalsozialistischen Verfolgung gedenken. Im Anschluss daran wird um 19:30 Uhr der genannte Film wiederholt. Interessierte sind selbstverständlich herzlich eingeladen.

Im Rahmen der abendlichen Filmvorstellung wird auch veganes Essen angeboten.

Fr. 16. Nov.: Transistor

[Cover: Film 2012-11-16]

Am Freitag, den 16. November 2012, werden Ausschnitte eines Meisterwerks des Kultfilmregisseurs John Waters von 1974 gezeigt. In ungeschönt brutaler Weise verfolgt der Film die Lebensgeschichte von Dawn Davenport, beginnend mit ihrer Highschoolzeit bis zu ihrem unvermeidlich drastischen Ende. Durch Themen wie Schönheitswahn und Star-Hype erlangt der Film einen verstörend realistischen Gegenwartsbezug.

Es wird eine Vokü (kostengünstiges veganes Essen) angeboten.

Fr. 16. Nov. 2012, 19:00 Uhr (Filmausschnitte ab 21:00 Uhr)

Do. 15. Nov.: Film: Verboten – Verfolgt – Vergessen

Die Unterdrückung Andersdenkender in der Adenauerzeit – Film und Zeitzeug_innengespräch

[Cover: Verboten – Verfolgt – Vergessen]

Bereits kurz nach Ende des 2. Weltkriegs begann der „Kalte Krieg“. Vor diesem Hintergrund plante die Regierung unter Bundeskanzler Adenauer schon 1950 den Aufbau einer westdeutschen Armee.

Gegen dieses Vorhaben gab es in der Bevölkerung große Proteste. Die Regierung Adenauer reagierte schnell. Eine Volksbefragung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) gegen die Wiederbewaffnung, an der bis dahin über 9 Millionen Menschen teilgenommen hatten, wurde 1951 verboten. Das Strafrecht wurde durch die „Blitzgesetze“ geändert. Alle Bürgerinnen und Bürger, die gegen die Wiederbewaffnung oder z.B. für die Wiedervereinigung waren, konnten nun als Staatsfeinde verfolgt werden.

Die FDJ – die Freie Deutsche Jugend –, die KPD und andere oppositionelle Organisationen wurden verboten. In der Zeit von 1951–1968 wurden durch die Strafverfolgungsbehörden etwa 200.000 Ermittlungsverfahren gegen ihre Mitglieder durchgeführt. Etwa 10.000 Betroffene wurden zu teils langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Oftmals wurde ihre Existenz zerstört. Über dieses Kapitel deutscher Geschichte wurde bislang weitgehend der Mantel des Schweigens ausgebreitet.

„Verboten – Verfolgt – Vergessen“ erzählt die Geschichte dieser Menschen.

Verboten – Verfolgt – Vergessen
Die Unterdrückung Andersdenkender in der Adenauerzeit
Ein Film von Daniel Burkholz, gefördert durch die Rosa Luxemburg Stiftung
Nordrhein-Westfalen, DVD, Format: 16:9, Länge: 42 Minuten, D 2012

Eine Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Clubs HAgEN.

Do. 15. Nov. 2012, 19:00 Uhr

Fr. 9. Nov.: Film: Geklaute Jugend

Herman van Hasselt – Buchenwaldhäftling 20239

Herman van Hasselt, am 1. Juli 1923 im holländischen Heerlen geboren, berichtet über sein Leben, das ab 1943 einen tragischen Verlauf nahm.

Seine Biographie steht exemplarisch für eine Generation, deren Jugend von Krieg, Widerstand und KZ geprägt war und die mit den Folgen der erlittenen Gewalt weiter leben musste. 1940 wird der damals 17-jährige Mitglied der illegalen Widerstandsbewegung in Holland.

1943 wird er bei einem Fluchtversuch nach Spanien verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Von dort wird er in das Außenlager „Laura“ überstellt, wo die Triebwerke der V2 getestet werden. Nach Fertigstellung der Testanlage kommt er zurück nach Buchenwald und schließlich in das Lager Witten-Annen. 1945 geht er auf Transport nach Sachsenhausen. Bei Lippstadt gelingt ihm die Flucht.

Im zweiten Teil des Filmes wird das Leben nach dem Krieg geschildert. Auf Grund der schweren Arbeit und der Mangelernährung in den Lagern muss er sich mehreren Operationen unterziehen. Wegen quälender Alpträume und Verfolgungsangst wird er auch psychologisch behandelt.

Herman van Hasselt wurde 2009 in der KZ-Gedenkstätte „Laura“ beigesetzt.

Fr. 9. Nov. 2012, 15:00 Uhr
Fr. 9. Nov. 2012, 19:30 Uhr
(zweiter Termin mit Vokü (kostengünstigem veganen Essen))