Nazi-Schmierereien am Trotz Allem

Soziokulturelles Zentrum verurteilt rechtsradikalen Farbanschlag

„Schit Antifa HAHA“ – was anmutet, wie der Albtraum eines jeden Deutschlehrers, prangerte tatsächlich am vergangenen Samstagvormittag in roter Farbe auf der Schaufensterscheibe des linken Zentrums Trotz Allem am Ossietzkyplatz in der Wittener Innenstadt. Unbekannte kritzelten außerdem großflächig die Beleidigung Hurensohn auf die Eingangstür und hinterließen eine 18 auf der Hausfassade. Ein klarer Hinweis auf die Täter: Die 18 gilt in Neonazikreisen als Code für den ersten und achten Buchstaben im Alphabet, und damit für AH, das Kürzel Adolf Hitlers. Lange blieben die rechten Graffiti nicht erhalten, Aktivisten aus dem Umfeld des Trotz Allem entfernten bereits am Samstagnachmittag das Werk der NaziSchmierfinken. Einschüchtern lassen wollen sich die Betreiber des soziokulturellen Zentrums von der Attacke nicht. Stattdessen wollen sie weiterhin einen Blick auf rechte Umtriebe in Witten haben und Veranstaltungsformaten einen Raum geben, in denen eine linke Perspektive auf die gesellschaftlichen Verhältnisse aufgezeigt wird.

Chronologie der Farbanschläge auf das Trotz Allem

April 2003 RN: Hakenkreuze an Hauswand
Dezember 2005 RN: Vermummte warfen Flaschen
RN: Demonstrativ übermalten Mitarbeiter und Besucher…
Juli 2012 WAZ: Rechte Parolen an Kulturzentrum gesprüht
RN: Erneute Farb-Attacke
August 2012 Witten aktuell: Farbattacke auf das „Trotz Allem“
März 2022 WAZ: Schaufenster von linkem Zentrum mit Farbe beschmiert

Bücher in der Gustav-Landauer-Bibliothek Witten

[Cover „Berliner Mauer“]
[Cover „Graffiti“]