Mehr als ein Viertel der Deutschen vertritt Umfragen zufolge die Ansicht: „Bei der Politik, die Israel macht, kann ich gut verstehen, dass man etwas gegen Juden hat.“ Gar 40 Prozent stimmen der Aussage zu: „Was der Staat Israel heute mit den Palästinensern macht, ist im Prinzip auch nichts anderes als das, was die Nazis im Dritten Reich mit den Juden gemacht haben.“ Wenn sich Israel gegen den Raketenterror der Hamas verteidigt, kommt es in deutschen Städten regelmäßig zu Aufmärschen, auf denen antisemitische Parolen wie „Kindermörder Israel“ gerufen wird. Auch tätliche Übergriffe auf Gegendemonstranten sind an der Tagesordnung.
In deutschen Schulbüchern für das Unterrichtsfach Geschichte finden sich tendenziöse Sätze wie: „Israel stellt tagtäglich seine Überlegenheit als Besatzungsmacht demonstrativ zur Schau, indem es die Palästinenser demütigt und ihnen unmenschliches Leid zufügt.“ Deutsche Medien veröffentlichen Karikaturen, die den israelischen Premierminister als Giftmischer zeigen, und werfen ihm vor, „die ganze Welt am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesangs“ zu führen. In der Uno-Generalversammlung werden jedes Mal weitaus mehr Resolutionen gegen Israel verabschiedet als gegen alle anderen Länder dieser Welt zusammen – mit der ausdrücklichen Zustimmung Deutschlands.
Die sogenannte Israelkritik ist populär – man könnte sagen: geradezu unheimlich populär –, in der Bevölkerung, in den Medien, in der Politik. Zwar versäumt es kaum jemand, Israel mit großer Geste ein Existenzrecht zuzusprechen – doch in der Praxis bleibt davon nicht viel übrig, wenn dem jüdischen Staat de facto das Recht abgesprochen wird, sich gegen Angriffe zur Wehr zu setzen. Mehr noch: Diesen Angriffen wird oftmals sogar Verständnis entgegengebracht. Aber warum ist das so? Was treibt die „Israelkritiker“ an? Was wollen sie erreichen?
Alex Feuerherdt ist freier Publizist und lebt in Köln. Er schreibt regelmäßig für verschiedene Zeitschriften und Online-Medien zu den Themen Antisemitismus, Nahost und Fußball, unter anderem für die Jüdische Allgemeine, n-tv.de, die Jungle World und das Portal MENA-Watch. Zudem ist er Betreiber des Blogs Lizas Welt. Gemeinsam mit Florian Markl hat Feuerherdt im Verlag Hentrich & Hentrich zwei Bücher veröffentlicht: „Vereinte Nationen gegen Israel – Wie die Uno den jüdischen Staat delegitimiert“ (2018) und „Die Israel-Boykottbewegung – Alter Hass in neuem Gewand“ (2020).
Di. 30. November 2021, geöffnet: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Di. 21. Dezember 2021, 20:00 Uhr, Online-Veranstaltung via Zoom
Meeting ID: 654 6333 3708
Kenncode: TrotzAllem
Diese Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe Die vielen Gesichter des Antisemitismus.
Siehe auch:
- Filmvorführung: Triumph des guten Willens. Ein politisches Portrait über Eike Geisel
- Alex Feuerherdt: Vereinte Nationen gegen Israel
Bücher in der Gustav-Landauer-Bibliothek Witten
- Alex Feuerherdt, Florian Markl:
- Vereinte Nationen gegen Israel
- Wie die UNO den jüdischen Staat delegitimiert
- Berlin: Verlag Hentrich & Hentrich, 2018 (1. Auflage)
- ISBN: 978-3-95565-249-4
- Signatur: invalid-583
- 172 Seiten
- Rezensionen: BookWyrm, Perlentaucher