Es ist nicht bekannt, wie viele Menschen in Witten wohnungslos sind. Die Wohnungslosenhilfe der Diakonie spricht in ihrem Jahresbericht allerdings von einem „massiven Anstieg“ und nennt als Hauptursachen eine zunehmende Armut und Wohnungsnot.
Wer wohnungslos wird, hat in Deutschland ein Recht auf ein Dach über den Kopf und eine menschenwürdige Unterbringung. Die Kommunen sind verpflichtet, dafür entsprechende Plätze vorzuhalten. In Witten geschieht dies derzeit insbesondere durch die Wohnungslosenunterkunft in der Straße Am Mühlengraben. Das derzeitige Konzept sieht vor, dass die Menschen selbständig leben. Sie sind trotz multipler Problemlagen wie psychischer Erkrankungen oder Suchterkrankungen weitgehend sich selbst überlassen.
Stefan Borggraefe, Ratsmitglied und Mitglied im Ausschuss für Soziales, Wohnen, Integration und Demografie, setzt sich ehrenamtlich und politisch dafür ein, dass sich die Situation von Wohnungslosen in Witten bessert. Er berichtet im Vortrag über die Situation von Wohnungslosen in Witten, Ursachen für Wohnungslosigkeit, wie man in Witten helfen kann, über bestehende Hilfsangebote und über menschliche Schicksale. Derzeit versucht er den Stadtrat davon zu überzeugen, die städtische Unterbringung von Wohnungslosen neu zu konzipieren, denn
„In der Unterkunft leben Menschen teils auf engsten Raum. Es herrscht eine Stimmung der Gewalt und es gibt viel Vandalismus. Da dort sowohl Frauen als auch Männer leben, kommt es auch zu sexuellen Übergriffen. Die Menschen beeinflussen sich in dieser Umgebung gegenseitig negativ, was es weiter erschwert, aus der Situation wieder heraus zu kommen.“
Di. 10. Dezember 2019, Einlass 18:30 Uhr, Beginn 19:00 Uhr