Di. 19. März: Novemberrevolution 1918: Selbstermächtigung, Emanzipation und Repression

Der MieterInnenverein Witten wird 100 Jahre alt. Er ist ein „Kind“ des Ersten Weltkriegs und der Novemberrevolution von 1918. Die Revolution beseitigte den autoritären Hohenzollern-Staat und machte Untertanen zu Bürgerinnen und Bürgern. In der neuen Republik engagierten und emanzipierten sie sich auf vielfältige Weise, um ihre Lebensverhältnisse zu verbessern. Auf die gravierende Wohnungsnot reagierten viele Bürgerinnen und Bürger mit der Gründung von Mietervereinen – so auch in Witten. Im Oktober 1919 war es soweit.

Der MieterInnenverein Witten veranstaltet aus diesem Anlass mehrere Vorträge über seine Geschichte. Der erste thematisiert die Novemberrevolution in Witten und die Aufsehen erregenden „Wittener Unruhen“ vom März 1919. Inmitten der dramatischen Ereignisse des Revolutionsjahres entstanden sie aus einer Tarifauseinandersetzung, die von Seiten der Metallarbeiterschaft höchst unkonventionell geführt wurde. Die „Wittener Volkszeitung“ druckte eine Darstellung der Ereignisse, die die Arbeiter_innen zornig machte. Sie demonstrierten vor dem Sitz der Zeitung in der Augustastraße und mussten erleben, wie sie von schwer bewaffneten Polizisten angegriffen wurden. Es gab mindestens 17 Tote.

Der Vortrag findet am 100. Jahrestag der Tarifverhandlungen statt, d. h. am 19. März 2019. Sein erster Teil beginnt unter freiem Himmel um 17:15 Uhr auf den Rathausplatz, an den Treppen des Celestian-Gebäudes. Von dort geht es zum Ort des Geschehens in der Augustastraße. Beendet wird der Vortrag im Alten Fritz mit der Schilderung der Ereignisse im November 1918, der„Novemberrevolution“ in Witten.

Der Vortrag findet als Kooperationsveranstaltung von MieterInnenverein Witten und „Trotz Allem“ statt.

Di. 19. März 2019, 17:15 Uhr, Rathausplatz, Treppen Celestiangebäude

Bücher in der Gustav-Landauer-Bibliothek

[Cover „Die Revolution 1918/19 in Westfalen und Lippe als Forschungsproblem“]