Mi. 13. Februar: Den Mietzockern in die Karten gucken

Witten Haus Schulze-Delitzsch-Straße 23

Wohnungsnot und Mietenwahnsinn sind in aller Munde. Auch in Witten wird es immer schwieriger eine halbwegs nette und bezahlbare Wohnung zu finden und zu behalten. Es gibt in Witten Leute, die genug verdienen, um für eine modernisierte Altbauwohnung 8 € pro qm und mehr zu zahlen. Für die meisten ist das aber zu viel. Besonders für das Viertel der WittenerInnen, deren Einkommen unter der Armutsrisikogrenze liegt. Große Teile der Stadt bestehen aus ehemaligen Sozialwohnungen, die meist von gemeinnützigen Wohnungsunternehmen mit Hilfe günstiger öffentlicher Kredite errichtet wurden und für einige Jahrzehnte nur kostendeckende Mieten aufwiesen. Aber diese Zeiten sind vorbei. In kaum einer anderen Stadt in NRW fallen so viele Sozialwohnungen so schnell aus der Sozialbindung wie in Witten. Neu gebaut werden fast keine Sozialwohnungen. Und was noch schlimmer ist: Ein großer Teil der ehemaligen Sozialwohnungen – ursprünglich meist Werkswohnungen der Stahlindustrie – gehört heute Finanzfonds in Luxemburg oder börsen-notierten Konzernen wie Vonovia und LEG. Für die sind die Wohnungen einerseits Spekulationsmasse, andererseits Mittel, immer mehr Rendite aus den MieterInnen zu quetschen. Etwa mit Hilfe von Modernisierungen, aber auch mit betrügerischen Abrechnungen.

Obwohl es für Viele mühselig und angstbesetzt ist, fangen immer mehr MieterInnen an, sich gegen diese Angriffe auf ihr Einkommen und ihre Existenz zu wehren. Sie sind Teil einer bundesweit wachsenden Bewegung. Selbst der Bochumer DAX-Konzern Vonovia muss inzwischen manchmal Zugeständnisse machen. Witten ist einer der Hotspots – nicht der trendigen Szenekämpfe, aber doch des zähen Widerstandes von ArbeiterInnen und RentnerInnen gegen die Macht der Konzerne.

Knut Unger von MieterInnenverein Witten, zugleich bei den kritischen ImmobilienaktionärInnen aktiv, analysiert die Situation, erzählt aus der Praxis und stellt die Forderungen nicht nur der Wittener Mieterbewegung zur Diskussion.

Mi. 13. Februar 2019, 19:00 Uhr

Siehe auch

Bücher in der Gustav-Landauer-Bibliothek

[Cover „„Die Häuser denen, die drin wohnen!““]