Mi. 11. April: Einführung in die Kritik antisemitischer Verschwörungsideologien und -mythen

Serge Nilus - Protocoles des Sages d Israel - Urbain Gohier, Vieille France, Paris, 1924

Der Mythos der „jüdischen Weltverschwörung“ trägt seit Jahrhunderten dazu bei, einen Weltzusammenhang für seine Anhängerinnen und Anhänger herzustellen. Auch die aktuellen Verschwörungsnarrative verbergen ihren antisemitischen Kern nur dürftig hinter Codes und Chiffren. Als „Lügenpresse“- und „Volksverräter“-Vorwürfen begegnet man ihnen auf Demonstrationen der aktuellen rechtsextremen Bewegungen, in ihren „alternativen“ Medien und den sozialen Netzwerken. Die Anhängerinnen und Anhänger von Verschwörungsideologien und -mythen machen auf diese Weise deutlich, dass es sich bei den zugrundeliegenden Erzählungen eben nicht ausschließlich um Unterhaltung handelt, sondern ihnen der Wunsch nach der Vernichtung von Widersprüchen innewohnt.

Der Vortrag mit anschließender Diskussion behandelt die strukturellen und funktionalen Parallelen zwischen Antisemitismus und Verschwörungsideologien sowie deren Ursachen. Abschließend sollen Handlungsoptionen zum Widerspruch gegen beide zur Diskussion gestellt werden.

Jan Rathje ist Politikwissenschaftler. Er studierte in Potsdam und Greifswald mit den Schwerpunkten Rechtsextremismus und Politische Theorie. Von 2013 bis 2014 war er in der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus tätig. Seit 2015 leitet er das Projekt „No World Order. Handeln gegen Verschwörungsideologien“ zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Verschwörungsideologien. Seine Forschungsschwerpunkte sind Verschwörungsideologien, Rechtsextremismus, Antisemitismus und „Reichsbürger“.

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Mi. 11. April 2018, 19:30 Uhr

Bücher in der Gustav-Landauer-Bibliothek

[Cover „Entschwörungstheorie“]
[Cover „„Antisemit, das geht nicht unter Menschen“ 1“]
[Cover „„Antisemit, das geht nicht unter Menschen“ 2“]
[Cover „„Unser Hotel ist judenfrei““]
[Cover „Psychoanalyse des Antisemitismus“]
[Cover „Krise und Antisemitismus“]
[Cover „„Es ist ein Unmensch keines Mitleids fähig““]
[Cover „Eine Stadt sucht einen Mörder“]