Auf der Facebookseite des Wittener-Bürgermeisters Lars König lässt sich ein Foto finden, welches ihn zusammen mit Vertretern des Integrationsrates beim Besuch des deutsch-türkischen Kulturzentrums im August dieses Jahres zeigt. Das Zentrum ist schon seit Jahren in der Kritik als Agitationsraum für türkische Faschisten, die sogenannten Grauen Wölfe, zu dienen. Die Grauen Wölfe sind eine rechtsradikale und gewalttätige Organisation, die einen ethnisch gereinigten türkischen Staat anstreben, welcher weit über die Grenzen der heutigen Türkei hinausgeht. Ihr tödlicher Hass trifft Kurden, Aleviten und Armenier ebenso wie Juden und politische Feinde erbarmungslos. Schon 2014 sind Videoaufzeichnungen aufgetaucht, die eindeutig faschistische Propaganda des deutsch-türkischen Kulturzentrums belegen. Eine glaubhafte Abkehr von dieser Praxis scheint nicht stattgefunden zu haben. Das Wappen der Ülkücü-Bewegung, also der Grauen Wölfe, thront immer noch gut sichtbar zwischen der deutschen und türkischen Fahne an der Wand. In Frankreich wurden die „Grauen Wölfe“ Ende 2020 aufgelöst, weil sie Diskriminierung und Hass schürten und in Gewalttaten verwickelt seien.
Statement zu den lokalpolitischen Geschehnissen rund um den Hackerangriff auf die Wittener Stadtverwaltung
Der Fraktionsvorsitzende der Wittener Piraten, Stefan Borggraefe, war zuletzt mehrfach Hetze in den sozialen Medien ausgesetzt, die von der Wittener CDU, namentlich den beiden Rechtsauslegern Nowack und Oberste-Padtberg, entweder direkt ausging oder aber befeuert wurde.
Hintergrund der Attacken ist, dass in einem anonymen Brief, welcher der WAZ Witten zugespielt wurde, behauptet wird, dass für die Lahmlegung der Wittener Verwaltungs-IT durch einen Hackerangriff ein Konto der Piraten genutzt wurde.
Di. 7. Dezember: Diskriminierung in Kinderhörspielen – eine Spurensuche
Zitate aus Hörspielen:
„Das haut den stärksten N* aus der Weltraumkapsel!“
„Schuld sind immer nur die Punker, Rocker und die Z*, haben alle wieder nur geklaut.“
„Alle Vegetarier sind kriminell oder verrückt.“
* Wörter im Original ausgesprochen
Dem geneigten Hörer oder der geneigten Hörerin von den Drei ???, TKKG, Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg und anderen Hörspielen können solche oder ähnliche Passagen bekannt vorkommen. Am 7. Dezember 2021 wollen wir darüber reden und solchen diskriminierenden Aussagen auf den Grund gehen. Dafür wird es einen Impulsvortrag eines langjährigen Hörspielsammlers geben und anschließend in ausgewählte Hörspiele reingehört.
Di. 7. Dezember 2021, geöffnet: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
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Von Frau zu Frau
Bei Von Frau zu Frau treffen sich Frauen alle drei Wochen sonntags zu wechselnden Zeiten im Trotz Allem. Die genauen Termine werden im Trotz Allem ausgehangen. Nach Möglichkeit stehen sie auch auf der Terminseite.
Am 9. Januar 2022 gibt es um 15:00 Uhr einen Besuch des Märkischen Museums mit Führung durch die Ausstellung „Anders normal“.
Do. 4. November: Film: Spuren – Die Opfer des NSU
10 Jahre nach der Selbstenttarnung des NSU möchten wir den TäterInnen, deren Namen in aller Munde sind, die Aufmerksamkeit entziehen und den Angehörigen der Opfer das Wort überlassen. Wir wollen gemeinsam Filmausschnitte aus „Spuren – Die Opfer des NSU“ schauen, in dem Angehörige berichten, wie herablassend sie behandelt wurden und wie lückenhaft die Aufklärung stattgefunden hat.
Lasst uns gemeinsam an
- Enver Şimşek
- Abdurrahim Özüdoğru
- Süleyman Taşköprü
- Habil Kılıç
- Mehmet Turgut
- İsmail Yaşar
- Theodoros Boulgarides
- Mehmet Kubaşık
- Halit Yozgat
- Michèle Kiesewetter
denken!
Am Donnerstag, 4. November 2021
| 19:00 Uhr | Trotz Allem | Wideystraße 44, Witten |
| 21:00 Uhr | Black Pigeon | Scharnhorststraße 50, Dortmund |
| 19:00 Uhr | Soziales Zentrum | Josephstraße 2, Bochum |
Wir empfehlen außerdem die Demonstration 10 Jahre Selbstenttarnung NSU – Wir fordern Antworten am Samstag, 6. November 2021, 14:00 Uhr, Bochum Hauptbahnhof.
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Fr. 10. Dezember: Niklas Woywod: Zwischen Revolution und Reaktion. Antisemitische Strömungen in der deutschen Linken
Das Verhältnis der deutschen Linken zum Antisemitismus erscheint auf den ersten Blick als ein antagonistisches. Nicht nur das erklärte Ziel der universalen Befreiung aller Menschen, sondern auch das sich auf den Erfahrungen des Nationalsozialismus begründende antifaschistische Selbstverständnis der Linken, schlossen klassische Formen des Antisemitismus grundsätzlich aus. Die sich daraus vermeintlich ableitende These, dass die politische Linke in Deutschland immun gegenüber antisemitischen Denkmustern wäre, erweist sich jedoch mit Blick auf ihre Geschichte als unhaltbar. Der Anschlag der „Tupamaros Westberlin“ auf das jüdische Gemeindehaus 1969, wie auch die positiven Reaktionen der RAF und anderer radikaler Gruppen auf die Ermordung der israelischen Olympiasportler 1972, lassen sich nur schwerlich mit dem Bild einer vom Antisemitismus unberührten politischen Bewegung in Einklang bringen. Aber auch gegenwärtige Entwicklungen, wie das Wiederaufleben maoistischer und autoritärer Strömungen innerhalb der radikalen Linken, zeigen, dass derartige Denkmuster weder als singulär noch als überwunden gelten können. Ferner stellt sich aktuell die Frage, inwiefern antisemitisches Gedankengut nicht nur im traditionellen Antiimperialismus, sondern auch in anderen Strömungen der gegenwärtigen Linken wiederzufinden ist. So bewerteten Teile der antikolonialen und antirassistischen Bewegungen der letzten Jahre den Nahostkonflikt vor dem Hintergrund eines essentialistischen Verständnisses von Kultur und Nation und suchten in der Frage um die Delegitimierung Israels die Nähe zu antisemitischen Bündnispartnern. Ziel des Vortrages ist es daher antisemitische Positionen innerhalb der gegenwärtigen Linken in Theorie und Praxis beispielhaft sichtbar und vor dem Hintergrund bestimmter historischer Denktraditionen erklärbar zu machen.
Fr. 10. Dezember 2021, geöffnet: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Diese Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe Die vielen Gesichter des Antisemitismus.
Di. 21. Dezember: Alex Feuerherdt: Die unheimliche Popularität der Israelkritik
Mehr als ein Viertel der Deutschen vertritt Umfragen zufolge die Ansicht: „Bei der Politik, die Israel macht, kann ich gut verstehen, dass man etwas gegen Juden hat.“ Gar 40 Prozent stimmen der Aussage zu: „Was der Staat Israel heute mit den Palästinensern macht, ist im Prinzip auch nichts anderes als das, was die Nazis im Dritten Reich mit den Juden gemacht haben.“ Wenn sich Israel gegen den Raketenterror der Hamas verteidigt, kommt es in deutschen Städten regelmäßig zu Aufmärschen, auf denen antisemitische Parolen wie „Kindermörder Israel“ gerufen wird. Auch tätliche Übergriffe auf Gegendemonstranten sind an der Tagesordnung.
In deutschen Schulbüchern für das Unterrichtsfach Geschichte finden sich tendenziöse Sätze wie: „Israel stellt tagtäglich seine Überlegenheit als Besatzungsmacht demonstrativ zur Schau, indem es die Palästinenser demütigt und ihnen unmenschliches Leid zufügt.“ Deutsche Medien veröffentlichen Karikaturen, die den israelischen Premierminister als Giftmischer zeigen, und werfen ihm vor, „die ganze Welt am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesangs“ zu führen. In der Uno-Generalversammlung werden jedes Mal weitaus mehr Resolutionen gegen Israel verabschiedet als gegen alle anderen Länder dieser Welt zusammen – mit der ausdrücklichen Zustimmung Deutschlands.
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Fr. 26. November: Stefan Vennmann: Die Ideologie des Ethnopluralismus. Politiktheoretische Aspekte des neurechten Antisemitismus
Ethnopluralismus ist eines der zentralen Ideologeme der sogenannten Neuen Rechten. Vermeintlich ideologisch vom Nationalsozialismus sowie seiner antisemitischen und rassentheoretischen Begründung zu unterscheiden, wird mit dem Ethnopluralismus die „Pluralität der Völker in ihrem kulturellen Raum“ als politisches Ideal propagiert. Im Vortrag soll gezeigt werden, dass es sich bei der Ideologie des Ethnopluralismus nur um eine intellektuelle Umschreibung eines alten Prinzips handelt. Anhand der Darstellung und Kritik zentraler rechter Theoretiker soll rekonstruiert werden, dass sich trotz vehementen Abstreitens sich das Denken der Neuen Rechten auf ein zentrales Prinzip gründet: Antisemitismus.
Fr. 26. November 2021, geöffnet: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Diese Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe Die vielen Gesichter des Antisemitismus.
Di. 23. November: Filmvorführung mit Regisseurgespräch: Blut muss fließen – Undercover unter Nazis
Regisseur Peter Ohlendorf
Im Rahmen des UNMÖGLICH Festival in Kooperation mit der Werk°Stadt.
Als der Journalist Thomas Kuban zum ersten Mal ein Neonazi-Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Szene, in die sich kaum ein Außenstehender wagt. Neun Jahre später hat er fünfzig Undercover–Drehs hinter sich, auch jenseits deutscher Grenzen. Hochbrisant und einzigartig ist das Material, das er unter extremem persönlichen Risiko zusammengetragen hat.
Gemeinsam mit dem Filmemacher Peter Ohlendorf reist er noch einmal zurück an Orte, an denen er undercover gedreht hat. Im Fokus steht dabei die Frage, die er auch auf der politischen Ebene zu klären versucht: Wie ist es möglich, dass auf der rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden kann?
Sa. 4. Dezember: Eklat Münster: Das System ist gemein, aber nicht geheim
Der Vortrag „Mobilisierbare Deutsche” von der Gruppe Eklat Münster liefert eine Reflexion der ideologischen Grundaspekte die hinter der Mobilisierung der sogenannten „Corona-Rebellen“ liegen. Er zeigt auf, inwiefern das entfaltete Narrativ den üblichen Mustern von regressiver Gesellschaftskritik und Verschwörungsmythen entspricht. Dadurch wird erklärbar, warum auch unverdächtige Akteur*innen über eine Eigendynamik in die Nähe zu extrem Rechten gelangen konnten – eine tieferliegende Affinität wird offenbart.
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