In der Ausseinandersetzung mit Guy Debord und der S.I. als einer der Gruppen, die er maßgeblich prägte, existieren zwei Positionen, welche in ihrer Einseitigkeit und Unvermittelheit die jeweils andere unterbewerten und für nebensächlich erklären. Während im kunsttheoretischen Kontext die Trivialisierung und Verharmlosung als Künstler, Filmemacher oder Avantgardist allgegenwärtig ist, versteift sich die Linke auf den Marxisten, Autor der „Gesellschaft des Spektakels“ und seine Rolle während des Pariser Mai 68, ohne die Entwicklung und Herkunft dieser Kritik wirklich begreifen zu können. Denn das würde bedeuten, ihre Entwicklung als Kritik der Institution Kunst nachzuvollziehen, die zur allgemeinen Kritik des (Über-)Lebens in der Warengesellschaft unter der Herrschaft des Spektakels wird, um über ihren Gegenstand ein entwickeltes Urteil zu fällen. Nichts anderes aber hat sich dieser Vortrag zum Anspruch gemacht.
So. 23. Feb. 2014, 20:00 Uhr (Einlass: 19:00 Uhr)