Mi. 23. November: „Ich bin stolz, Türkin zu sein!“ – Ultranationalistische Einstellungen junger Frauen bei den Grauen Wölfen

Lena Wiese ist Referentin für den vierten Teil der Vortragsreihe „Graue Wölfe, DİTİB, Millî Görüş & Co. – Religiöser Nationalismus auf dem Vormarsch?“ Sie setzt sich mit den Ursachen und Spezifika des türkischen Ultranationalismus unter „türkeistämmigen“ Mädchen und jungen Frauen auseinander. In diesem Sinne werden zunächst die in dieser Ideologie orientierten Mädchen und jungen Frauen als politisch handelnde Subjekte sichtbar gemacht. Ferner wird ein Überblick über die komplexen Ursachenzusammenhänge, Identitätsmuster und Motive der politisch aktiven jungen Frauen geleistet. Die Referentin stellt Interviewergebnisse vor, die im Rahmen einer Forschung zu ultranationalistischen Frauen entstanden sind. Dadurch werden mögliche Ursachen für die Hinwendung zu diesen Ideologien kritisch untersucht und diskutiert. Es werden aber auch Herausforderungen für die pädagogische Praxis und die politische Bildung skizziert.

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Der König der Wölfe?

Auf der Facebookseite des Wittener-Bürgermeisters Lars König lässt sich ein Foto finden, welches ihn zusammen mit Vertretern des Integrationsrates beim Besuch des deutsch-türkischen Kulturzentrums im August dieses Jahres zeigt. Das Zentrum ist schon seit Jahren in der Kritik als Agitationsraum für türkische Faschisten, die sogenannten Grauen Wölfe, zu dienen. Die Grauen Wölfe sind eine rechtsradikale und gewalttätige Organisation, die einen ethnisch gereinigten türkischen Staat anstreben, welcher weit über die Grenzen der heutigen Türkei hinausgeht. Ihr tödlicher Hass trifft Kurden, Aleviten und Armenier ebenso wie Juden und politische Feinde erbarmungslos. Schon 2014 sind Videoaufzeichnungen aufgetaucht, die eindeutig faschistische Propaganda des deutsch-türkischen Kulturzentrums belegen. Eine glaubhafte Abkehr von dieser Praxis scheint nicht stattgefunden zu haben. Das Wappen der Ülkücü-Bewegung, also der Grauen Wölfe, thront immer noch gut sichtbar zwischen der deutschen und türkischen Fahne an der Wand. In Frankreich wurden die „Grauen Wölfe“ Ende 2020 aufgelöst, weil sie Diskriminierung und Hass schürten und in Gewalttaten verwickelt seien.

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„Grauer Wolf im Schafspelz“

Vortrag zum türkischen Rechtsextremismus in Deutschland
von Dr. Kemal Bozay
Mittwoch, 3.7.2013, 19.30 Uhr

Wie kaum ein anderes Thema beschäftigt uns auch in Deutschland seit kurzem die türkische Innenpolitik. Viele bekunden ihre Solidarität mit den Protestierenden vom Gezi-Park und Taksim-Platz. Doch neben dieser, demokratischen Aufbruch verheißenden Bewegung, beschäftigte sich das lokale Wittener Publikum in den letzten Wochen auch mit weniger erfreulichen Entwicklungen in der türkischen Gemeinschaft. Nachdem bekannt wurde, dass es sich bei dem auf der Hauptstraße ansässigen „Deutsch-Türkischen Kulturverein“ um türkische Rechtsextremisten – sogenannte „Graue Wölfe“ – handelt, berichtete die Lokalpresse ausführlich und auch einige Parteienvertreter meldeten sich zu Wort. Doch was wollen diese „Grauen Wölfe“ eigentlich? Was genau verbindet sie mit und unterscheidet sie von anderen Rechtsextremisten? Und wie verbreitet sind sie eigentlich in der türkischen Community in Deutschland?
Zur Beantwortung all dieser Fragen haben wir den ausgewiesenen Spezialisten Dr. Kemal Bozay gewinnen können. Kemal Bozay ist Autor mehrerer Bücher über die „Grauen Wölfe“ und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit (Re-)Ethnisierungsprozessen unter in Deutschland lebenden Migranten. Gleichzeitig kennt Bozay die aufgeworfene Problematik nicht nur aus der Theorie, sondern kann als Geschäftsführer des „Vereins für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe – Migrationsarbeit“ (IFAK e.V.) in Bochum auch aus der Praxis berichten.

Der Eintritt zum Vortrag ist kostenfrei. Der Eingang zum soziokulturellen Zentrum „Trotz allem“ befindet sich in der Augustastr. 58, im Hinterhof (bitte klingeln).

Der Veranstalter behält sich vor, von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige Menschen verachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.