Fr. 26. Sep.: Schwarzer Tresen: David Graeber: Schulden

David Graeber

David Graeber

[Icon: mit Essen]

Seit der Erfindung des Kredits vor 5000 Jahren treibt das Versprechen auf Rückzahlung Menschen in die Sklaverei. Die Geschichte der Menschheit erzählt David Graeber als eine Geschichte der Schulden: eines moralischen Prinzips, das nur die Macht der Herrschenden stützt. Damit durchbricht er die Logik des Kapitalismus und befreit unser Denken vom Primat der Ökonomie.

Graeber packt das Problem der Schulden an der Wurzel, indem er bis zu ihren Anfängen in der Geschichte zurückgeht. Das führt ihn mitten hinein in die Krisenherde unserer Zeit: Von der Antike bis in die Gegenwart sind revolutionäre Bewegungen immer in Schuldenkrisen entstanden. Graeber sprengt die moralischen Fesseln, die uns auf das Prinzip der Schulden verpflichten. Denn diese Moral ist eine Waffe in der Hand der Mächtigen. Die weltweite Schuldenwirtschaft ist eine Bankrotterklärung der Ökonomie. Gegenmaßnahmen ent­wickelt Graeber in dem Buch „Kampf dem Kamikaze-Kapitalismus“, das im letzten Jahr erschienen ist und eine notwendige Ergänzung zum Schuldenbuch liefert.

Leider kann der Autor nicht persönlich erscheinen. Wir haben einen Anarchisten aus Berlin eingeladen, der sich mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Eine Veranstaltung der Anarchistischen Gruppe Witten und der Anarchistischen Gruppe östliches Ruhrgebiet (AGÖR).

Fr. 26. Sep. 2014, 19:00 Uhr (Einlass), 20:00 Uhr (Beginn), mit Essen

Mi. 24. Sep.: Europa von rechts – Eine Bestandsaufnahme über die extreme Rechte in Europa und deren Erstarken

[Icon: mit Essen]

Die Europawahlen haben die Befürchtungen bestätigt: Die extreme Rechte befindet sich in der EU im Aufschwung. In Frankreich wurde der „Front National“ mit rund einem Viertel aller Stimmen stärkste Partei, in Ungarn und Griechenland kamen die NPD-nahen Parteien Jobbik (fast 15 Prozent) und Chrysi Avgi (über neun Prozent) auf die Plätze zwei und drei. Die oft als „rechtspopulistisch“ bezeichnete FPÖ konnte in Österreich gut ein Fünftel aller Stimmen auf sich vereinigen; in Großbritannien landete die rechtsaußen angesiedelte UKIP mit 27,5 Prozent auf Platz eins. Woraus zieht die Eurorechte ihre aktuelle Stärke? Worin unterscheiden sich die Rechtsaußen-Kräfte in den einzelnen EU-Staaten? Was trennt, was verbindet sie, und wie sind sie vernetzt? Diesen Fragen soll am 24. September nachgegangen werden.

Referent: Jörg Kronauer (Antirassistisches Bildungsforum Rheinland)

Es wird ein kostengünstiges veganes Essen angeboten.

Mi. 24. Sep. 2014, 19:30 Uhr

Mo. 25. Aug: Genozid in Ruanda

Nyamata Memorial Site 13

Zwischen April und Juli 1994 ereignete sich in Ruanda ein ca. einhundert Tage dauernder Völkermord an dessen Ende Schätzungen zu folge 800.000 bis 1.000.000 „Tutsi“ durch „Hutu“ ermordet worden waren. Aber schon diese Aussage folgt einer Logik des Kategorisierens, die mit ursächlich für den Genozid und daher erklärungsbedürftig scheint. Denn wer sind eigentlich diese „Hutu“ und „Tutsi“? Ethnien, Völker, Stämme, soziale Gruppen, Fremdzuschreibungen? Und welcher Logik folgte diese Vernichtung? War es ein Stammeskrieg, Ressourcenkonflikt, ein eigenwilliges Nachleben kolonialer Herrschaftsinstrumente oder gar ein neokoloniales Planspiel zur Sicherung westlicher Einflusssphären? Auf diese und andere Fragen erhoffen wir uns Antworten von Dr. Medardus Brehl. Er ist Mitarbeiter am Institut für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum und beschäftigt sich dort u. a. mit diskursiven Strategien der Legitimation von Gewalt und Genozid.

Referent: Dr. Medardus Brehl

Mo. 25. Aug. 2014, 20:00 Uhr

Mi. 14. Mai: Blockupy: Diskussion: Warum sind wir gegen diese EU, die EU des Kapitals?

[Transparent: Widerstand im Herzen]

Foto: Roland Geisheimer, attenzione

  • Muss Europa sozialer, ökologischer, solidarischer werden oder ist es als imperialistisches Bündnis kapitalistischer Nationalstaaten abzulehnen?
  • Soll man für die EU sein, weil die Nazis dagegen sind und der Nationalstaat auch keine Lösung ist?
  • Ist die EU auch ohne Festungscharakter, tote Flüchtlinge, Ausbeutung, verarmte Lohnarbeiter und Aufrüstung zu haben oder sind das die notwendigen Folgen des Projekts?

Offenbar gibt es zur EU konträre Auffassungen und Positionen. Es macht also Sinn zu fragen, was das EU-Projekt – jenseits strategischer Einschätzungen – wirklich ist? Was will die EU? Wessen Interessen vertritt sie, wem nutzt sie – und wem nicht? Ein kurzer Vortrag (45 Minuten) will hier zentrale Thesen erläutern, über die anschließend diskutiert werden soll.

Mi. 14. Mai 2014, 19:00 Uhr, davor kreative Demo-Vorbereitung, 16:00 Uhr

Mo. 12. Mai: Juden im Iran

Juden leben seit 2500 Jahren in Iran. Das Zusammenleben im multiethnischen Iran war zwar nicht immer frei von Diskriminierungen, es verlief jedoch zum größten Teil friedlich. Vor der Revolution 1979 lebten ca. 80.000 Juden in Iran. Heute sind es schätzungsweise 20.000. Mit dem Aufkommen des politischen Islams nach der Revolution, wurde Iran zunehmend zur islamischen Republik. Aus religiöser Sicht gehören Juden zum Volk des Buches. Politisch werden die iranischen Juden wegen ihrer Beziehungen zur Israel zunehmend suspekt. Offiziell verkündet das Regime, man unterscheide wohl zwischen Juden und Zionisten.

Die Leugnung des Holocausts durch Ahmadinejad ist zum Teil von der Regierung Rouhani zurückgenommen worden. Diese Phase hat jedoch deutliche Spuren bei den Juden im Land sowie international hinterlassen.

In der Veranstaltung wird darüber gesprochen, wie die Lage der Juden im Iran heute nach den Wahlen ist und welche Rechte Juden in Iran als Minderheit zustehen.

Mo. 12. Mai 2014, 20:00 Uhr

Fr. 25. Apr.: Schwarzer Tresen: Mobivortrag 1. Mai

Nazis blockieren! Infoveranstaltung zu den Aktionen gegen den Naziaufmarsch am 1. Mai 2014

[Banner: 1. Mai 2014 Naziaufmarsch in Dortmund blockieren! Zusammen. Entschlossen. Solidarisch.]
[Icon: mit Essen]

Am 1. Mai wollen Neonazis in Dortmund aufmarschieren. Die Partei „Die Rechte“, Nachfolgestruktur des „Nationalen Widerstands Dortmund“, möchte im Wahlkampf Stärke demonstrieren und ihre Hetze auf die Straße tragen. Gegen den Aufmarsch ruft das Bündnis „BlockaDO – gemeinsam gegen Nazis“ zu Blockaden auf. Wir geben euch kurz vor dem 1. Mai alle wichtigen Informationen für die Blockaden und beleuchten die Hintergründe des Aufmarsches sowie die aktuelle Situation in der Nazihochburg Dortmund.

Eine Veranstaltung der Anarchistischen Gruppe Östliches Ruhrgebiet.

Fr. 25. Apr. 2014, 19:00 Uhr

Mo. 24. März: Die politische und soziale Situation im Iran

Seit 35 Jahren besteht die Islamische Republik Iran. Die deutschen Mainstream-Medien berichten, wenn überhaupt, über die Verhandlungen zwischen dem Iran und einigen anderen Staaten über sein Atom-Programm oder über die Rolle des Iran im Krieg in Syrien. Der neue Staatschef, Rohani, gilt gegenüber seinem Vorgänger Ahmadinedschad als vergleichsweise moderat. Uns interessiert dagegen die soziale und wirtschaftliche Situation der iranischen Bevölkerung. Bessern sich die Lebensbedingungen der Mehrheit der Bevölkerung unter der Präsidentschaft Rohanis? Gibt es oppositionelle, demokratisch-emanzipatorische Bewegungen im Iran?

Um mehr zu erfahren, haben wir in Witten lebende Iraner zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Sie werden über den Iran berichten und uns die Möglichkeit zu Fragen und Diskussionen geben.

Mo. 24. März 2014, 20:00 Uhr

Mo. 17. März: Veranstaltung zur „Roten Hilfe“

Haus der Geschichte 2009d

In den 70er Jahren gab es in der Bundesrepublik und Westberlin etwa hundert Gruppen der Roten Hilfe. Als engagierter Teil einer linksradikalen Fundamentalopposition organisierten sie Teach-ins, medizinische Hilfe und Demonstrationen, studierten das Mietrecht, besuchten Gefangene in den Knästen, schickten ihnen Pakete und besetzten Häuser.

Sie setzen sich mit der Geschichte der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik auseinander, mit der Polizei und den von der Polizei Erschossenen, mit den gefangenen Tupamaros und mit denen der RAF. Die Rote Hilfe versuchte, an einem zentralen Punkt etwas zu integrieren, was dabei war, auseinander zu streben.

Zwischen den Roten Hilfen und den politischen Organisationen ihrer Zeit – der RAF und den anderen bewaffneten Gruppen sowie den beiden maoistischen Parteien KPD/ML und KPD/AO – gab es eine Vielzahl von Debatten und Auseinandersetzungen. Sie gingen nicht immer glücklich aus.

Es ist an der Zeit, auch diese Geschichte zu erzählen.

Referent: Markus Mohr, Sozialwissenschaftler, Berlin/Hamburg

Mo. 17. März 2014, 20:00 Uhr

So. 23. Feb.: Vortrag zum widersprüchlichen Verhältnis von künstlerischer Avantgarde und revolutionärer Theorie und Praxis

La beaute est dans la rue

In der Aus­sein­an­der­set­zung mit Guy Debord und der S.I. als einer der Grup­pen, die er maß­geb­lich prägte, exis­tie­ren zwei Po­si­tio­nen, wel­che in ihrer Ein­sei­tig­keit und Un­ver­mit­tel­heit die je­weils an­dere unterbewerten und für ne­ben­säch­lich er­klä­ren. Wäh­rend im kunst­theo­re­ti­schen Kon­text die Trivialisierung und Ver­harm­lo­sung als Künst­ler, Fil­me­ma­cher oder Avant­gar­dist all­ge­gen­wär­tig ist, versteift sich die Linke auf den Mar­xis­ten, Autor der „Ge­sell­schaft des Spek­ta­kels“ und seine Rolle während des Pari­ser Mai 68, ohne die Entwicklung und Herkunft dieser Kri­tik wirklich begreifen zu können. Denn das würde bedeuten, ihre Entwicklung als Kri­tik der In­sti­tu­ti­on Kunst nachzuvollziehen, die zur allgemeinen Kri­tik des (Über-)Le­bens in der Warengesellschaft unter der Herr­schaft des Spektakels wird, um über ihren Gegenstand ein entwickeltes Ur­teil zu fällen. Nichts an­de­res aber hat sich die­ser Vor­trag zum Anspruch ge­macht.

So. 23. Feb. 2014, 20:00 Uhr (Einlass: 19:00 Uhr)

Sa. 22. Feb.: Buchvorstellung: Kinder von KZ-Häftlingen – eine vergessene Generation

[Buchcover: Kinder von KZ-Häftlingen – eine vergessene Generation]

Die Häftlinge der Konzentrationslager haben Schreckliches erlebt. Sie waren und sind wichtige Zeitzeug_innen. Aber auch die Angehörigen der ehemaligen KZ-Häftlinge haben ihre Geschichte. Mitglieder der Lagergemeinschaft Ravensbrück/Freundeskreis e. V. haben die Geschichten der Kinder von KZ-Häftlingen erfragt, erforscht und dokumentiert.

Ronja Hesse vom Freundeskreis und Ingelore Prochnow, selbst Tochter einer Inhaftierten und im KZ Ravensbrück geboren, lesen aus dem im Unrast-Verlag erschienenen Buch „Kinder von KZ-Häftlingen – eine vergessene Generation“, Ingelore Prochnow wird aus ihrem eigenen Leben berichten.

Parallel wird die „Ausstellung über das ehemalige Konzentrationslager für Mädchen und junge Frauen und spätere Vernichtungslager Uckermark“ zu sehen sein. Die Ausstellung bietet einen zeitlichen Überblick zum KZ Uckermark, dokumentiert kriminalbiologische Untersuchungen, das Leben im Vernichtungslager, zeigt Täter_innen und Biographien inhaftierter Mädchen und Frauen.

Nach der Lesung hoffen wir auf interessante Gespräche mit den Autorinnen und dem Publikum.

In Kooperation mit dem Rosa-Luxemburg-Club Hagen/Ennepe-Ruhr.

Sa. 22. Feb. 2014, 15:00 Uhr, IG Metall Witten, Hans-Böckler-Straße 12