Vortragsreihe: Die vielen Gesichter des Antisemitismus

Vortragsreihe: Antisemitismus hat viele Gesichter – soziokulturelles Zentrum „Trotz Allem“, Wideystraße 44, 58342 Witten, geöffnet ab 19:00 Uhr, Beginn der Vorträge 20:00 Uhr

Krisen verleiten vielfach zu vereinfachten Erklärungen. Die Komplexität der herrschenden Verhältnisse wird auf wenige Ursachen reduziert, vor allem aber werden Schuldige gesucht, die als Urheber der krisenhaften Entwicklung identitifiziert und verantwortlich gemacht werden können. Die Geschichte des Judentums zeigt auf, dass Antijudaismus und Antisemitismus reflexhaft auf das Bedürfnis antworten, als abstrakt wahrgenommene Bedrohungen in konkrete Bilder zu überführen. Dabei ist dieser Mechanismus keinesfalls ein Alleinstellungsmerkmal rechtsradikaler Ideologien, vielmehr integrieren diverse Ideologien antisemitische Elemente. Die Vortragsreihe will über verschiedene Erscheinungsformen des Antisemitismus informieren. Wir haben mehrere Experten dazu eingeladen, uns und Euch mit diesen Themenfeldern vertraut zu machen und ihre Erklärungsversuche zu diskutieren.

Fr. 22. 10. Jörg Rensmann: Mythos Nakba
Di. 2. 11. Peter Bierl: Die Querdenker: Antisemitismus, Verschwörungsideologie und Anthroposophie
Fr. 12. 11. Konzert: Artists against Antisemitism (Treff°, ab 19:30 Uhr)
Fr. 19. 11. Eklat Münster: Das System ist gemein, aber nicht geheim (ab 20:00 Uhr, geöffnet ab 19:00 Uhr)verschoben auf Sa. 4. 12.
Fr. 26. 11. Stefan Vennmann: Die Ideologie des Ethnopluralismus. Politiktheoretische Aspekte des neurechten Antisemitismus
Di. 30. 11. Alex Feuerherdt: Die unheimliche Popularität der Israelkritikverschoben auf Di. 21. 12.
Sa. 4. 12. Eklat Münster: Das System ist gemein, aber nicht geheim (ab 20:00 Uhr, geöffnet ab 19:00 Uhr)
Fr. 10. 12. Niklas Woywod: Zwischen Revolution und Reaktion. Antisemitische Strömungen in der deutschen Linken
Di. 21. 12. Alex Feuerherdt: Die unheimliche Popularität der Israelkritik
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Geöffnet: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr

Gefördert von „Demokratie Leben“.

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Fr. 22. Oktober: Jörg Rensmann: Mythos Nakba

Vortragsreihe: Antisemitismus hat viele Gesichter – soziokulturelles Zentrum „Trotz Allem“, Wideystraße 44, 58342 Witten, geöffnet ab 19:00 Uhr, Beginn der Vorträge 20:00 Uhr

Am 14. Mai 1948 wird mit der Verlesung der Unabhängigkeitserklärung durch Ben Gurion der Staat Israel gegründet. Einen Tag später überfallen arabische Armeen Israel; der erste arabisch-israelische Krieg beginnt. Araber Palästinas bezeichnen diese Phase von kriegsbedingter Flucht und Vertreibung als Nakba, als Katastrophe, und weisen Israel die Schuld daran zu. Unter anderem fordern sie bis heute ein Recht auf Rückkehr ins Kernland Israel. Jörg Rensmann wird erläutern, was diese Forderung heute politisch bedeutet und wird die Gründungsgeschichte des jüdischen und demokratischen Staates Israel anhand von Fakten gegen Mythen nachzeichnen.

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Fr. 22. Oktober 2021, geöffnet: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr

Diese Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe Die vielen Gesichter des Antisemitismus.

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Fr. 12. November: Konzert: Artists against Antisemitism

Ein junger Mann (Ben Salomo) sitzt vor einem Außenbaskettballplatz auf einer Betonbank

Im Rahmen des UNMÖGLICH Festival in Kooperation mit der Werk°Stadt.

Die deutsche Hip-Hop-Szene ist ein Spiegel der deutschen Gesellschaft. Ihre Mitglieder sind so antisemitisch, wie die Gesellschaft insgesamt. Ein besser oder schlechter, ein mehr oder weniger gibt es nicht. Dennoch gibt es Unterschiede. Und die können Leben verändern. Wie im Fall des Berliner Rappers Ben Salomo. Sein RapbattleShowRap am Mittwoch“ war die erfolgreichste Veranstaltung dieses Formats im deutschsprachigen Raum. Wegen zunehmenden antisemitischen Anfeindungen stellte er die Reihe im Jahr 2018 ein. Über sein Leben als jüdischer Rapper in Deutschland hat er ein Buch geschrieben.

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Sa. 6. November: Lesung: Influencer – Die Ideologie der Werbekörper

[Cover: Influencer – Die Ideologie der Werbekörper]

Im Rahmen des UNMÖGLICH Festival in Kooperation mit der Werk°Stadt.

Für Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt sind die Influencer symptomatische Sozialfiguren unserer Zeit. In der Abstiegsgesellschaft scheinen noch einmal Aufstiegsträume wahr zu werden, der Spätkapitalismus hübscht sein Gesicht mit Filtern und Photoshop auf, mit einer revolutionären Form der Werbung komplettieren Instagrammer und Youtuber das Geschäftsmodell des kommerziellen Internets. Bei aller ausgestellten Modernität, so Nymoen und Schmitt, beeinflussen die Influencer jedoch noch in einer weiteren Hinsicht den Zeitgeist: Indem sie rückwärtsgewandte Rollenbilder, Konsumismus und rigide Körpernormen propagieren, leisten sie einem konservativen Backlash Vorschub.

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Di. 24. August: Diskussion: Gewerkschaft, aber wie?

[Foto: Streik vor dem Lager von Gorrillas in Berlin im Jahr 2021; diverse Menschen auf Fahrrädern vor einem Ladenlokal in der Dämmerung]

Aus der europäischen Arbeiterbewegung sind die Gewerkschaften hervorgegangen und setzen sich seit ihrem Bestehen für höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, mehr Mitbestimmung, für Arbeitszeitverkürzungen ein und waren schon immer ein zentrales Kampffeld der Linken. Gerade die Corona-Krise hat die Ungerechtigkeiten des Kapitalismus sichtbarer gemacht und weiter verstärkt. Doch wie kann in Zeiten von Neoliberalismus, Digitalisierung und Outsourcing eine revolutionäre Gewerkschaft aussehen?

Darüber diskutieren ein Vertreter der Basisgewerkschaft FAU und ein Genosse der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di.

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Di. 3. August: Vortrag: Soziale Ungleichheit im deutschen Bildungssystem

[Foto: Schulhaus aus Satteldorf im Freilandmuseum Wackershofen. Schulsaal]

Das Thema Bildung ist immer ein heißes Pflaster. Alle waren in der Schule, alle können mitreden. Dabei sind gerade die Bildungsgewinner*innen, diejenigen, die für das Schulsystem politisch verantwortlich sind. Wir schauen uns an, wer in Deutschland Bildungsgewinner*in und wer -verlierer*in ist. Hierfür wird es einen kurzen Abriss über die Begriffe sozioökonomischer Status und soziale Herkunft geben und dann geschaut, welche Effekte es auf die Bildungungleichheit hat. Gerahmt wird das Thema mit der aktuellen Corona-Situation und den möglichen sozialen Folgen. Zum Abschluss bietet sich Raum, um über Maßnahmen zu mehr Bildungsgerechtigkeit zu diskutieren.

Der Referent studiert Sonderpädagogik und hat im Rahmen seiner Ausbildung an verschiedenen Schulen (auch während Corona) gearbeitet.

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Di. 27. Juli: Vortrag: Die Wohnungswirtschaft ist sozialisierungsreif

[Foto: Demonstration unter dem Motto „Wer hat der gibt!“ für die Umverteilung von Reichtum am 19. September 2020 in Berlin; Transparent „Miete essen Seele auf? Enteignen jetzt!“]

Auch wenn erneut zu wenige der Aktionär*innen der Deutsche Wohnen SE (152 Tsd. Wohnungen) das verlockende Angebot der Vonovia SE (415 Tsd. eigene Wohnungen) zum Aufkauf ihrer Aktien angenommen haben um die Übernahme der Deutsche Wohnen SE durch Vonovia zu besiegeln, zeigt das Hin und Her um die Übernahme der Deutsche Wohnen SE durch die Vonovia SE einmal mehr, wie sehr die Wohnverhältnisse den Finanzmärkten unterworfen sind. Mitten in der größten Krise des bezahlbaren Wohnens seit der Nachkriegszeit hängt die Zukunft hunderttausender Mietwohnungen von den selbstgemachten Regeln der Aktienfonds und den Kalkülen der Hedgefonds-Manager ab.

Auch ohne Einverleibung der Deutsche Wohnen: Noch nie gab es ein börsennotiertes Wohnungsunternehmen, in dem so viel Kapital gebündelt ist wie in der Vonovia. Ihre Expansion ist noch lange nicht abgeschlossen. Nach Übernahmen in Österreich und Schweden, nach ersten Ankerpunkten in Frankreich und den Niederlanden führte die Vonovia in diesem Jahr Gespräche mit der irischen Regierung. Dort wie auch in Deutschland bietet sie sich als Empfängerin öffentlicher Wohnungsbausubventionen an. Noch perspektivenreicher ist der Einstieg in die CO₂-reduzierte Bewirtschaftung ganzer Wohngebiete. Wohnungen aufzukaufen, um sie schnell auszuschlachten, war gestern. Heute geht es dem Konzern um die Übernahme ganzer Infrastrukturen und um politischen Einfluss.

Und schon gibt es Spekulationen über einen möglichenerneuten Versuch zur Übernahme. Sollte diese gelingen, wird eine neue Stufe der finanzmarktgetriebenen Mietenrakete gezündet. Der vom Kartellamt tolerierte, grunderwerbssteuerfreie und politisch geförderte Flug in den Renditehimmel der Kapitalanleger*innen spitzt die Wohnungsfrage zu einer Systemfrage zu: Darf die Gesellschaft zulassen, dass hunderttausende Mietwohnungen und das Leben ganzer Stadtviertel unter das Kommando eines immer abgehobeneren Finanz- und Immobilienregimes fallen? Wann, wenn nicht jetzt, ist die Zeit reif, eine demokratische Alternative einzufordern?

Knut Unger, Sprecher des Mieter*innenvereins Witten und der Plattform kritischer Immobilienaktionär*innen, führt bei dem Vortrag in die wohnungspolitische Großwetterlage und die Forderungen des bundesweiten „Mietenwahnsinn-Bündnisses” ein. Anhand von aktuellen Auseinandersetzungen und Problemen in Witten wird er aufzeigen, warum das auch und gerade für und im Ruhrgebiet ein wichtiges Thema ist.

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„Wer hat, der gibt!“: Linkes Bündnis ruft zur Demonstration am 1. Mai auf

Schaufenster des Trotz Allem mit Schriftzug „Heraus zum 1. Mai – Das Problem heißt Kapitalismus – 14:00 Uhr, Kornmarkt“

Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie wird dieses Jahr auch in Witten am ersten Mai wieder demonstriert: Als antikapitalistische Alternative zur traditionellen Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes veranstaltet der Wittener Ableger des in vielen deutschen Großstädten aktiven Bündnis Wer hat, der gibt eine eigene Demonstration. Im Aufruf zu der Veranstaltung heißt es, man wolle „linke Antworten auf die Corona-Krise“, sowie eine „Kritik an den Zuständen und der Regierung“ auf die Straße tragen. „Wir wollen, dass Konzerne und Kapitalisten zur Kasse gebeten werden, um die gesellschaftlichen Folgekosten der Corona-Krise zu bezahlen“, erklärt Malte Steinmann, einer der Initiatoren der Demonstration. „Uns geht es um eine Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums von Oben nach Unten und um einen radikalen sozial-ökologischen und demokratischen Umbau der Wirtschaft.“ Alle Menschen, die diesen Forderungen etwas abgewinnen können, seien herzlich eingeladen, an der Demonstration teilzunehmen. Sogenannte „Querdenker“ und Corona-Leugner hingegen seien ausdrücklich nicht erwünscht: „Wir demonstrieren unter strengen Coronaschutz-Auflagen“, stellt Steinmann klar.

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Die Demonstration startet um 14:00 Uhr am Kornmarkt. Die Abschlusskundgebung findet am Platz vor der Stadtgalerie statt. Für diese ist, neben den klassischen Redebeiträgen, auch Live-Musik geplant.

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