Warum müssen wir, trotz all des technischem Fortschritts, mehr arbeiten als je zuvor? Wie kommt es, dass je härter wir arbeiten, wir letztendlich im Vergleich zu unseren Bossen umso ärmer werden? Warum konzentrieren sich die Leute einzig darauf, ihre Jobs zu retten, wenn die Wirtschaft zusammenbricht – obwohl eigentlich von vornherein keine_r die Arbeit mag? Kann der Kapitalismus ein weiteres Jahrhundert der Krisen überstehen?
Fr. 30. Jan.: Schwarzer Tresen: Der Begriff „Anarchie“ und seine Umsetzung im Libertären Kommunalismus – Zwei Vorträge
Schon Aristoteles und Platon verwendeten im 4. Jahrhundert v.u.Z. den Begriff Anarchie als Bezeichnung für einen „Zustand der Sklaven ohne Herren“. Im 18. Jahrhundert definierte Immanuel Kant Anarchie als „Gesetz und Freiheit ohne Gewalt“. Währenddessen griffen andere Philosophen den Begriff ebenfalls auf, jedoch wurde von keinem von ihnen eine praktisch-politische Dimension mitgedacht. Anarchie blieb bloß ein philosophisches Konstrukt. Durch Proudhon, Bakunin und Kropotkin erhielt der Anarchismus schließlich im 19. Jahrhundert eine politische Theorie deren Entwicklung bis heute nicht abgeschlossen ist. Doch wie wird der Begriff heute von Anarchist_innen interpretiert? Gibt es einen Minimalkonsens bei der Definition von Anarchie?
Als ein Beispiel moderner Prägung einer Anarchismusvorstellung gilt der Libertäre Kommunalismus. Der Libertäre Kommunalismus ist ein Ansatz, der versucht die Theorie der Sozialen Ökologie von Murray Bookchin in eine handlungsorientierte Praxis zu überführen. Er wurde von Janet Biehl weiterentwickelt und stellt einen anderen Weg des politischen Handelns dar. Die politische und soziale Organisation spielt sich in kleinen autonomen Einheiten, den politischen Kommunen und Basisinitiativen, ab. Die Autonomiebewegung in Rojava (Westkurdistan) hat sich von diesem Konzept inspiriert lassen und versucht einen neuen Weg in der Organisation der Gesellschaft zu etablieren. Was das nun mit Ökologie zu tun hat und welche Handlungspielräume für eine herrschaftskritische Praxis sich daraus ergeben können, erfahrt Ihr am Schwarzen Tresen.
Fr. 30. Jan. 2015, 19:00 Uhr, mit Essen
Fr. 26. Dez.: Schwarzer Tresen: Weihnachtsgeschenketauschaktion mit Erich-Mühsam-Lesung
Der Schwarze Tresen muss leider ausfallen.
An diesem Tag könnt Ihr Eure Geschenke ins Trotz bringen und tauschen, bis zusammen gehört, was zusammen passt. Derweil stellen Thomas Nückel und Michael Banos ein neues Buch mit Erich-Mühsam-Texten vor.
Wo ist Nolo heute?
„Nolo“ will ich mich nennen – nolo: Ich will nicht! Nein, ich will in der Tat nicht! Nein, ich will nicht mehr all die unnötigen Leiden sehn, deren die Welt so übervoll ist; mich all den Torheiten fügen, die uns die Freude rauben und das Glück in all den Ketten hängen, die unsere Füße hindern auszuschreiten und unsere Hände zuzugreifen. Ich will nicht mehr mit ansehen, wie ungerecht und chaotisch des Lebens höchste Güter – Kunst und Wissen, Arbeit und Genuss, Liebe und Erkenntnis – verstreut liegen. Ich will nicht mehr – nolo!
Aus jedem Satz, aus jedem Wort soll der Name klingen, den ich von nun an führen will, der mir Kampfgeschrei und Siegfanfare sei: Ich will nicht! Nolo – Nolo – Nolo!
Diese Worte von Erich Mühsam von 1902 (!) sind für ihn lebenslang Programm und Verpflichtung geblieben.
80 Jahre nach seiner Ermordung durch die Nazis erschien ein Lesebuch über Mühsams lebenslangen Kampf für Gerechtigkeit und Kultur mit Texten aus seinem reichhaltigen Werk, die bis heute nichts an ihrer politischen Aktualität verloren haben. Neben einigen Mühsam-Klassikern enthält diese Sammlung auch bislang unveröffentlichte Gedichte, Auszüge aus längeren Werken, ausgewählte Briefe und die Beschreibung seiner letzten Tage aus der Feder seiner Frau Zenzl.
Fr. 26. Dez. 2014, 19:00 Uhr, mit Essen
So. 21. Dez.: Kost-Nix-Trödelmarkt
Kost-Nix-Trödelmarkt! Lust auf Trödelmarkt? Keine Lust auf Trödelmarkt?
Bei uns erlebst du einen ganz besonderen Trödelmarkt. Hier kannst du stöbern ohne zu verhandeln, denn unsere Preise stehen bereits fest. Jedes Teil kostet genau 0,– €. Wir bieten alles was ein Trödelmarkt sonst auch bietet nur umsonst und das indoor. Also kommt zahlreich am 13. Dezember 2014 um 15:00 Uhr ins Trotz Allem und schaut euch entspannt um. Für Kaffee und Kuchen ist auch gesorgt.
Wer Sachen zu verschenken hat, kann sie am Samstag, 20. Dezember 2014, von 14:00 bis 15:30 Uhr vorbeibringen.
So. 21. Dez. 2014, 15:00 Uhr
So. 21. Dez.: Vurstproduktionsvorkshop
Der Vorkshop muss leider ausfallen und wird wahrscheinlich im Januar 2015 nachgeholt.
Ihr sucht noch ein selbst gemachtes Geschenk auf den letzten Drücker? Eure Verwandtschaft denkt, dass Veganer_innen nur fades Planzenzeugs essen? Belehrt sie eines Besseren!
Am Sonntag, den 21. Dezember 2014, wollen wir ab 12:00 Uhr eine Tofu- und eine Seitan–Vurstsorte zum Selbstkostenpreis herstellen. Bitte meldet Euch über Kontaktformular, E-Mail, Facebook oder Twitter bis spätestens Freitag, den 19. Dezember 2014, an, damit wir planen können. Gut wäre, wenn Ihr gerade Gläser mit Schraubdeckel mitbringen würdet. Bei Fragen bitte ’ne Nachricht an das Trotz. 🙂
So. 21. Dez. 2014, 12:00 Uhr
Gustav-Landauer-Bibliotheks-Neueröffnungs- und Trotz-Allem-Geburtstagswochenende
Nahezu unbemerkt von der Weltöffentlichkeit vollzieht sich in diesem Jahr in Witten ein Ereignis von historischer Bedeutung – das Trotz Allem wird 15 Jahre alt. Wer hätte das gedacht? Einige verarbeiten noch immer ihren Kater von der Eröffnungsparty und jetzt soll das schon 15 Jahre her sein?
Wir nehmen dieses Ereignis zum Anlass Euch zu einem gesellschaftlichen Mega-Event einzuladen: dem Gustav-Landauer-Bibliotheks-Neueröffnungs- und Trotz-Allem-Geburtstagswochenende. Kein Spaß! An gleich zwei Tagen, dem 6. und 7. Dezember 2014, bieten wir Euch die Gelegenheit, das Trotz mal wieder zu besuchen und unsere neu gestaltete Gustav-Landauer-Bibliothek in Augenschein zu nehmen. Am Samstag und Sonntag werden uns Gustav-Landauer-Spezialist*innen in den neuesten Forschungsstand zu unserem Bibliotheks-Namensgeber einführen.
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Fr. 28. Nov.: Schwarzer Tresen: Buchvorstellung: Bernd Drücke: Anarchismus hoch 2
Soziale Bewegung, Utopie, Realität, Zukunft
Bernd Drücke auf der LiMesse 2014
Ein Teil der in diesem Sammelband abgedruckten Interviews wurde – zwischen Oktober 2007 und November 2013 – in der Graswurzelrevolution veröffentlicht. Sie wurden für dieses Buch aktualisiert und um weitere Fragen und Antworten erweitert. Die Interviewten stehen libertär-sozialistischen Ideen nahe. Trotzdem richtet sich dieses Buch nicht nur an Anarchistinnen und Anarchisten. Ich hoffe, dass die Gespräche spannend für alle Menschen sind, die neugierig auf emanzipatorische, vom Mainstream abweichende Ideen sind. Denn die Fragen, um die es hier geht, betreffen alle. Wie kann die Menschheit die Herrschaft abschütteln? Wie können wir jegliche Form von Ausbeutung des Menschen durch den Menschen überwinden und die Zerstörung der ökologischen Lebensgrundlagen stoppen? Wie kann eine nicht-kapitalistische Gesellschaft organisiert werden, die auf Gegenseitige Hilfe, Freie Assoziation, Selbstverwaltung und ein menschengerechtes und naturnahes Leben ohne Chef und Staat aus ist?
Fr. 28. Nov. 2014, 19:00 Uhr, mit Essen
Das Buch und der Vorgänger in der Gustav-Landauer-Bibliothek Witten
- Bernd Drücke (Hg.):
- Anarchismus Hoch 2
- Soziale Bewegung, Utopie, Realität, Zukunft – Interviews und Gespräche
- Berlin: Karin Kramer Verlag, 2014 (1. Auflage)
- ISBN: 978-3-87956-375-3
- Signatur: gesc-deut-124
- 240 Seiten
- Nachfolgeband zu pol-13
- Bernd Drücke (Hg.):
- Ja! Anarchismus
- gelebte Utopie im 21. Jahrhundert: Interviews und Gespräche
- Berlin: Karin Kramer Verlag, 2006
- ISBN: 9783879563074
- Signatur: pol-13
Mo. 10. Nov.: Krise & Austerität in Europa: Wohnungs- und Stadtkämpfe in Lissabon
Portugal gehört mit Griechenland, Irland, Spanien, Zypern und Italien zu den europäischen Ländern, die besonders hart von dem weltweiten Zusammenbruch der Finanz- und Immobilienblasen im Jahr 2008 getroffen wurde. Unmittelbarer Grund dafür war auch in Portugal das Platzen einer extremen Bau-, Tourismus- und Immobilienblase, die von globalisierten Finanzinvestoren angeheizt worden war. Viele Menschen, die für ihre Altersversorgung in ein paar überteuerte Häuser investiert hatten, standen nun vor dem nichts. Noch schlimmer erging es vielen ImmigrantInnen, die ihre prekären Jobs verloren und über keinerlei soziale Absicherung verfügten. Die Staatsschulden steigen rapide, mit ihnen die Zinsen für Staatsanleihen. und schnell wurde Portugal einem besonders extremen „Sanierungsfall“ der auf globale Konkurrenz und „Schuldenbremsen“ geeichten Europäischen Union. Die „Troika“ aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und IWF zwang Portugal die Zustimmung zu radikalen Liberalisierungs- und Sparmaßnahmen auf, nicht zuletzt im Immobilien- und Wohnungssektor. Zwangsräumungen von Armensiedlungen oder die erzwungene Umwandlung von traditionellen Lissabonner Wohngebieten in private Hotels gehören zu den lokalen Folgen dieser europäischen Politik.
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Fr. 31. Okt.: Schwarzer Tresen
Auf dem Oktober-Tresen möchten wir euch zwei interessante Vorträge präsentieren. Im ersten stellt sich das FREE!-Projekt vor. Im zweiten möchte uns Martin Niewendick etwas über die Mahnwachen für den Frieden erzählen.
Das FREE!-Projekt stellt sich vor
Diesmal stellt sich FREE!, das Internet- und Vernetzungskollektiv aus Dortmund, vor. Dabei reden sie über sichere Kommunikation und gewähren gerne einen Einblick in ihre Arbeit. Falls im Anschluss Bedarf und Zeit besteht, können noch Kenntnisse für möglichst sichere und sinnige Arbeitsweisen für Aktivistinnen oder einfach Interessierte diskutiert werden. Gerne auch im Einzelgespräch.
Siehe auch
- Anarchismus und Internet aus dem FREE!-Projekt
Mahnwachen für den Frieden
Als Mahnwachen für den Frieden (auch Friedensbewegungen 2.0, Friedensmahnwachen, Montagsdemos 2014, Montagsdemonstrationen 2014 oder Montagsmahnwachen) werden Mahnwachen bezeichnet, die seit dem 17. März 2014 in zahlreichen Städten Deutschlands und Österreichs zumeist montags stattfinden. Nach Darstellung der Organisatoren handelt es sich um eine politisch nicht gebundene Bewegung, die lediglich der Meinungsbildung diene. Die Mahnwachen verstehen sich explizit als weder rechts noch links und stellen sich in die Tradition der Montagsdemonstrationen 1989/1990 in der DDR und der Friedensbewegung. (CC-BY-SA Wikipedia)
Fr. 31. Okt. 2014, 19:00 Uhr, mit Essen
Sa. 11. Okt.: Trotz-Tag
Was ist das Trotz Allem und was sollte es sein? Wer bestimmt, was im Trotz Allem passiert? Wie wird was organisiert? Wie unterhalten wir den Laden? Wie entsteht unser monatliches Programm und wer übernimmt wofür die Verantwortung? Wie verteilen wir die anfallenden Aufgaben? Welchen Anspruch an das Trotz Allem haben wir? Für wen und warum gibt es das Trotz Allem – und für wen vielleicht auch nicht?
Fragen über Fragen! Wir wollen gemeinsam diskutieren und planen, wie es mit dem Trotz Allem weitergeht. Wenn du Verantwortung übernehmen möchtest, an der Mitarbeit im Trotz Allem interessiert bist und über die Zukunft des Trotz Allem mitbestimmen willst, dann komme vorbei! Wir beginnen um 9:00 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück.
Sa. 11. Okt. 2014, 9:00 Uhr

![[Buchcover: Work]](https://web.archive.org/web/20150420091823if_/http://crimethinc.blogsport.de/images/work_mock_up.jpg)