Pressemitteilung: Kranzniederlegung und Film am 9. November 2012

Das soziokulturelle Zentrum „Trotz Allem“ (Augustastraße 58) zeigt am Freitag dem 9. November 2012 um 15:00 Uhr im Anschluss an die offizielle Gedenkveranstaltung der Stadt für die Opfer der Pogromnacht vom 9. November 1938 den Film „Geklaute Jugend“ über Herman van Hasselt, der als Buchenwaldhäftling 20239 die Verfolgung durch die Nazis schwer gezeichnet überlebte.

Das „Trotz Allem“ wird außerdem im Rahmen einer eigenen Kranzniederlegung um 18:30 Uhr an der Gedenkstele für die ehemalige Synagoge (Breite Straße/Synagogenstraße) den Opfern der
nationalsozialistischen Verfolgung gedenken. Im Anschluss daran wird um 19:30 Uhr der genannte Film wiederholt. Interessierte sind selbstverständlich herzlich eingeladen.

Im Rahmen der abendlichen Filmvorstellung wird auch veganes Essen angeboten.

Fr. 9. Nov.: Film: Geklaute Jugend

Herman van Hasselt – Buchenwaldhäftling 20239

Herman van Hasselt, am 1. Juli 1923 im holländischen Heerlen geboren, berichtet über sein Leben, das ab 1943 einen tragischen Verlauf nahm.

Seine Biographie steht exemplarisch für eine Generation, deren Jugend von Krieg, Widerstand und KZ geprägt war und die mit den Folgen der erlittenen Gewalt weiter leben musste. 1940 wird der damals 17-jährige Mitglied der illegalen Widerstandsbewegung in Holland.

1943 wird er bei einem Fluchtversuch nach Spanien verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Von dort wird er in das Außenlager „Laura“ überstellt, wo die Triebwerke der V2 getestet werden. Nach Fertigstellung der Testanlage kommt er zurück nach Buchenwald und schließlich in das Lager Witten-Annen. 1945 geht er auf Transport nach Sachsenhausen. Bei Lippstadt gelingt ihm die Flucht.

Im zweiten Teil des Filmes wird das Leben nach dem Krieg geschildert. Auf Grund der schweren Arbeit und der Mangelernährung in den Lagern muss er sich mehreren Operationen unterziehen. Wegen quälender Alpträume und Verfolgungsangst wird er auch psychologisch behandelt.

Herman van Hasselt wurde 2009 in der KZ-Gedenkstätte „Laura“ beigesetzt.

Fr. 9. Nov. 2012, 15:00 Uhr
Fr. 9. Nov. 2012, 19:30 Uhr
(zweiter Termin mit Vokü (kostengünstigem veganen Essen))

Fr. 17. Aug.: Transistor

Die Epoche des Sexismus vernichten!

Two girls sitting on a sidewalk - 20090915

Zwei Mädchen: links Tomboy, rechts Girly Girl

[Icon: Volxküche]

Das QueerCafé Transistor meldet sich aus der Sommerpause zurück. Am 17. August zeigen wir im Séparée Ausschnitte aus einem französischen Spielfilm aus dem Jahr 2011. Der Film erzählt die Geschichte eines zehnjährigen Mädchens, welches sich nach einem Umzug als Junge ausgibt. (OmU).

Desweiteren wird, im Séparée, etwaig „Neü Sex“ von Sasha Grey rezensiert, um so die Debatte „Kunst und Pornografie“ anzugehen.

Ab 19:00 Uhr könnt ihr eintrudeln und bei einem netten Umtrunk in berauschender Atmosphäre einen netten Abend genießen.

Also kommt rum, am besten mit Freund_innen!

Transistor ist ein monatliches offenes <span lang="en"-Queer–Café im Trotz Allem. Transistor steht gegen die kulturellen Normen von Homophobie und Sexismus, gegen Antifeminismus und gegen die Geschlechterrolle im Allgemeinen.

Egal, ob Ihr Riot Grrrls, Anarchafeministinnen, Trans oder Queer People oder einfach nur Heteros seid, wir erschaffen mit euch eine Veranstaltung, die wir Transistor nennen.

Remember Stonewall!

Es wird eine Vokü (kostengünstiges veganes Essen) angeboten.

Fr. 17. Aug. 2012, 19:00 Uhr

Mi. 4. Juli: Vortrag über die Situation der Sans-Papiers (Menschen ohne Papiere) in Calais (Frankreich)

[Icon: Volxküche]

Die aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen bestehende Gruppe Grenzfrei lädt am Mittwoch, den 4. Juli 2012 ab 20.30 Uhr zu einem Vortrag über die Lebensbedingungen illegalisierter Migrant_innen in Nordfrankreich ins soziokulturelle Zentrum Trotz Allem (Augustastraße 58) ein. „Die nordfranzösische Hafenstadt Calais ist einer der Orte, an dem das Grenzregime der Festung Europa besonders sichtbar wird“ erklärt Grenzfrei-Sprecher Christian Denkhaus. Calais läge an einem der meistgenutzten Verkehrswege nach Großbritannien. Migrant_innen, die dort versuchten, die Grenze nach England zu überwinden, hingen oft monatelang in Calais fest. Denkhaus stellt dazu fest: „Die hilfebedürftigen Menschen sind vor Ort extremer Repression und dem Rassismus der Polizei und der Behörden ausgesetzt. Sie leben unter menschenunwürdigen Bedingungen auf der Straße, in leer stehenden Häusern und selbst gebauten Camps. Mit den bevorstehenden Olympischen Spielen in London nimmt die Repression weiter zu, Schlafplätze werden geräumt und die Migrant_innen aus Calais vertrieben.“ Der Vortrag soll allen Interessierten die Möglichkeit bieten, einen Überblick über die Lebensbedingungen der „Sans-Papiers“ zu erhalten. Außerdem wird versucht werden, rechtliche und politische Hintergründe zu erläutern und die Arbeit der Aktivist_innen vor Ort darzustellen. Die Referentin war bereits mehrfach als Aktivistin in Calais und kann von eigenen Erfahrungen und Erlebnissen während ihrer Arbeit berichten.

Hintergrund

Die Grenzfrei-Gruppe veranstaltete am 16. Mai 2012 das Benefiz- und Informationsfestival „Party ohne Grenzen“ im Treff° der Wittener Werkstadt, bei dem ein vierstelliger Betrag gesammelt werden konnte, der zur Unterstützung der Arbeit vor Ort an Aktivist_innen in Calais gespendet wurde. Die Aktivist_innen versuchen sowohl die Lebensbedingungen der Migrant_innen zu verbessern, als auch politische und informierende Arbeit zu leisten. Ein weiteres Grenzfrei-Festival soll im Oktober stattfinden. Die Sommerpause wird die Gruppe nutzen, um weitere Informationsveranstaltungen durchzuführen und um selber nach Calais zu fahren.

Es wird eine Vokü (kostengünstiges veganes Essen) angeboten.

Mi. 4. Juli 2012, 20:30 Uhr

Mobi-Veranstaltung und Soli-Brunch für das Bundesweite Antifacamp Dortmund

[Icon: Volxküche]

Seit Jahren marschieren europäische Neonazis am ersten Septemberwochenende zum so genannten „Nationalen Antikriegstag“ durch Dortmund. In der vorhergehenden Woche rufen sie regelmäßig zu „Aktionstagen“ auf, an denen sie Antifaschist_innen, Migrant_innen, Lesben und Schwule oder auch andere Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen, bedrohen oder krankenhausreif prügeln. Überfälle auf links-alternative Einrichtungen/Kneipen stehen dabei auf der Tagesordnung. Ihre über Jahre in Dortmund gewachsene Infrastruktur bietet ihnen genügend Sicherheit und Rückzugsmöglichkeiten, so dass sie häufig juristisch nicht greifbar sind. Das dortmunder Antifacamp will diesen „Aktionstagen” eine „Aktionswoche” entgegen setzen und ruft alle interessierten Antifaschist_innen auf, sich vom 24. August bis 2. September 2012 den Nazis entgegen zu stellen. In dem Camp sollen sowohl aktuell politische Diskurse, als auch ganz pragmatische antifaschistische Arbeit stattfinden, so dass sich autonomer antifaschistischer Widerstand in Dortmund qualitativ und quantitativ neu strukturieren kann und den Nazis zeigt, dass Dortmund nicht weiter zur Legendenbildung zur Verfügung steht. Innerlinke Debatten sollen draußen bleiben, damit alle uns verfügbaren Resourcen für den Kampf gegen den gemeinsamen Feind genutzt werden können. Das Trotz Allem informiert am 5. Juli 2012 über das Camp, seine Strukturen, Inhalte und Ziele und veranstaltet am 15. Juli 12 ab 13:00 Uhr einen (veganen) SoliBrunch, da die Organisation des Camps für die erwarteten 500–1000 Teilnehmer_innen leider auch eine Menge Geld kostet. Kommt und informiert euch und schlemmt für den guten Zweck!!!

Mobi-Veranstaltung: Do. 5. Juli 2012, 20:00 Uhr
(mit Vokü (kostengünstigem veganen Essen))

(veganer) SoliBrunch: So. 15. Juli 2012, 13:00 Uhr