Sa. 2. Nov.: Eröffnung der Ausstellung „Von Auschwitz in den Harz“ mit Vortrag „Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma“

Waggon

Aufgrund der noch immer allgegenwärtigen Ausgrenzung und Benachteiligung von Sinti und Roma in Europa und der ganz aktuellen, durch Äußerungen staatlicher „Würdenträger“ verstärkten Diskriminierung in Deutschland, startet das Soziokulturelle ZentrumTrotz Allem” eine kleine Reihe, die sich mit dem Themenkomplex „Antiziganismus“ auseinandersetzt. Den Beginn markiert in einer Kooperation zwischen dem Trotz Allem, der Werk°Stadt und dem Wittener Stadtarchiv, am 2. November 2013 ab 17:30 Uhr die Eröffnung der WanderausstellungVon Auschwitz in den Harz“, in den Räumen des Treff° der Werk°Stadt. Die Leiterin des Wittener Stadtarchivs, Frau Dr. Martina Kliner-Fruck, wird ergänzend zu den Exponaten der Gedenkstätte Mittelbau-Dora, erstmals die recherchierten und neu überarbeiteten Namen und Kurzbiographien der deportierten Wittener Sinti und Roma der Öffentlichkeit vorstellen. Anschließend wird Tobias von Borcke zum „Nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma – Bedingungen, Verlauf und Nachgeschichte“ referieren.

Von Auschwitz in den Harz – Sinti und Roma im KZ Mittelbau-Dora

Die Ausstellung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora erinnert an die lange vernachlässigte Geschichte der Sinti und Roma im KZ Mittelbau-Dora.

Im Dezember 1942 hatte SS-Chef Heinrich Himmler im sogenannten Auschwitz-Erlass angeordnet, alle im Reichsgebiet lebenden Sinti und Roma nach Auschwitz zu deportieren. Dort wurden Tausende Sinti und Roma in den Gaskammern ermordet. Nur etwa 3000 Männer und Frauen überlebten das „Zigeuner-Lager“ in Auschwitz-Birkenau, das die SS im August 1944 auflöste. Fast alle männlichen Überlebenden brachte sie danach in das KZ Mittelbau-Dora, das damit im letzten Kriegsjahr zur zentralen Haftstätte für Sinti und Roma wurde.

Die Verschleppung von Auschwitz in den Harz und der Kampf der Sinti und Roma ums Überleben in den Lagern des KZ Mittelbau stehen im Mittelpunkt dieser Sonderausstellung. Außerdem zeigt sie anhand zahlreicher Dokumente, Fotos und Erinnerungsberichte den Beginn der Verfolgung von Sinti und Roma in Nordhausen seit den 1930er Jahren. Schließlich thematisiert sie auch das oft vergebliche Ringen der KZ-Überlebenden um gesellschaftliche Anerkennung nach 1945.

Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma – Bedingungen, Verlauf und Nachgeschichte

In seinem Vortrag erläutert Tobias von Borcke, beginnend zu den Zeiten des Kaiserreichs und der Weimarer Republik, die unterschiedlichsten Formen der Diskriminierung von Sinti, Roma und anderen als „Zigeuner“ kategorisierten Menschen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Ausgrenzung, Verfolgung und dem massenhaften Mord in der NS-Zeit, aber auch die „zweite Verfolgung“ nach 1945 soll thematisiert werden. Dass der Völkermord und die weitere Diskriminierung nach 1945 überhaupt zum Thema gesellschaftlicher Auseinandersetzung wurden, ist nicht so sehr dem Umdenken der Mehrheitsbevölkerung geschuldet, als vielmehr dem Engagement der in den 1970er Jahren aufkommenden Bürgerrechtsbewegung deutscher Sinti und Roma.

Tobias von Borcke hat sein Soziologie-Studium an der Universität Münster mit einer Magisterarbeit über den bundesdeutschen Antiziganismus nach 1945 abgeschlossen, studiert derzeit in Berlin Geschichte und ist in der historisch-politischen Bildungsarbeit tätig. Er ist Mitherausgeber des Sammelbandes:

Sa. 2. Nov. 2013, 17:30 Uhr Treff°, Mannesmannstraße 6

Vorschau auf Transistor am 16.8.

Damen sind hier nur Gäste (1)
– Über die Rolle der Frauen in der zionistischen Bewegung

Das Bild der unabhängigen, befreiten und starken israelischen Frau resultiert aus der Annahme, das sie bereits beim Aufbau des Staates Israel einen bedeutenden, gleichberechtigten Anteil hatte. War dem so oder ist das Bild von der befreiten israelischen Frau und Pionierin vielmehr ein Mythos?
Um sich einer Antwort zu nähern wird zunächst der Blick auf den Zionismus gerichtet, als den entscheidenden ideologischen Bezugspunkt für die Staatsbestrebungen. Der Einfluss des Zionismus war nicht nur prägend für die nach Palästina Ausgewanderten sondern auch für die im Rest der Welt verbliebenen Juden und Jüdinnen, die aus der Diaspora das Projekt der Staatswerdung unterstützten. Daher wird die Positionen der Jüdinnen in Deutschland sowie der vornehmlich aus den osteuropäischen Ländern nach Israel ausgewanderten Jüdinnen innerhalb der zionistischen Bewegung herauszuarbeiten.
Ein weiterer Fokus wird das mit dem Zionismus etablierte Leitbild des neuen wehrhaften Juden sein. Um einen Eindruck von der Vermittlungsweise dieses Leitbildes zu bekommen, werden während des Vortrags alte Werbeposter und Bilder gezeigt.

(1) sinngemäß nach Theodor Herzl,1897:
„Die Damen sind selbstverständlich sehr verehrte Gäste, nehmen aber an der Abstimmung nicht teil.“

Referentin wird Katrin Ottensmann aus Berlin sein.

Einlass ab 19 Uhr
Vortrag ab 20 Uhr
danach, fallst noch gewünscht, Diskussion mit der Referentin

Für Vokü ist gesorgt!

„Grauer Wolf im Schafspelz“

Vortrag zum türkischen Rechtsextremismus in Deutschland
von Dr. Kemal Bozay
Mittwoch, 3.7.2013, 19.30 Uhr

Wie kaum ein anderes Thema beschäftigt uns auch in Deutschland seit kurzem die türkische Innenpolitik. Viele bekunden ihre Solidarität mit den Protestierenden vom Gezi-Park und Taksim-Platz. Doch neben dieser, demokratischen Aufbruch verheißenden Bewegung, beschäftigte sich das lokale Wittener Publikum in den letzten Wochen auch mit weniger erfreulichen Entwicklungen in der türkischen Gemeinschaft. Nachdem bekannt wurde, dass es sich bei dem auf der Hauptstraße ansässigen „Deutsch-Türkischen Kulturverein“ um türkische Rechtsextremisten – sogenannte „Graue Wölfe“ – handelt, berichtete die Lokalpresse ausführlich und auch einige Parteienvertreter meldeten sich zu Wort. Doch was wollen diese „Grauen Wölfe“ eigentlich? Was genau verbindet sie mit und unterscheidet sie von anderen Rechtsextremisten? Und wie verbreitet sind sie eigentlich in der türkischen Community in Deutschland?
Zur Beantwortung all dieser Fragen haben wir den ausgewiesenen Spezialisten Dr. Kemal Bozay gewinnen können. Kemal Bozay ist Autor mehrerer Bücher über die „Grauen Wölfe“ und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit (Re-)Ethnisierungsprozessen unter in Deutschland lebenden Migranten. Gleichzeitig kennt Bozay die aufgeworfene Problematik nicht nur aus der Theorie, sondern kann als Geschäftsführer des „Vereins für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe – Migrationsarbeit“ (IFAK e.V.) in Bochum auch aus der Praxis berichten.

Der Eintritt zum Vortrag ist kostenfrei. Der Eingang zum soziokulturellen Zentrum „Trotz allem“ befindet sich in der Augustastr. 58, im Hinterhof (bitte klingeln).

Der Veranstalter behält sich vor, von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige Menschen verachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Nicht aus heiterem Himmel!

Am 23.Juni 2013 möchte die Stadt Mülheim eine Gedenkveranstaltung zur Bombardierung Mülheims vor 70 Jahren durchführen. In Kooperation mit der WAZ suchen sie Zeitzeug_innen, welche von ihren Erlebnissen in jener Nacht, die in der WAZ als “die größte Katastrophe” der Mülheimer Geschichte bezeichnet wird, berichten.
Wir als Gruppe “Gewisser Überdruss” wollen und können dies nicht unkommentiert hinnehmen. Warum das so ist und was an Gegenaktionen in Mülheim angedacht ist, darüber wollen wir bei der Mobiveranstaltung im
Hinterhof am 19.6.2013 um 20:00 Uhr hinweisen.

Weitere Infos findet Ihr unter:

http://ueberdruss.noblogs.org

Außerdem wird es vom 20.- zum 30.6.2013 eine Veranstaltungsreihe, zur deutschen und Mülheimer Geschichte während des Nationalsozialismus, im
AZ Mülheim geben. Hierzu findet Ihr die Infos auf
http://www.az-muelheim.de/

Organisiert von Brigada Hora Azul

http://bhoa.blogsport.eu

Tag der Befreiung!!!!

Am 8. Mai 2013, wollen wir Antifaschist_innen unterschiedlicher Spektren in Witten zusammenbringen um gemeinsam den 69. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands zu begehen. Treffpunkt ist der Wittener Hbf um 17 Uhr!

Der 8. Mai 1945 steht für die militärische Zerschlagung des Nationalsozialismus und markiert damit den Sieg in dem von Deutschland entfachten Weltkrieg, welcher über 60 Millionen Menschenleben kostete.
Der 8. Mai steht auch symbolisch für die Befreiung der wenigen Überlebenden der Konzentrationslager, die dem deutschen Vernichtungswahn entkommen konnten, dem neben 6 Millionen Juden auch Sinti & Roma, Behinderte, politische Gegner, Homosexuelle und andere Menschen zum Opfer fielen.
Dieser Tag soll Anlass sein all denjenigen zu danken, die mithalfen die Befreiung von der NS-Herrschaft durchzusetzen – der Roten Armee, den West-Alliierten und ihren Verbündeten, sowie den Widerstand leistenden Partisan_innen überall in Europa- und all denjenigen zu gedenken, die Opfer des faschistischen Terrors wurden.
Die erst im November des Jahres 2011 aufgeflogenen Morde an mindestens 10 Menschen durch Mitglieder des „Nationalsozialistischen Untergrund“ und die undurchsichtigen Verstrickungen staatlicher Behörden mit ihnen zeigen, dass noch lange kein Schlussstrich unter die Aufarbeitung von Deutschlands faschistischer Vergangenheit gezogen werden kann und darf!
Neben dem Aufkommen der neuen Partei „Die Rechte“, deren Führungsriege in NRW sich aus Mitgliedern der verbotenen Nazi-Kameradschaften zusammensetzt und den altbekannten Hetzer_innen aus der Pro-Bewegung und der NPD, sollte auch vor allem die aktuelle Mobilmachung von bürgerlichen Politiker_innen und Medienvertreter_innen gegen Asylsuchende -insbesondere gegen Menschen aus Osteuropa- die mit kaum kaschiertem Rassismus ethnischen Gruppen bestimmte negative Eigenschaften zuschreibt, für uns alle Anlass sein die Erinnerung an die Verbrechen der Nazis, ihrer propagandistischen Vorbereitung und ihrer militärischen Beendigung wachzuhalten und sich dem neuen Rechtsruck konsequent entgegenzustellen!
Mit den Feierlichkeiten zum 8. Mai 2013 in Witten wollen wir den „Tag der Befreiung“ stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken und unseren Befreier_innen überall auf der Welt danken. Der Tag ist für uns nicht nur Anlass zum Gedenken an die Opfer sondern auch Anlass zur Freude und daher ein Grund zum Feiern(siehe Rückseite). Die Erinnerung an den 8. Mai 1945 soll darüber hinaus dazu anregen nicht nur im bloßen Gedenken zu verharren, sondern sich aktiv im Kampf gegen Nazis und alle anderen Rassist_innen und Antisemit_innen zu engagieren. http://antifawitten.blogsport.de

Um 20 Uhr wird es ein Konzi im Treff mit Lena Störfaktor, Guts Pie Earshot und Operation Semtex geben.

ALERTA ALERTA ANTIFASCISTA

Empfehlung: Punk‘n’Rap

Die neue Veranstaltungsreihe im Treff° wird alle drei Monate lokale und regionale Vertreter des Punk und Rap auf die Bühne holen. Gerne gesehen sind dabei vor allem auch Künstler*innen mit wenig oder ohne Bühnenerfahrung, die hier eine erste Auftrittsmöglichkeit bekommen sollen. Alle Gäste werden um einen Eintrittspreis von 3€ gebeten. Die Eintrittsgelder der Veranstaltung werden (abzüglich der anfallenden Kosten) dem soziokulturellem Zentrum Trotz Allem und der Gruppe Grenzfrei Witten gespendet.

Es treten auf:

Sa. 9. Mär. 2013, 20:00 Uhr, Treff°, Eintritt 3,– € (gerne mehr Spenden

Sa. 2. Feb.: Empfehlung: Nachttanzdemo

Seit fast 3 Jahren existiert das Autonome Zentrum in Köln-Kalk, ein Ort für unkommerzielle Kunst, Kultur und autonome Politik.

Nun will die Stadt Köln den Vertrag für das Haus ersatzlos kündigen und droht mit der gewaltsamen Räumung — um dort einen Grünstreifen anzulegen. WTF?! Das werden wir nicht zulassen. Expect resistance.

Als ersten Vorgeschmack laden wir Euch ein, gemeinsam durch die City zu tanzen und wild & laut zu zeigen, dass wir für das Haus kämpfen werden. Wir sind viele, und wir werden uns auch in der Zukunft unsere Räume in der Stadt nehmen.

Sa. 2. Feb. 2013, 16:00 Uhr, Köln, Bahnhofsvorplatz

Sa. 15. Dez.: Empfehlung: Bettel Battle

[Plakat: Bettel Battle]

Das Treff° präsentiert den Wittener Bettel Battle!

Es geht um nichts weiter als den Weltfrieden, das Ende des Kapitalismus, vegane Welternährung und natürlich um den Erhalt autonomer Freiräume in Witten. Nennen wir das Kind beim Namen – das Trotz Allem. Wer kennt es nicht, das kleine AZ im Herzen von Witten. Schön, aber unpraktisch gelegen im Hinterhof eines Wohnblocks, überlebt dort der soziokulturelle Widerstand unserer Stadt. Unpraktisch deshalb, weil seit jeher aufgrund geräuschempfindlicher Nachbarn auf Konzerte verzichtet werden muss. Das wollen wir nun ändern, die Welt ist eine Scheibe und dreht sich stetig weiter und so hat auch das Trotz den Fortschritt entdeckt – das Outsourcing! Damit präsentieren wir euch nun im Treff° für die Freunde grober Klänge

und für die Freunde von Bass und Rhymes

Anschließend legen noch zwei DJs auf:

  • DJ Dr. Jakyll (Ska, Reggae, Punk und Northern Soul)
  • DJ Butt Pirate (Trashpop)

Ein Eintrittsgeld wird nicht genommen, aber da es um eine gute Sache geht, hoffen wir auf zahlreiche Spenden!

Sa. 15. Dez. 2012, 18:00 Uhr, Treff°