Fr. 7. Dez.: Vortrag: Antiziganismus

Das Referat gibt einen Einblick in die Struktur des Antiziganismus, also der Diskriminierung von Roma und Sinti. Die aktuellen Bürgermobs mit ihren Lichterketten und Bombendrohungen gegen geplante Unterkünfte für Asylbewerber*innen zeigen, dass diese Ideologie noch lange nicht aus den Köpfen der Menschen verschwunden ist.

Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden „Zigeuner“ in ganz Europa verfolgt und in Konzentrationslager deportiert. Obwohl heutige bundesdeutsche Gedenkfeiern die Massenvernichtung verurteilen, weist die Regierung jegliche Verantwortung von sich und schiebt asylsuchende Roma weiterhin ab – zurück in die Zustände von Verfolgung und Armut, aus denen sie geflohen sind.

Welche Klischees über Roma tauchen immer wieder auf? Welche gesellschaftliche Funktion hat der Antiziganismus im Kapitalismus? Wie passt die Unterdrückung eigener Freiheitswünsche zum Hass auf „die Zigeuner“? Was ist positiver Rassismus? Wie können Betroffene unterstützt werden?

Der Vortrag bleibt kurz gehalten, um ausreichend Raum für Diskussionen zu haben.

Referent: Felix Schneider

Fr. 7. Dez. 2012, 17:30 Uhr

Pressemitteilung: Kranzniederlegung und Film am 9. November 2012

Das soziokulturelle Zentrum „Trotz Allem“ (Augustastraße 58) zeigt am Freitag dem 9. November 2012 um 15:00 Uhr im Anschluss an die offizielle Gedenkveranstaltung der Stadt für die Opfer der Pogromnacht vom 9. November 1938 den Film „Geklaute Jugend“ über Herman van Hasselt, der als Buchenwaldhäftling 20239 die Verfolgung durch die Nazis schwer gezeichnet überlebte.

Das „Trotz Allem“ wird außerdem im Rahmen einer eigenen Kranzniederlegung um 18:30 Uhr an der Gedenkstele für die ehemalige Synagoge (Breite Straße/Synagogenstraße) den Opfern der
nationalsozialistischen Verfolgung gedenken. Im Anschluss daran wird um 19:30 Uhr der genannte Film wiederholt. Interessierte sind selbstverständlich herzlich eingeladen.

Im Rahmen der abendlichen Filmvorstellung wird auch veganes Essen angeboten.

Programm November 2012

Do. 1. 11. Plenum (ab 20:00 Uhr), davor Putzen & Aufräumen (ab 19:00 Uhr)
So. 4. 11. DIY: Das Trotz wird optimiert (ab 16:00 Uhr)
Di. 6. 11. offener Dienstag (ab 19:30 Uhr)
(Kicker, Billard, Tischtennis, Bibliothek)
Mi. 7. 11. Grenzfrei (ab 20:00 Uhr)
Do. 8. 11. Plenum (ab 20:00 Uhr), davor Putzen & Aufräumen (ab 19:00 Uhr)
Fr. 9. 11. Film: Geklaute Jugend – Herman van Hasselt – Buchenwaldhäftling 20239 (ab 15:00 Uhr)
Fr. 9. 11. Film: Geklaute Jugend – Herman van Hasselt – Buchenwaldhäftling 20239 (ab 19:30 Uhr, mit Vokü)
So. 11. 11. Lesung: Mordsgeschäfte mit Trotz-Brunch (vegan/vegetarisch) (ab 15:00 Uhr)
Di. 13. 11. offener Dienstag (ab 19:30 Uhr)
(Kicker, Billard, Tischtennis, Bibliothek)
Mi. 14. 11. Grenzfrei (ab 20:00 Uhr)
Do. 15. 11. Film: Verboten – Verfolgt – Vergessen (ab 19:00 Uhr)
Fr. 16. 11. Transistor (ab 19:00 Uhr, mit Vokü)
So. 18. 11. DIY: Veganen Aufschnitt herstellen und haltbar machen (ab 14:00 Uhr)
Di. 20. 11. offener Dienstag (ab 19:30 Uhr)
(Kicker, Billard, Tischtennis, Bibliothek)
Mi. 21. 11. Grenzfrei (ab 20:00 Uhr)
Do. 22. 11. Programm-Plenum (ab 20:00 Uhr), davor Putzen & Aufräumen (ab 19:00 Uhr)
Fr. 23. 11. Lesung: Moderne Piraterie (ab 19:00 Uhr)
So. 25. 11. Kost-Nix-Trödelmarkt (ab 12:00 Uhr, mit Kaffee und Kuchen)
Di. 27. 11. offener Dienstag mit Vortrag über Bachsonaten (ab 19:30 Uhr) (Kicker, Billard, Tischtennis, Bibliothek)
Mi. 28. 11. Grenzfrei (ab 20:00 Uhr)
Do. 29. 11. Plenum (ab 20:00 Uhr), davor Putzen & Aufräumen (ab 19:00 Uhr)

So. 25. Nov.: Kost-Nix-Trödelmarkt

Flea Market Skipton

Kost-Nix-Trödelmarkt! Lust auf Trödelmarkt? Keine Lust auf Trödelmarkt?

Bei uns erlebst du einen ganz besonderen Trödelmarkt. Hier kannst du stöbern ohne zu verhandeln, denn unsere Preise stehen bereits fest. Jedes Teil kostet genau 0,– €. Wir bieten alles was ein Trödelmarkt sonst auch bietet nur umsonst und das indoor. Also kommt zahlreich am 25. November 2012 ins Trotz Allem und schaut euch entspannt um. Für Kaffee und Kuchen ist auch gesorgt.

So. 25. Nov. 2012, 12:00 Uhr

Fr. 16. Nov.: Transistor

[Cover: Film 2012-11-16]

Am Freitag, den 16. November 2012, werden Ausschnitte eines Meisterwerks des Kultfilmregisseurs John Waters von 1974 gezeigt. In ungeschönt brutaler Weise verfolgt der Film die Lebensgeschichte von Dawn Davenport, beginnend mit ihrer Highschoolzeit bis zu ihrem unvermeidlich drastischen Ende. Durch Themen wie Schönheitswahn und Star-Hype erlangt der Film einen verstörend realistischen Gegenwartsbezug.

Es wird eine Vokü (kostengünstiges veganes Essen) angeboten.

Fr. 16. Nov. 2012, 19:00 Uhr (Filmausschnitte ab 21:00 Uhr)

Fr. 23. Nov.: Lesung: Moderne Piraterie

[Cover: Moderne Piraterie]

Wenn man den Mainstream-Medien glaubt, handelt es sich bei den somalischen Piraten um maritime Terroristen, Kampfgefährten der islamistischen al-Shabaab-Miliz oder um Handlanger der Organisierten Kriminalität. Nichts von dem ist wahr. Der Essay, der heute vorgestellt wird, argumentiert, dass es sich bei der Piraterie vor Somalia um einen Akt der Selbstermächtigung als Reaktion auf unvorstellbar schlechte Lebensbedingungen, internationale Raubfischerei und verbrecherische Giftmüllverklappung vor Somalia handelt.

Die Piraterie vor der Küste Somalias stellt eine echte Innovation im piratischen Gewerbe dar, denn die somalischen Piraten wollen weder jemanden töten noch die Ladung rauben oder irgendeine Nation bekämpfen. Sie wollen ein Stück vom Reichtum abhaben, der Tag für Tag am Horizont an ihnen vorbeizieht.

Fr. 23. Nov. 2012, 19:00 Uhr

So. 18. Nov.: DIY: Veganen Aufschnitt herstellen und haltbar machen

German sausages and cheese

In unserem DIYWorkshop stellen wir veganen Aufschnitt selbst her und konservieren ganz simpel durch Einkochen. Bringt bitte kleine Gläser mit Schraubverschluss mit, oder – falls Ihr Euer Ergebnis lieber einfrieren möchtet (denkt daran, dass im Gefrierfach immer zu wenig Platz ist) – andere kleine Behältnisse.

Außerdem wäre es gut wenn Ihr Euch bis spätestens Samstag vorher kurz anmelden könntet, damit wir nicht zu viele Lebensmittel organisieren oder zu wenig. 🙂

So. 18. Nov. 2012, 14:00 Uhr

Do. 15. Nov.: Film: Verboten – Verfolgt – Vergessen

Die Unterdrückung Andersdenkender in der Adenauerzeit – Film und Zeitzeug_innengespräch

[Cover: Verboten – Verfolgt – Vergessen]

Bereits kurz nach Ende des 2. Weltkriegs begann der „Kalte Krieg“. Vor diesem Hintergrund plante die Regierung unter Bundeskanzler Adenauer schon 1950 den Aufbau einer westdeutschen Armee.

Gegen dieses Vorhaben gab es in der Bevölkerung große Proteste. Die Regierung Adenauer reagierte schnell. Eine Volksbefragung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) gegen die Wiederbewaffnung, an der bis dahin über 9 Millionen Menschen teilgenommen hatten, wurde 1951 verboten. Das Strafrecht wurde durch die „Blitzgesetze“ geändert. Alle Bürgerinnen und Bürger, die gegen die Wiederbewaffnung oder z.B. für die Wiedervereinigung waren, konnten nun als Staatsfeinde verfolgt werden.

Die FDJ – die Freie Deutsche Jugend –, die KPD und andere oppositionelle Organisationen wurden verboten. In der Zeit von 1951–1968 wurden durch die Strafverfolgungsbehörden etwa 200.000 Ermittlungsverfahren gegen ihre Mitglieder durchgeführt. Etwa 10.000 Betroffene wurden zu teils langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Oftmals wurde ihre Existenz zerstört. Über dieses Kapitel deutscher Geschichte wurde bislang weitgehend der Mantel des Schweigens ausgebreitet.

„Verboten – Verfolgt – Vergessen“ erzählt die Geschichte dieser Menschen.

Verboten – Verfolgt – Vergessen
Die Unterdrückung Andersdenkender in der Adenauerzeit
Ein Film von Daniel Burkholz, gefördert durch die Rosa Luxemburg Stiftung
Nordrhein-Westfalen, DVD, Format: 16:9, Länge: 42 Minuten, D 2012

Eine Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Clubs HAgEN.

Do. 15. Nov. 2012, 19:00 Uhr

So. 11. Nov.: Lesung: Mordsgeschäfte mit Trotz-Brunch

[Cover: Mordsgeschäfte]

Im Rahmen eines vegan/vegetarischen Brunches am Sonntag, den 11. November 2012, liest Martin Sudermann aus seinem politischen Krimi „Mordsgeschäfte“.

Zum Inhalt des Krimis nur so viel: Die Idee zu der Geschichte stand am Ende einer längeren Recherche über ungesühnte Verbrechen an Zwangsarbeitern, die am Ende des Zweiten Weltkriegs, zum Teil unter Mitwirkung von Tätern von vor Ort, ermordet wurden. Ausgangspunkt der Story ist ein aktueller Todesfall in einer Rüstungsschmiede auf dem Land. Der Hauptprotagonist, Thomas Krüdewagen, will das Geheimnis lüften und stößt bei seinen Nachforschungen auf ermordete Zwangsarbeiter sowie auf familiäre Abgründe. Schließlich gerät er selbst ins Visier eines skrupellosen Mörders. Die Kriminalgeschichte verknüpft das Portrait einer Familie mit den Spuren des Nationalsozialismus in der Gegenwart. Am Beispiel des fiktiven Tatorts Grüneck im Sauerland zeichnet „Mordsgeschäfte“ ein äußerst widersprüchliches Bild davon, welche Haltungen die Verbrechen ermöglicht haben und wie die verdrängte Vergangenheit die Nachkriegszeit bis in die Gegenwart prägt.

Der Autor ist Journalist und arbeitet überwiegend zu den Themen Rassismus, Migration und Geschichte. Er realisierte verschiedene Ausstellungsprojekte und engagiert sich gegen die Straflosigkeit von NS-Verbrechen. „Mordsgeschäfte“ ist sein Krimi-Debut.

Mordsgeschäfte, Martin Sudermann, Sutton-Verlag, 240 Seiten, 12 Euro

So. 11. Nov. 2012, 15:00 Uhr