Mi. 26. April: Brennpunkt Westafrika: Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte

Buchvorstellung und Gespräch mit Olaf Bernau (Autor, Afrique-Europe-Interact)

[Cover: Brennpunkt Westafrika: Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte]

Die Bekämpfung von Fluchtursachen ist in Europa spätestens seit 2015 zu einer Art Mantra avanciert. Viele Politiker:innen versprechen sich davon, dass deutlich weniger afrikanische Migrant:innen Europa erreichen. Dasselbe Ziel verfolgt die immer stärkere Überwachung der EU-Außengrenzen. Der Soziologe und Menschenrechtsaktivist Olaf Bernau widerspricht dieser weitverbreiteten Perspektive in seinem Buch „Brennpunkt Westafrika. Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte“ vehement. Detailliert zeigt er auf, warum Menschen in Westafrika aufbrechen – und was die Vielfachkrise in Westafrika mit Europa zu tun hat. Dabei kommt nicht nur das koloniale Erbe ausführlich zur Sprache, auch aktuelle Entwicklungen wie der Klimawandel, die Gewalt dschihadistischer Gruppen im Sahel und ungerechte Handelsstrukturen spielen eine wichtige Rolle.

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Fr. 14. April: Das Prinzip Amazon

[Cover: Das Prinzip Amazon: Über den Wandel der Verkaufsarbeit und Streiks im transnationalen Versandhandel]

Amazon unterhält seit Ende 2020 in Witten ein Sortierzentrum, in dem mehr als 800 Menschen arbeiten. Damit gehört Amazon zu den größten Arbeitgebern in Witten. Das Unternehmen ist aus dem Alltag vieler Menschen kaum noch wegzudenken. Es zählt mittlerweile zu den umsatzstärksten Unternehmen weltweit mit einer zunehmenden Anzahl an Standorten. Seit seiner Gründung in den USA 1994 reorganisierte Amazon die Verkaufsarbeit technisch und organisatorisch, vorrangig als digital in kleinste Schritte zerlegte Einfacharbeit in Verkaufsfabriken. Die Verkaufsarbeit wird entwertet und Arbeitsverhältnisse werden prekarisiert. Niedriglöhne, wenige Möglichkeiten zur Mitbestimmung über die Arbeitsprozesse und die Ablehnung von Verhandlungen mit Gewerkschaften kennzeichnen das Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit bei Amazon. All dies führt zu Widerständen in der Amazon-Belegschaft, wie sich deutlich in mittlerweile internationalen Streiks zeigt. Gleichzeitig passt sich eine Mehrheit der Belegschaft den Arbeitsbedingungen an.

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Kritik am Urteil des Bundesverfassungsgerichts

Am 23. Februar 2023 hat das Bundesverfassungsgericht bekannt gegeben, dass es die Einstellung der Ermittlungen im Fall Oury Jalloh für rechtens hält. Wir kritisieren dieses Urteil zutiefst. Für uns ist klar: Das war Mord!

Dass man in Polizeigewahrsam in Sicherheit sei, stellt in einem Rechtsstaat ein hohes Gut dar. Genau daran gibt es durch den Tod von Oury Jalloh Zweifel. Den Brand, bei dem er sein Leben verloren hat, soll er selbst gelegt haben. Glaubhaft ist das nicht, denn Jalloh war zum Zeitpunkt der Tat an Händen und Füßen gefesselt. Außerdem wurde durch ein Gutachten eine schwere körperliche Misshandlung festgestellt. Dennoch hält es das Bundesverfassungsgericht für richtig, den Fall zu den Akten zu legen. Dies grenzt an Justizversagen!

Die Solidarität der Jusos Witten und des Trotz Allem Witten gilt den Angehörigen Oury Jallohs! Das Urteil macht leider noch einmal den Unterscheid zwischen Rechtsprechung und Gerechtigkeit deutlich. Daher geht der Kampf für Gerechtigkeit auch nach dem Urteil des BVerfG weiter. Deshalb begrüßen wir es ausdrücklich, dass Oury Jallohs Familie nun vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte tritt.

Fr. 7. April: Antifa-Café

Antifa-Café im Trotz Allem – jeden 1. Freitag im Monat; ab 19:00 Uhr geöffnet; 20:00 Uhr Beginn: Wideystraße 44, 58452 Witten

Wie wirken wir? Strategiedebatte über: Wie raus aus der Bubble, wie rein in die Gesellschaft?!

Die deutsche Linke beschäftigt sich besonders gerne mit sich selbst: Sie differenziert Begriffe, Regeln und Theorien bis zur Unverständlichkeit aus, spaltet sich gerne in kleinste Einheiten, um möglichst auf einem Nenner zu bleiben und hat ein großes Sicherheitsbedürfnis. All diese Aspekten verhindern, dass auch antifaschistische Gruppen in die Gesellschaft hineinwirken und tatsächlich eine politische Wirksamkeit entfalten. Die Veranstaltung ist kein Workshop, sondern tatsächlich eine Diskussion, ob und warum das Problem besteht bzw. wie wir es strategisch überwinden können – oder auch: Ob wir das überhaupt wollen.

[Icon Mobilizon]

Fr. 7. April 2023, ab 19:00 Uhr geöffnet, Beginn der Diskussion 20:00 Uhr, mit KüfA

Veranstalter: Antifa-Café Witten und SDJ – Die Falken Hagen

Sa. 1. April: Trotz-Tanz

Trotztanz am Samstag, 1. April 2023, im Treff° Witten ab 19:00 Uhr, € 8,– inkl. Aftershow in der Werk°Stadt mit DJ Husky Hass plus olF & sliN; Bands: Coven Call, Kommando Rostkehlchen und Death Love and Acid; Illustration: Kopf von Sid Vicious auf tanzendem Roboter (Bender) im Futurara-Stil

Am 1. April 2023. zünden wir die nächste Rakete im Treff° mit Coven Call aus Dortmund, Kommando Rostkehlchen (Köln) und Death Love and Acid (auch Köln). Im Anschluss geht es rüber in die Werk°Stadt, wo es einen Trotz-Floor bei der Rockparty geben wird. Dort werden Husky Hass und olF & silN Klassik-Punk aus der Konserve spielen.

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Sa. 1. April 2023, ab 19:00 Uhr, Treff°, Eintritt € 8,– (Ticket gilt auch für die Rockparty)

So. 12. März: „In Österreich Jude zu sein, bedeutet immer zum Tode verurteilt zu sein“

Heldenplatz von Thomas Bernhard, Uraufführung von 1988

„In Österreich Jude zu sein, bedeutet immer zum Tode verurteilt zu sein“: Heldenplatz von Thomas Bernhard, Uraufführung von 1988, Trotz Allem, Wideystraße 44, Witten, 12. März 2023, 18:30 Uhr, Eintritt frei

Am 12. März 1938 wurde Österreich von Truppen Nazideutschlands besetzt und unter der Bezeichnung „Ostmark“ in das Deutsche Reich eingegliedert. Nach 1945 verbreitete sich in Österreich selbst der Mythos, das „erste Opfer“ der deutschen Nationalsozialisten gewesen zu sein. Dementsprechend fand eine Aufarbeitung des NS und der Schuld an seinen Verbrechen in Österreich noch weniger als in der Bundesrepublik und der DDR statt. Dabei war die Begeisterung für den Nationalsozialismus in Österreich schon vor 1938 in der Mehrheit der Bevölkerung stark verwurzelt. Der österreichische Ableger der NSDAP war zwar im austrofaschistischen Staat verboten, blühte jedoch im Untergrund auf. Ohne einen Befehl der deutschen Nationalsozialisten abzuwarten oder gar zu benötigen, begann bereits am 12. März pogromartiger Terror der Mehrheitsgesellschaft gegen österreichische Jüdinnen und Juden.

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Programm März 2023

Do. 2. 3. Programm-Plenum (ab 20:00 Uhr)
Fr. 3. 3. Antifa-Café: Rechercheworkshop – Auf den Spuren der „Neuen Rechten“ (ab 19:00 Uhr geöffnet, Beginn des Workshops ab 20:00 Uhr)
Sa. 4. 3. Film: Frauen bildet Banden – eine Spurensuche zur Geschichte der Roten Zora (ab 19:00 Uhr)
So. 5. 3. Brunch (ab 11:00 Uhr)
Di. 7. 3. Küche für Alle (ab 19:00 Uhr)
Offener Dienstag (ab 20:00 Uhr)
Do. 9. 3. Vom Dorneywald nach Auschwitz – Kundgebung zum 80. Jahrestag der Deportation der Sinti nach Auschwitz (ab 17:30 Uhr, Parkplatz Sportplatz Oespel-Kley 08)
Plenum (ab 20:00 Uhr)
So. 12. 3. „In Österreich Jude zu sein, bedeutet immer zum Tode verurteilt zu sein“ – Heldenplatz von Thomas Bernhard, Uraufführung von 1988 (ab 18:30 Uhr)
Di. 14. 3. Offener Dienstag (ab 20:00 Uhr)
Do. 16. 3. Plenum (ab 20:00 Uhr)
Di. 21. 3. Küche für Alle (ab 19:00 Uhr)
Offener Dienstag (ab 20:00 Uhr)
Do. 23. 3. Plenum (ab 20:00 Uhr)
Sa. 25. 3. Wandern auf den Spuren der Roten Ruhrarmee (12:00 Uhr Bahnhof Wetter)
So. 26. 3. Von Frau zu Frau (14:00–17:00 Uhr)
Di. 28. 3. Offener Dienstag (ab 20:00 Uhr)
Do. 30. 3. Plenum (ab 20:00 Uhr)

Do. 9. März: Vom Dorneywald nach Auschwitz

Kundgebung zum 80. Jahrestag der Deportation der Sinti nach Auschwitz

Vom Dorneywald nach Auschwitz – Kundgebung zum 80. Jahrestag der Deportation der Sinti nach Auschwitz, 9. März 2023, 17:30 Uhr, Parkplatz Sportverein Oespel-Kley 08

Am frühen Morgen des 9. März 1943 begann die Deportation der Sinti aus Witten in das Konzentrationslager Auschwitz. Mindestens 58 Menschen holte die Wittener Polizei aus dem so genannten „Zigeunerlager“ im Dorney und brachte sie zum Bahnhof Bochum Nord. Von dort aus fuhr der Deportationszug nach Auschwitz. Die Behörden bemühten sich nicht, die Deportation geheim zu halten. Viele Wittener_innen sahen die Lkws mit den deportierten Menschen. Der Besitz, den sie hinterließen, wurde unter der Bevölkerung versteigert, die manches Schnäppchen machte. Nur wenige Sinti überlebten und noch weniger kehrten nach Witten zurück.

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Fr. 3. März: Antifa-Café

Antifa-Café im Trotz Allem – jeden 1. Freitag im Monat; ab 19:00 Uhr geöffnet; 20:00 Uhr Beginn: Wideystraße 44, 58452 Witten

Rechercheworkshop – Auf den Spuren der „Neuen Rechten“

Die Symbole und Codes der Rechten verändern sich stetig. Ihre Menschenfeindlichkeit bleibt die Gleiche. Wir wollen uns gemeinsam anschauen, wie sich die „Neue Rechte“ (im Internet) präsentiert und welche Strategien der Verschleierung sie nutzt.

Es wird einen kurzen inhaltlichen Abriss über die aktuellen bedeutendsten Akteure der „Neuen Rechten“ geben und dann seid ihr gefragt. Ihr habt die Möglichkeit in Kleingruppe selbstständig zu recherchieren. Wir halten Ausschau nach Symbolen, Zeichen, Slogans, Kleidung und vieles mehr, was die „Neue Rechte“ so auszeichnet. Im Anschluss wollen wir die Ergebnisse sammeln und zusammentragen.

Bringt gerne für die Recherche ein Endgerät mit Instagram (und/oder anderen Social-Media-Plattformen) mit. Es gibt Zugriff auf das frei zugängliche FreifunkWLAN. Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Wir erarbeiten uns die Skills gemeinsam.

Sagt euren Freund*innen Bescheid und kommt rum. Auch die KüfA-Gruppe ist wieder am Start und freut sich über Menschen, die Lust haben zu kochen. Außerdem sammeln wir Spenden für die Betroffenen im Erdbebengebiet in der Türkei und Syrien.

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Fr. 3. März 2023, ab 19:00 Uhr geöffnet, Beginn des Workshops 20:00 Uhr, mit KüfA

Veranstalter: Antifa-Café Witten und SDJ – Die Falken Hagen

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Sa. 4. März: Film: Frauen bildet Banden – eine Spurensuche zur Geschichte der Roten Zora

[Logo: Rote Zora]

Im Vorfeld des Internationalen Frauentages wird im soziokulturellen Zentrum „Trotz Allem“, Wideystr. 44 in Witten, am Samstag, den 4. März 2023 um 19:00 Uhr der Dokumentarfilm „Frauen bildet Banden – eine Spurensuche zur Geschichte der Roten Zora“ (2019) gezeigt. Der Film dokumentiert einen Ausschnitt der Kämpfe von militanten Frauengruppen in der Bundesrepublik in den 1970er und 1980er Jahren. Ihre Aktivitäten richteten sich u. a. gegen die alltägliche Gewalt gegen Frauen, gegen Gen- und Reproduktionstechnologien, Bevölkerungspolitik und internationale Ausbeutungsbedingungen. Herzlich eingeladen sind alle Frauen.

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Sa. 4. März 2023, ab 19:00 Uhr, nur für Frauen

Sa. 4. März: Film: Frauen bildet Banden – eine Spurensuche zur Geschichte der Roten Zora“ weiterlesen