Kämpfe, Kerzen, Kränze
Die Antifaschistische Aktion München mobilisierte im Februar 2022 mit der Parole: „2 Jahre Hanau: Wir erinnern, wir gedenken und wir hören nicht auf zu kämpfen!” Sie stellte also eine Beziehung zwischen Vergangenheit und Gegenwart her, die über „Erinnern“ und „Gedenken“ vermittelt wird. Beides schafft eine Motivation für das Handeln in der Gegenwart.
Auch das „Trotz Allem“ beteiligt sich regelmäßig an unterschiedlichen Formen des Erinnerns und Gedenkens, z. B. am 9. November. Das Erinnern holt ein vergangenes Geschehen in die Gegenwart zurück. Gedenken besitzt diese Qualität nicht. Es lässt die Vergangenheit in Ruhe. Man gedenkt der Opfer, lauscht einer Ansprache, legt einen Kranz nieder und entzündet vielleicht eine Kerze. Damit hat man seine Pflicht getan, oder?
Mit der Veranstaltung soll dazu angeregt werden, sich mit Gedenken, Erinnern und Handeln auseinanderzusetzen. Es ist eine eminent politische Entscheidung, wessen wir warum gedenken und wessen warum nicht. Am 9. November z. B. wird in der Regel der jüdischen Opfer der Pogrome von 1938 gedacht. In welche Art von Beziehung setzen wir uns zur Vergangenheit und ihren Akteuren? Benötigen wir die Erinnerung an die Vergangenheit als Motivation und Legitimierung unseres Handelns in der Gegenwart? Welche Formen des Erinnerns jenseits der üblichen Gottesdienst-ähnlichen Rituale könnten wir wählen? Brauchen wir bestimmte Symbole und falls ja, welche?
Fr. 4. November 2022, ab 19:00 Uhr geöffnet, Beginn der Vortrags 20:00 Uhr, mit KüfA
Veranstalter: Antifa-Café Witten und SDJ – Die Falken Hagen