Shlomo Venezia wurde im April 1944 von Griechenland nach Auschwitz deportiert. Nach kurzer Zeit wurde er dem sogenannten „Sonderkommando“ zugeteilt, das heißt, er wurde gezwungen, in den Krematorien von Birkenau zu arbeiten. Durch eine Reihe glücklicher Zufälle konnte er Auschwitz und die Kriegszeit überleben und wurde somit zu einem der wenigen Zeugen, welche die Massenmorde in Auschwitz-Birkenau erleben mussten und darüber berichteten.
Dieses furchtbare Schicksal überschattete sein gesamtes Leben:
„Alles bringt mich zurück ins Lager. Was ich auch tue, was ich auch sehe, mein Geist kehrt immer wieder an diesen Ort zurück. Es ist, als hätte die ‚Arbeit’, die ich dort tun musste, meinen Kopf nie verlassen. (…) Man kommt nie mehr wirklich aus dem Krematorium heraus.“
Shlomo Venezia starb am 1. Oktober 2012 im Alter von 88 Jahren.
Marika Venezia, die in Rom lebt, 56 Jahre lang an Shlomos Seite verbrachte und mit ihm eine Familie gründete, wird in der Veranstaltung darüber berichten, wie das Trauma ihres Mannes auch ihr Leben prägte und wie es an die nächsten Generationen weitergegeben wurde.
Eine Veranstaltung des Bildungswerkes Stanislaw Hantz e.V., des Antifabündnisses Witten und des soziokulturellen Zentrums Trotz Allem.
Sa. 2. Juli 2016, 17:00 Uhr, Bochum, Bahnhof Langendreer, Raum 6