Sa. 2. Feb.: Empfehlung: Nachttanzdemo

Seit fast 3 Jahren existiert das Autonome Zentrum in Köln-Kalk, ein Ort für unkommerzielle Kunst, Kultur und autonome Politik.

Nun will die Stadt Köln den Vertrag für das Haus ersatzlos kündigen und droht mit der gewaltsamen Räumung — um dort einen Grünstreifen anzulegen. WTF?! Das werden wir nicht zulassen. Expect resistance.

Als ersten Vorgeschmack laden wir Euch ein, gemeinsam durch die City zu tanzen und wild & laut zu zeigen, dass wir für das Haus kämpfen werden. Wir sind viele, und wir werden uns auch in der Zukunft unsere Räume in der Stadt nehmen.

Sa. 2. Feb. 2013, 16:00 Uhr, Köln, Bahnhofsvorplatz

Programm Februar 2013

Sa. 2. 2. Gemütlicher Abend für arme Schlucker (ab 20:00 Uhr mit Vokü)
Di. 5. 2. offener Dienstag (ab 19:30 Uhr)
(Kicker, Billard, Tischtennis, Bibliothek)
Mi. 6. 2. Grenzfrei (ab 20:00 Uhr)
Do. 7. 2. Plenum (ab 20:00 Uhr), davor Putzen & Aufräumen (ab 19:00 Uhr)
Di. 12. 2. offener Dienstag (ab 19:30 Uhr)
(Kicker, Billard, Tischtennis, Bibliothek)
Mi. 13. 2. Grenzfrei (ab 20:00 Uhr)
Do. 14. 2. Film + Diskussion: Der Aufstand der Würde – Die politische Arbeit der Zapatisten in Chiapas, Mexiko (ab 19:00 Uhr)
Fr. 15. 2. Der „Nationalsozialistische Untergrund“ und der deutsche Staat – „die Pannen“ und das System (ab 19:00 Uhr)
Di. 19. 2. offener Dienstag (ab 19:30 Uhr)
(Kicker, Billard, Tischtennis, Bibliothek)
Mi. 20. 2. Grenzfrei (ab 20:00 Uhr)
Do. 21. 2. Programm-Plenum (ab 20:00 Uhr), davor Putzen & Aufräumen (ab 19:00 Uhr)
Fr. 22. 2. Transistor und Schwarzer Tresen (ab 19:00 Uhr, mit Vokü)
So. 24. 2. Post-Brunch und Film: Die Geige von Cervarolo (ab 15:00 Uhr)
Di. 26. 2. offener Dienstag (ab 19:30 Uhr)
(Kicker, Billard, Tischtennis, Bibliothek)
Mi. 27. 2. Grenzfrei (ab 20:00 Uhr)
Do. 28. 2. Plenum (ab 20:00 Uhr), davor Putzen & Aufräumen (ab 19:00 Uhr)

So. 24. Feb.: Post-Brunch und Film: Die Geige von Cervarolo

Im Anschluss an einen vegetarischen Brunch für Sehr-Spätaufsteher_innen zeigen wir die Dokumentation „Die Geige aus Cervarolo“.

Während des Zweiten Weltkriegs, kurz bevor er selbst an die Front geschickt wurde, legte Virgilio Rovali, ein trotz seines jungen Alters im Appennin-Gebirge bei Reggio Emilia bereits bekannter Geiger, seiner Mutter seine wertvolle Geige ans Herz. Er konnte nicht ahnen, was wenig später das Schicksal seiner Familie sein würde. Virgilio war immer noch nicht nach Hause zurückgekehrt, als am 20. März 1944 seine und viele andere Familien aus dem kleinen Dorf Cervarolo Opfer eines Massakers wurden. Verantwortlich dafür waren Angehörige der 1. Fallschirm-Panzer-Division „Hermann Göring“, die Rache für ein Gefecht mit Partisanen nehmen wollten, bei dem die Antifaschisten die Oberhand behielten. Sie wurden von italienischen Faschisten unterstützt.

Italo Rovali, der Sohn des Geigers, versucht mehr als sechzig Jahre danach, die Verantwortlichen für das Verbrechen zu finden. Dank seiner hartnäckigen Nachforschungen und den Ermittlungen von Staatsanwälten wurde 2009 in Verona endlich ein Prozess eröffnet. Mit Hilfe der Erinnerungen derer, die als Kinder damals alles mit ansehen mussten, und dank der Überlieferungen seiner Familie lebt im Verlauf des Prozesses die unglaubliche Geschichte der Geige von Virgilio Roval wieder auf. Das Gericht verurteilte sechs der beteiligten Ex-Soldaten zu lebenslangen Haftstrafen und hohen Entschädigungszahlungen.

Der Film „Die Geige aus Cervarolo“ (Nico Guidetti/Matthias Durchfeld, Italien 2012) dokumentiert die Kriegsverbrecher-Prozesse von Verona aus Perspektive der Überlebenden und Angehörigen der Opfer. Ihnen, die seit fast 70 Jahren für Gerechtigkeit kämpfen, gibt der Film eine Stimme.

So. 24. Feb. 2013, 15:00 Uhr

Fr. 1. Mär.: Vortrag: „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist weiß“ – Vortrag mit anschließender Diskussion zu Critical Whiteness

Die Veranstaltung muss leider wegen Erkrankung der Referentin ausfallen. Es ist aber geöffnet und es gibt Essen.

Critical whiteness, eine relativ junge Forschungsrichtung, die sich kritisch mit dem „weißsein“ auseinandersetzt. In der bisherigen Rassismusforschung lag das Augenmerk primär auf der deprivilegierten Gruppe und weniger auf der privilegierten Gruppe, die einen (un-)bewussten Rassismus (re-)produziert. Somit schien Rassismus ausschließlich als „Problem“ derer, die davon betroffen sind, jedoch implizierte diese Sichtweise, dass sich weiße wenig mit ihrer Privilegierung in einer rassistisch geprägten Gesellschaft auseinandergesetzt haben. So fordert Toni Morrison, eine bedeutende Vertreterin der afroamerikanischen Literatur, anfang der 1990er Jahre einen Blickwechsel in der Erforschung des Rassismus. Nicht die Objekte des Rassismus sollen analysiert werden, sondern die Subjekte des Rassismus.

Critical whiteness Studies möchten whiteness als unsichtbare Norm in einer rassistisch geprägten Gesellschaft sichtbar machen. Was ist critical whiteness und was hat das mit der Schwarzen Frauenbewegung zu tun? Ist man nicht mehr rassistisch, wenn man antirassistische Arbeit macht? Dies sind Fragen, auf die die Referent_innen im angekündigten Vortrag eingehen werden.

Es wird eine Vokü (kostengünstiges veganes Essen) angeboten.

Fr. 1. Mär. 2013, 19:00 Uhr

Fr. 22. Feb.: Transistor und Schwarzer Tresen

Raise your voice – Your body your choice! – Für Feminismus! Gegen 1000-Kreuze! – Info- & Mobilisierungsveranstaltung

Dark Rosaleen Anarchy 1
[Icon: Volxküche]

Im März 2013 wird eine überregionale feministische Demo in Münster stattfinden: Für eine solidarische, herrschaftsfreie Gesellschaft – Für mehr Selbstbestimmung! Am selben Tag wollen christ­lich-fun­da­men­ta­lis­ti­sche Ab­trei­bungs­geg­ner_in­nen in Müns­ter wieder einen 1000-Kreuze-Marsch durchführen. Auch diesen gilt es zu stören. Am 22. Februar 2013 wird es nach einem kurzen Infovortrag über 1000 Kreuze die Möglichkeit geben, Transpis zu malen und eigene Ideen zusammen zu tragen, um die Ab­trei­bungs­geg­ner_in­nen zu nerven.

Parallel zum QueerCafé Transistor findet das erste Mal der Schwarze Tresen statt. Ab sofort möchte die Anarchistische Gruppe Östliches Ruhrgebiet den letzten Freitag im Monat im Trotz Allem gestalten.

Es wird eine Vokü (kostengünstiges veganes Essen) angeboten.

Fr. 22. Feb. 2013, 19:00 Uhr (Vortrag: 20:00 Uhr)

Fr. 15. Feb.: Der „Nationalsozialistische Untergrund“ und der deutsche Staat – „die Pannen“ und das System

Nationalsozialistischer Untergrund - Explosion in Zwickau 2011 1 (aka)

Wahrscheinlich im April 2013 eröffnet das OLG München den Prozess gegen Beate Zschäpe. Nach dem Willen aller Strafverfolger und Aufklärer ist Beate Zschäpe das letzte überlebende Mitglied der neonazistischen Terrortruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU). Mit ihrer Verurteilung ist zu rechnen. Und auch damit, dass die Akte NSU geschlossen wird. Dreizehn Jahre will niemand in den zahlreichen Strafverfolgungsorganen gewusst haben, dass es die neonazistische Terrortruppe gibt. Als dies nicht mehr zu verheimlichen war, wussten alle, dass der NSU aus exakt drei Mitgliedern bestand. Nicht aus fünf, nicht aus zwanzig, nicht aus unbekannt vielen, sondern aus exakt drei.

Der Autor Wolf Wetzel hat intensiv recherchiert und nachgeforscht. Er belegt, dass die einflussreichsten Helfer des NSU nicht aus den Reihen der neonazistischen Kameradschaften oder aus den offiziell verbotenen Blood & Honour-Gruppierungen kamen, sondern aus dem staatlichen „Sicherheits“-Apparat selbst. Während lauthals eine lückenlose Aufklärung versprochen wird, reiht sich ein „einmaliger Vorgang“ an den anderen: Vertuschungen, Täuschungen, Vernichtung und Unterschlagung von Beweismitteln, Aktenmanipulationen, Falschaussagen usw. Wetzel analysiert die Vorgänge und fordert eine Debatte, die z. B. folgende Fragen behandelt: Um was für einen Staat handelt es sich heute? Um einen Überwachungsstaat? Um einen „tiefen“ Staat, in dem sich Staatsterrorismus und demokratische Wahlen nicht ausschließen? Um einen Staat, der operative Kerne herausgebildet hat, die weder institutionell legitimiert sind, noch parlamentarisch kontrolliert werden? Um einen postdemokratischen Staat? Oder gar um eine Faschisierung von oben? Wolf Wetzel plädiert für eine Veränderung der herrschenden Verhältnisse, die über die auch von bürgerlichen Kreisen erhobene Forderung nach Abschaffung der Geheimdienste hinausgeht.

Fr. 15. Feb. 2013, 19:00 Uhr

Fr. 11. Jan.: Transistor

Perverts have taken over our neighborhood!

John Waters Sundance

Wir zeigen Ausschnitte aus einem Film, in dem das konservative Bild einer amerikanischen Kleinstadt durch einen zufälligen Zwischenfall für die betroffene Person verheerend dekonstruiert wird. Sexuelle Diversität in verschiedensten Spielarten, Prüderie und der Verfall der bürgerlichen (Rechts-)Ordnung, all dies wird in dem Film aufs Korn genommen und auf anschauliche Art und Weise inszeniert. Have fun!

Es wird eine Vokü (kostengünstiges veganes Essen) angeboten.

Fr. 11. Jan. 2013, 19:00 Uhr (Filmausschnitte ab 21:00 Uhr)

So. 27. Jan.: Nakam – Jüdische Rache an NS-Tätern

[Icon: Volxküche]
Abba Kovner at Eichmann trial1961

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Seit 1996 gilt der 27. Januar als der „Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“. Aus diesem Anlass organisiert das „Trotz Allem“ eine Veranstaltung mit dem Historiker Peter Zinke.

Kurz nach der Befreiung war für den Großteil der Holocaust-Überlebenden das Bedürfnis nach Rache übermächtig. Weder Trauer noch Angst, weder Glück noch Hoffnung: Kein Gefühl war so stark wie das Verlangen nach Vergeltung. Doch nur ein paar Dutzend ehemalige Partisanen, KZ-Überlebende oder Angehörige der Jewish Brigade setzten ihre Racheschwüre in die Tat um. Mit einem Film und einer Lesung aus dem Buch „Nakam – Jüdische Rache an NS-Tätern“ wird dieser immer noch relativ unbekannte Aspekt der jüdischen Geschichte beleuchtet.

So. 27. Jan.: Nakam – Jüdische Rache an NS-Tätern“ weiterlesen

Sa. 19. Jan.: Film(ausschnitte) + Diskussion: Gewaltlosigkeit

Mohsen makhmalbaf

Wir zeigen am 19. Januar Teile eines iranischen Spielfilms des berühmten Regisseurs Mohsen Ostād‘ali Makhmalbāf, der den Iran wegen Tabubrüchen in diesem Film verlassen musste. Der Film handelt von einem Exiliraner, bekennender Kommunist, und seiner großen Liebe, die den perfekten Mann, eine Art buddhistischen Priester in Indien sucht. Auf dieser Indien-Reise werden Themen wie Gewaltfreiheit, Religion als Instrument der Unterdrückung, gescheiterter kommunistischer Ideologie, Horizonte der Wahrnehmung und der Kreislauf des Lebens behandelt. Wenn ihr euren Horizont auf eine weitere Sicht aus einer östlichen Perspektive erweitern wollt, kommt vorbei und nehmt auch an der Diskussionsrunde teil. Dieser Film klärt nicht auf. Er stellt Fragen, deren Antworten nur ihr selbst finden könnt.

Sa. 19. Jan. 2013, 19:00 Uhr