Veranstaltungsreihe zu „Demokratie und Rausch“ geht in die nächste Runde
Auch im November lädt das linke Zentrum „Trotz Allem“ in seine Räumlichkeiten in der Wideystraße 44 zu einer Vielzahl verschiedener Veranstaltungen ein.
Soziokulturelles Zentrum in Witten
Auch im November lädt das linke Zentrum „Trotz Allem“ in seine Räumlichkeiten in der Wideystraße 44 zu einer Vielzahl verschiedener Veranstaltungen ein.
Der Ossietzkyplatz wurde vor 150 Jahren geplant. Galen- und Breite Straße wurden neu angelegt, Widey- und Augustastraße verbreitert und begradigt. Sie sollten ein neu entstehendes Stadtviertel erschließen, das ein großes Dreieck bildete. Dessen eine Seite war die Breite Straße bis zum Ossietzkyplatz, seine zweite der Straßenzug Widey- und Marktstraße und seine dritte die Breddestraße. Der Ossietzkyplatz bildete die nördliche Ecke dieses Dreiecks. Er sollte dem neuen Stadtteil als Marktplatz dienen. 1870 konnte die Stadt das für den Platz benötigte Gelände kaufen, ein paar Jahre später war er fertig. Zu Ehren des deutschen Kaisers erhielt der Platz den Namen „Wilhelmsplatz“.
Am 9. November jährt sich der Pogrom von 1938, der sich gegen die jüdische Bevölkerung richtete. Er traf die jüdischen Wittenerinnen und Wittener mit ganzer Gewalt. Ihre Synagoge an der Breite Straße wurde niedergebrannt, ihre Geschäfte wurden geplündert, ihre Wohnungen verwüstet. Jüdische Männer wurden verhaftet und in Konzentrationslager eingeliefert. Seit Jahren waren die in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden systematisch verfolgt und entrechtet worden. Arbeit und Einkommen waren ihnen genommen worden, viele konnten ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten. Ihr Besitz wurde beschlagnahmt oder musste zu einem Schnäppchenpreis verkauft werden. Der Pogrom steigerte ihre Verfolgung zur Vernichtung. Jüdische Wittenerinnen und Wittener durften nur noch in bestimmten Häusern wohnen. Sie mussten den gelben Stern tragen und 1942 begann ihre Deportation.
| Do. 2. 11. | Programm-Plenum (ab 20:00 Uhr) |
|---|---|
| Mo. 6. 11. | Salon des Zuhörens (ab 19:00 Uhr) |
| Di. 7. 11. | Lesekreis zu Theodor W. Adorno: Negative Dialektik (ab 17:00 Uhr) |
| Offener Dienstag (ab 19:30 Uhr) | |
| Do. 9. 11. | Stadtrundgang (ab 15:30 Uhr, Humboldtplatz) |
| Plenum (ab 20:00 Uhr) | |
| Di. 14. 11. | Offener Dienstag (ab 19:30 Uhr) |
| Mi. 15. 11. | Cannabis in Jugendkulturen (ab 19:30 Uhr) |
| Do. 16. 11. | Plenum (ab 20:00 Uhr) |
| Di. 21. 11. | Offener Dienstag (ab 19:30 Uhr) |
| Mi. 22. 11. | |
| Do. 23. 11. | Plenum (ab 20:00 Uhr) |
| Mo. 27. 11. | Salon des Zuhörens (ab 19:00 Uhr) |
| Di. 28. 11. | Offener Dienstag (ab 19:30 Uhr) |
| Mi. 30. 11. | Was haben Alkohol, Cannabis & Co. mit Demokratie zu tun? (ab 19:30 Uhr) |
In der Gegenwart von gedankenlosem Geplärre und bezugslosem Aufmerksamkeitsdruck wollen wir uns treffen, um einen Raum zu eröffnen, in dem mensch sich ein bisschen stillen Fokus gönnen kann. Fokus meint hier, die Aufmerksamkeit auf etwas Konkretes zu richten, und das über den Modus des Zuhörens. Es gibt die Möglichkeit, sich über Hörbeiträge bestimmten Themen zu widmen, oder Menschen kennenzulernen, die eine Erfahrung gemacht haben, welche ihr Leben weiterprägt. Einerseits geht es um die Auseinandersetzung mit unserer Umwelt und all den Dingen, ob schrecklich oder schön, die im Getöse untergehen. Andererseits darf es auch ein Raum zum entspannten Bezugnehmen sein. Ein Raum, in dem wir uns mit brenzligen Dingen beschäftigen und uns, da wir es gemeinsam tun, dabei auffangen und unterstützen, wenn es belastend wird.
Der Vortrag muss leider am 22. November 2017 ausfallen. Er wird aber nachgeholt.
Am 28. August 2017 gaben Polizei und Staatsanwaltschaft in Oldenburg die Ermittlungsergebnisse der Sonderkommission Kardio bekannt: der frühere Krankenpfleger Niels Högel soll zwischen 2000 und 2005 in zwei Kliniken in Oldenburg und Delmenhorst mindestens 90 Menschen umgebracht haben. Högel, der in den Intensivstationen der beiden Krankenhäuser tätig war, hatte einer bis dato unbekannten Anzahl von schwerkranken Patienten Medikamente injiziert, die unter anderem Herzversagen auslösen. Högel habe immer wieder Patienten überdosiert und sie im Anschluss wiederbelebt, um bei erfolgreicher Mission vor Kollegen als Lebensretter dazustehen. Im Fokus der Ermittler standen neben dem Krankenpfleger auch verantwortliche Mitarbeiter der betroffenen Kliniken. In beiden Krankenhäusern habe es anlässlich der auffällig hohen Todesraten Gerüchte, aber keine Konsequenzen gegeben. Der zuständige Polizeichef vermerkte, dass die Morde hätten verhindert werden können, wenn in den betreffenden Kliniken den Verdachtsmomenten nachgegangen worden wäre.
„Mi. 22. November: David Schneider: Macht kaputt, was euch kaputt macht“ weiterlesen
Im Rahmen der Wittener Partnerschaft für Demokratie und gefördert durch Mittel des Bundesprogramms „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ veranstaltet das soziokulturelle Zentrum Trotz Allem im Herbst diesen Jahres die Veranstaltungsreihe „Verantwortung übernehmen! Jugendkultur, Risikokompetenz und Demokratie“. Ab Mitte Oktober werden an drei Mittwochen ab 19:30 Uhr verschiedene Aspekte von Rausch und Demokratie und ihrem Verhältnis zueinander beleuchtet.
Dr. Henrik Jungaberle ist Sozialwissenschaftler mit den Schwerpunkten Präventions- und Drogenforschung. Er ist als Vorstand und Geschäftsführender Direktor von FINDER tätig, einer unabhängigen Non-Profit-Organisation in Berlin. FINDER führt Weiterbildung und Forschung im Schnittfeld zwischen Prävention und Drogenforschung durch.
„Do. 30. November: Was haben Alkohol, Cannabis & Co. mit Demokratie zu tun?“ weiterlesen
Dr. Bernd Werse ist Mitbegründer des Centre for Drug Research an der Goethe-Universität und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Themen wie dem Drogenkleinhandel, der Verankerung von Drogenkonsum in Jugendkulturen und der Frage, warum Jugendliche überhaupt Drogen konsumieren.
| Di. 3. 10. | Offener Dienstag (ab 19:30 Uhr) |
|---|---|
| Do. 5. 10. | Programm-Plenum (ab 20:00 Uhr) |
| Di. 10. 10. | Offener Dienstag (ab 19:30 Uhr) |
| Mi. 11. 10. | Kulturgeschichtliche Anmerkungen zum Cannabisrausch und seiner Verhinderung (ab 19:30 Uhr) |
| Do. 12. 10. | Plenum (ab 20:00 Uhr) |
| Di. 17. 10. | Offener Dienstag (ab 19:30 Uhr) |
| Mi. 18. 10. | Das Gegenteil von Grau (ab 19:30 Uhr) |
| Do. 19. 10. | Plenum (ab 20:00 Uhr) |
| Fr. 20. 10. | Trotz-Konzert im Treff° (ab 19:00 Uhr, Treff°, € 4,–) |
| Di. 24. 10. | Offener Dienstag (ab 19:30 Uhr) |
| Mi. 25. 10. | Schnaps und Bier (ab 19:30 Uhr) |
| Do. 26. 10. | Plenum (ab 20:00 Uhr) |
| Di. 31. 10. | Offener Dienstag (ab 19:30 Uhr) |