Der Schwarze Tresen muss leider ausfallen.
An diesem Tag könnt Ihr Eure Geschenke ins Trotz bringen und tauschen, bis zusammen gehört, was zusammen passt. Derweil stellen Thomas Nückel und Michael Banos ein neues Buch mit Erich-Mühsam-Texten vor.
Wo ist Nolo heute?
„Nolo“ will ich mich nennen – nolo: Ich will nicht! Nein, ich will in der Tat nicht! Nein, ich will nicht mehr all die unnötigen Leiden sehn, deren die Welt so übervoll ist; mich all den Torheiten fügen, die uns die Freude rauben und das Glück in all den Ketten hängen, die unsere Füße hindern auszuschreiten und unsere Hände zuzugreifen. Ich will nicht mehr mit ansehen, wie ungerecht und chaotisch des Lebens höchste Güter – Kunst und Wissen, Arbeit und Genuss, Liebe und Erkenntnis – verstreut liegen. Ich will nicht mehr – nolo!
Aus jedem Satz, aus jedem Wort soll der Name klingen, den ich von nun an führen will, der mir Kampfgeschrei und Siegfanfare sei: Ich will nicht! Nolo – Nolo – Nolo!
Diese Worte von Erich Mühsam von 1902 (!) sind für ihn lebenslang Programm und Verpflichtung geblieben.
80 Jahre nach seiner Ermordung durch die Nazis erschien ein Lesebuch über Mühsams lebenslangen Kampf für Gerechtigkeit und Kultur mit Texten aus seinem reichhaltigen Werk, die bis heute nichts an ihrer politischen Aktualität verloren haben. Neben einigen Mühsam-Klassikern enthält diese Sammlung auch bislang unveröffentlichte Gedichte, Auszüge aus längeren Werken, ausgewählte Briefe und die Beschreibung seiner letzten Tage aus der Feder seiner Frau Zenzl.
Fr. 26. Dez. 2014, 19:00 Uhr, mit Essen