Mi. 31. Aug.: Buchvorstellung: Autonome Nationalisten

[Buchcover: Autonome Nationalisten]

Buchvorstellung mit Jan Schedler (Ruhr-Universität Bochum)

Am 3. September ist es wieder soweit, zum siebten Mal wird Dortmund zum Aufmarschplatz für Neonazis aus ganz Deutschland und anderen europäischen Ländern. Anlass ist der sogenannte „Nationale Antikriegstag“, ein rechtsradikales Event, das in seiner Bedeutung für die neonazistische Szene nicht unterschätzt werden darf, handelt es sich hierbei doch um ein Treffen bei der gleich mehr als tausend braune Kameraden zusammenkommen. Eine Gruppe unter den TeilnehmerInnen sticht besonders hervor, die „Autonomen Nationalisten“.

Wir wollen uns im Vorfeld des 3. September mit dieser Gruppe beschäftigen, ihre Wurzeln, Ziele und Strategien kennenlernen. Zu diesem Zwecke konnten wir den Politikwissenschaftler Jan Schedler (Ruhr-Universität Bochum) gewinnen, der gemeinsam mit Alexander Häusler einen Sammelband zu diesem Thema herausgegeben hat.

Mit den „Autonomen Nationalisten“ (AN) ist eine neue Generation von Neonazis in Erscheinung getreten, die derem bisherigen Klischeebild komplett widerspricht. Stilistisch angelehnt an jugendkulturelle Ausdrucksformen der Linken, sorgten diese „neuen Nazis“ gleichermaßen für allgemeine Irritation wie für Sogwirkung in der extremen Rechten. Eine eingehende wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Phänomen stand bislang aus. Erstmalig werden in dem vorgestellten Sammelband umfassend Herausbildung, Entwicklung und Wirkungsmächtigkeit der AN analysiert. Inszenierungspraxen, Selbstbild und Weltanschauung werden ebenso untersucht wie das Verhältnis zur NPD, aber auch die Lebenswelt der Akteure. Der unterschiedlichen Situation in den Bundesländern wird durch Beiträge zur regionalen Entwicklung Rechnung getragen, ergänzt um einen Blick auf die internationale Rezeption. Abgeschlossen wird der Sammelband durch sozial- und kulturhistorische Bezüge sowie eine theoretische Verortung unter Einbeziehung verschiedener Ansätze der sozialwissenschaftlichen Bewegungsforschung.

Mi. 31. Aug. 2011, 19:30 Uhr

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