Do. 28. September: Militärputsche im Sahel: Krisenverschärfung oder zweite Dekolonisierung?

Informations- und Diskussionsveranstaltung mit dem togoischen Journalisten und Aktivisten Rodrigue Ahégo

Traditionell war das Militär neben anderen Repressionsorganen in den Sahel-Ländern meist ein wichtiges Machtinstrument dortiger Autokratien bzw. Fassaden-Demokratien. Doch es scheint sich ein Paradigmenwechsel zu vollziehen: die Militärputsche seit 2020 in Mali, Guinea, Burkina-Faso und zuletzt im Niger richten sich gerade gegen ihre „Auftraggeber“. Und statt dass es in den Ländern zu Protesten gegen die gewaltsame Absetzung formal gewählter Regierungen kommt, werden die Putschisten gefeiert.

Diese Entwicklungen lösen in der vom Westen dominierten „internationalen Öffentlichkeit“ nicht nur Unverständnis aus, sondern auch Befürchtungen vor einer dauerhaften Verschiebung globaler Machtverhältnisse.

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Mi. 28. Juni: Fairer Direkthandel als politische Intervention

Veranstaltung mit Aissata Soumaoro (Koordinatorin des Frauenkollektivs Musow Lafia in Bamako/Mali) über Empowerment, Möglichkeiten eines fairen Direkthandels zwischen Mali und Europa sowie direkte Beziehungen im Rahmen globaler und dekolonialer Solidarität.

Das Kollektiv Musow Lafia hat sich 2018 als Teil des transnationalen Netzwerks Afrique-Europe-Interact in der malischen Hauptstadt Bamako gegründet. Etwa 15 bis 20 Frauen kommen seitdem regelmäßig zusammen. Einerseits, um Lebensmittel zu verarbeiten und diese zu verkaufen (etwa Erdnüsse oder Fonio-Getreide), andererseits, um gemeinsam politisch aktiv zu sein. Musow Lafia stammt aus dem Bambara, der wichtigsten Verkehrssprache Malis, und bedeutet „Frauen in Frieden“. Gemeint ist Empowerment bzw. Selbstermächtigung, die die Frauen im Rahmen ihrer alltäglichen Kooperation erleben. Denn dies schafft Frieden – für sie selbst, aber auch für die Gesellschaft insgesamt.

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Mi. 26. April: Brennpunkt Westafrika: Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte

Buchvorstellung und Gespräch mit Olaf Bernau (Autor, Afrique-Europe-Interact)

[Cover: Brennpunkt Westafrika: Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte]

Die Bekämpfung von Fluchtursachen ist in Europa spätestens seit 2015 zu einer Art Mantra avanciert. Viele Politiker:innen versprechen sich davon, dass deutlich weniger afrikanische Migrant:innen Europa erreichen. Dasselbe Ziel verfolgt die immer stärkere Überwachung der EU-Außengrenzen. Der Soziologe und Menschenrechtsaktivist Olaf Bernau widerspricht dieser weitverbreiteten Perspektive in seinem Buch „Brennpunkt Westafrika. Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte“ vehement. Detailliert zeigt er auf, warum Menschen in Westafrika aufbrechen – und was die Vielfachkrise in Westafrika mit Europa zu tun hat. Dabei kommt nicht nur das koloniale Erbe ausführlich zur Sprache, auch aktuelle Entwicklungen wie der Klimawandel, die Gewalt dschihadistischer Gruppen im Sahel und ungerechte Handelsstrukturen spielen eine wichtige Rolle.

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