So. 12. März: „In Österreich Jude zu sein, bedeutet immer zum Tode verurteilt zu sein“

Heldenplatz von Thomas Bernhard, Uraufführung von 1988

„In Österreich Jude zu sein, bedeutet immer zum Tode verurteilt zu sein“: Heldenplatz von Thomas Bernhard, Uraufführung von 1988, Trotz Allem, Wideystraße 44, Witten, 12. März 2023, 18:30 Uhr, Eintritt frei

Am 12. März 1938 wurde Österreich von Truppen Nazideutschlands besetzt und unter der Bezeichnung „Ostmark“ in das Deutsche Reich eingegliedert. Nach 1945 verbreitete sich in Österreich selbst der Mythos, das „erste Opfer“ der deutschen Nationalsozialisten gewesen zu sein. Dementsprechend fand eine Aufarbeitung des NS und der Schuld an seinen Verbrechen in Österreich noch weniger als in der Bundesrepublik und der DDR statt. Dabei war die Begeisterung für den Nationalsozialismus in Österreich schon vor 1938 in der Mehrheit der Bevölkerung stark verwurzelt. Der österreichische Ableger der NSDAP war zwar im austrofaschistischen Staat verboten, blühte jedoch im Untergrund auf. Ohne einen Befehl der deutschen Nationalsozialisten abzuwarten oder gar zu benötigen, begann bereits am 12. März pogromartiger Terror der Mehrheitsgesellschaft gegen österreichische Jüdinnen und Juden.

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