Fr. 21. Nov.: Von Detroit lernen! – Manifest für ein Recht auf Stadt im Ruhrgebiet

Detroit gilt als der Inbegriff der postindustriellen Stadt. Der Rückzug der großen Industrien hat diese Stadt massiv verändert. Auch im Ruhrgebiet begann der Strukturwandel in den 60er Jahren. Doch der Prozess der Deindustrialisierung hat hier sein Ende noch nicht erreicht. Die sozialen Tragödien und der Verfall des Ruhrgebiets werden hinter dem Wortgeklingel „Metropole Ruhr“ oder „Region im Wandel“ versteckt. Wir möchten ihnen hingegen tatsächlich ins Auge sehen: der Armut, der sozialen Segregation, der Abwanderung, dem Leerstand und der Langeweile. Wir wollen dem Vergleich des Ruhrgebiets mit Detroit weder zustimmen noch widersprechen, sondern vielmehr die Frage stellen: Was kann das Ruhrgebiet von Detroit lernen?“

Mit diesen Zeilen beginnt das Manifest »Von Detroit lernen!« mit dem das Netzwerk »Recht auf Stadt – Ruhr« sich in die Debatte über die Zukunft des Ruhrgebiets einmischen möchte. Am 21. November wird das Manifest im Wittener Trotz Allem präsentiert und zur Diskussion gestellt. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen. Das Manifest und weitere Texte sind auf der Homepage von Recht auf Stadt Ruhr zu finden.

Fr. 21. Nov. 2014, 19:30 Uhr

Fr. 28. Nov.: Schwarzer Tresen: Buchvorstellung: Bernd Drücke: Anarchismus hoch 2

Soziale Bewegung, Utopie, Realität, Zukunft

Bernd Drücke LiMesse 2014

Bernd Drücke auf der LiMesse 2014

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Ein Teil der in diesem Sammelband abgedruckten Interviews wurde – zwischen Oktober 2007 und November 2013 – in der Graswurzelrevolution veröffentlicht. Sie wurden für dieses Buch aktualisiert und um weitere Fragen und Antworten erweitert. Die Interviewten stehen libertär-sozialistischen Ideen nahe. Trotzdem richtet sich dieses Buch nicht nur an Anarchistinnen und Anarchisten. Ich hoffe, dass die Gespräche spannend für alle Menschen sind, die neugierig auf emanzipatorische, vom Mainstream abweichende Ideen sind. Denn die Fragen, um die es hier geht, betreffen alle. Wie kann die Menschheit die Herrschaft abschütteln? Wie können wir jegliche Form von Ausbeutung des Menschen durch den Menschen überwinden und die Zerstörung der ökologischen Lebensgrundlagen stoppen? Wie kann eine nicht-kapitalistische Gesellschaft organisiert werden, die auf Gegenseitige Hilfe, Freie Assoziation, Selbstverwaltung und ein menschengerechtes und naturnahes Leben ohne Chef und Staat aus ist?

Fr. 28. Nov. 2014, 19:00 Uhr, mit Essen

Das Buch und der Vorgänger in der Gustav-Landauer-Bibliothek Witten

Mo. 10. Nov.: Krise & Austerität in Europa: Wohnungs- und Stadtkämpfe in Lissabon

November 2011 Austerity Protest in Lisbon, Portugal
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Portugal gehört mit Griechenland, Irland, Spanien, Zypern und Italien zu den europäischen Ländern, die besonders hart von dem weltweiten Zusammenbruch der Finanz- und Immobilienblasen im Jahr 2008 getroffen wurde. Unmittelbarer Grund dafür war auch in Portugal das Platzen einer extremen Bau-, Tourismus- und Immobilienblase, die von globalisierten Finanzinvestoren angeheizt worden war. Viele Menschen, die für ihre Altersversorgung in ein paar überteuerte Häuser investiert hatten, standen nun vor dem nichts. Noch schlimmer erging es vielen ImmigrantInnen, die ihre prekären Jobs verloren und über keinerlei soziale Absicherung verfügten. Die Staatsschulden steigen rapide, mit ihnen die Zinsen für Staatsanleihen. und schnell wurde Portugal einem besonders extremen „Sanierungsfall“ der auf globale Konkurrenz und „Schuldenbremsen“ geeichten Europäischen Union. Die „Troika“ aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und IWF zwang Portugal die Zustimmung zu radikalen Liberalisierungs- und Sparmaßnahmen auf, nicht zuletzt im Immobilien- und Wohnungssektor. Zwangsräumungen von Armensiedlungen oder die erzwungene Umwandlung von traditionellen Lissabonner Wohngebieten in private Hotels gehören zu den lokalen Folgen dieser europäischen Politik.

Mo. 10. Nov.: Krise & Austerität in Europa: Wohnungs- und Stadtkämpfe in Lissabon“ weiterlesen

Fr. 31. Okt.: Schwarzer Tresen

Mahnwache FÜR den Frieden, 2014-06-23
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Auf dem Oktober-Tresen möchten wir euch zwei interessante Vorträge präsentieren. Im ersten stellt sich das FREE!­-Projekt vor. Im zweiten möchte uns Martin Niewendick etwas über die Mahnwachen für den Frieden erzählen.

Das FREE!­-Projekt stellt sich vor

Diesmal stellt sich FREE!, das Internet- und Vernetzungskollektiv aus Dortmund, vor. Dabei reden sie über sichere Kommunikation und gewähren gerne einen Einblick in ihre Arbeit. Falls im Anschluss Bedarf und Zeit besteht, können noch Kenntnisse für möglichst sichere und sinnige Arbeitsweisen für Aktivistinnen oder einfach Interessierte diskutiert werden. Gerne auch im Einzelgespräch.

Siehe auch

Mahnwachen für den Frieden

Als Mahnwachen für den Frieden (auch Friedensbewe­gungen 2.0, Friedensmahnwachen, Montagsdemos 2014, Montagsdemonstrationen 2014 oder Montags­mahnwachen) werden Mahnwachen bezeichnet, die seit dem 17. März 2014 in zahlreichen Städten Deutschlands und Österreichs zumeist montags stattfinden. Nach Dar­stellung der Organisatoren handelt es sich um eine poli­tisch nicht gebundene Bewegung, die lediglich der Meinungsbildung diene. Die Mahnwachen verstehen sich explizit als weder rechts noch links und stellen sich in die Tradition der Montagsdemonstrationen 1989/1990 in der DDR und der Friedensbewegung. (CC-BY-SA Wikipedia)

Fr. 31. Okt. 2014, 19:00 Uhr, mit Essen

Mi. 17. Sep.: Vortrag: Das Meer zwischen uns – Flucht und Migration in Zeiten der Abschottung

[Ain't no border high enough – mogration is a human right – no gagers – no fear]

„Nachts, wenn das Gewimmer der Gefangenen und die Schreie der Polizisten verstummen, hört man vom Hof aus das Rauschen des Meeres. Es waren die Wellen des Mittelmeers, deren Schaum auf den Sand spülte, 200 Meter von den Mauern entfernt, die das Haftlager umgaben.“

Dieser Vortrag möchte Einblicke in das Leben der Menschen geben, die sich Tag für Tag aufmachen, um in Europa ein neues Leben zu beginnen. Was treibt diese Menschen an? Welche Motive haben sie, um das oft tödliche Risiko einer Überfahrt auf sich zu nehmen? Wo kommen diese Menschen her? Und was passiert mit denjenigen, die zwar die Küsten erreichen, doch auf Grund des undurchsichtigen Systems der Schengenstaaten und anderer behördlicher Willkür einfach „verschwinden“?

Der Vortag nimmt stark Bezug auf das von Gabriele del Grande (Gründer von Fortress Europe) im Jahr 2011 veröffentlichte Buch „Das Meer zwischen uns“, von dem auch der Vortragstitel entliehen ist.

Mi. 17. Sep. 2014, 19:30 Uhr

Fr. 26. Sep.: Schwarzer Tresen: David Graeber: Schulden

David Graeber

David Graeber

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Seit der Erfindung des Kredits vor 5000 Jahren treibt das Versprechen auf Rückzahlung Menschen in die Sklaverei. Die Geschichte der Menschheit erzählt David Graeber als eine Geschichte der Schulden: eines moralischen Prinzips, das nur die Macht der Herrschenden stützt. Damit durchbricht er die Logik des Kapitalismus und befreit unser Denken vom Primat der Ökonomie.

Graeber packt das Problem der Schulden an der Wurzel, indem er bis zu ihren Anfängen in der Geschichte zurückgeht. Das führt ihn mitten hinein in die Krisenherde unserer Zeit: Von der Antike bis in die Gegenwart sind revolutionäre Bewegungen immer in Schuldenkrisen entstanden. Graeber sprengt die moralischen Fesseln, die uns auf das Prinzip der Schulden verpflichten. Denn diese Moral ist eine Waffe in der Hand der Mächtigen. Die weltweite Schuldenwirtschaft ist eine Bankrotterklärung der Ökonomie. Gegenmaßnahmen ent­wickelt Graeber in dem Buch „Kampf dem Kamikaze-Kapitalismus“, das im letzten Jahr erschienen ist und eine notwendige Ergänzung zum Schuldenbuch liefert.

Leider kann der Autor nicht persönlich erscheinen. Wir haben einen Anarchisten aus Berlin eingeladen, der sich mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Eine Veranstaltung der Anarchistischen Gruppe Witten und der Anarchistischen Gruppe östliches Ruhrgebiet (AGÖR).

Fr. 26. Sep. 2014, 19:00 Uhr (Einlass), 20:00 Uhr (Beginn), mit Essen

Mi. 24. Sep.: Europa von rechts – Eine Bestandsaufnahme über die extreme Rechte in Europa und deren Erstarken

[Icon: mit Essen]

Die Europawahlen haben die Befürchtungen bestätigt: Die extreme Rechte befindet sich in der EU im Aufschwung. In Frankreich wurde der „Front National“ mit rund einem Viertel aller Stimmen stärkste Partei, in Ungarn und Griechenland kamen die NPD-nahen Parteien Jobbik (fast 15 Prozent) und Chrysi Avgi (über neun Prozent) auf die Plätze zwei und drei. Die oft als „rechtspopulistisch“ bezeichnete FPÖ konnte in Österreich gut ein Fünftel aller Stimmen auf sich vereinigen; in Großbritannien landete die rechtsaußen angesiedelte UKIP mit 27,5 Prozent auf Platz eins. Woraus zieht die Eurorechte ihre aktuelle Stärke? Worin unterscheiden sich die Rechtsaußen-Kräfte in den einzelnen EU-Staaten? Was trennt, was verbindet sie, und wie sind sie vernetzt? Diesen Fragen soll am 24. September nachgegangen werden.

Referent: Jörg Kronauer (Antirassistisches Bildungsforum Rheinland)

Es wird ein kostengünstiges veganes Essen angeboten.

Mi. 24. Sep. 2014, 19:30 Uhr

Mo. 25. Aug: Genozid in Ruanda

Nyamata Memorial Site 13

Zwischen April und Juli 1994 ereignete sich in Ruanda ein ca. einhundert Tage dauernder Völkermord an dessen Ende Schätzungen zu folge 800.000 bis 1.000.000 „Tutsi“ durch „Hutu“ ermordet worden waren. Aber schon diese Aussage folgt einer Logik des Kategorisierens, die mit ursächlich für den Genozid und daher erklärungsbedürftig scheint. Denn wer sind eigentlich diese „Hutu“ und „Tutsi“? Ethnien, Völker, Stämme, soziale Gruppen, Fremdzuschreibungen? Und welcher Logik folgte diese Vernichtung? War es ein Stammeskrieg, Ressourcenkonflikt, ein eigenwilliges Nachleben kolonialer Herrschaftsinstrumente oder gar ein neokoloniales Planspiel zur Sicherung westlicher Einflusssphären? Auf diese und andere Fragen erhoffen wir uns Antworten von Dr. Medardus Brehl. Er ist Mitarbeiter am Institut für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum und beschäftigt sich dort u. a. mit diskursiven Strategien der Legitimation von Gewalt und Genozid.

Referent: Dr. Medardus Brehl

Mo. 25. Aug. 2014, 20:00 Uhr

Mi. 14. Mai: Blockupy: Diskussion: Warum sind wir gegen diese EU, die EU des Kapitals?

[Transparent: Widerstand im Herzen]

Foto: Roland Geisheimer, attenzione

  • Muss Europa sozialer, ökologischer, solidarischer werden oder ist es als imperialistisches Bündnis kapitalistischer Nationalstaaten abzulehnen?
  • Soll man für die EU sein, weil die Nazis dagegen sind und der Nationalstaat auch keine Lösung ist?
  • Ist die EU auch ohne Festungscharakter, tote Flüchtlinge, Ausbeutung, verarmte Lohnarbeiter und Aufrüstung zu haben oder sind das die notwendigen Folgen des Projekts?

Offenbar gibt es zur EU konträre Auffassungen und Positionen. Es macht also Sinn zu fragen, was das EU-Projekt – jenseits strategischer Einschätzungen – wirklich ist? Was will die EU? Wessen Interessen vertritt sie, wem nutzt sie – und wem nicht? Ein kurzer Vortrag (45 Minuten) will hier zentrale Thesen erläutern, über die anschließend diskutiert werden soll.

Mi. 14. Mai 2014, 19:00 Uhr, davor kreative Demo-Vorbereitung, 16:00 Uhr

Mo. 12. Mai: Juden im Iran

Juden leben seit 2500 Jahren in Iran. Das Zusammenleben im multiethnischen Iran war zwar nicht immer frei von Diskriminierungen, es verlief jedoch zum größten Teil friedlich. Vor der Revolution 1979 lebten ca. 80.000 Juden in Iran. Heute sind es schätzungsweise 20.000. Mit dem Aufkommen des politischen Islams nach der Revolution, wurde Iran zunehmend zur islamischen Republik. Aus religiöser Sicht gehören Juden zum Volk des Buches. Politisch werden die iranischen Juden wegen ihrer Beziehungen zur Israel zunehmend suspekt. Offiziell verkündet das Regime, man unterscheide wohl zwischen Juden und Zionisten.

Die Leugnung des Holocausts durch Ahmadinejad ist zum Teil von der Regierung Rouhani zurückgenommen worden. Diese Phase hat jedoch deutliche Spuren bei den Juden im Land sowie international hinterlassen.

In der Veranstaltung wird darüber gesprochen, wie die Lage der Juden im Iran heute nach den Wahlen ist und welche Rechte Juden in Iran als Minderheit zustehen.

Mo. 12. Mai 2014, 20:00 Uhr