Fr. 5. Juli: Antifa-Café

Schwarz-rot-geil: Nationalismus oder Patriotismus während der EM?

Autokorso in einer Innenstadt mit vielen deutschen Nationalflaggen

Wer kann sich noch an das „Sommermärchen“ erinnern? Es war 2006 als die BILD-Zeitung die scheinbar bis dahin nie dagewesene Euphorie mit der Schlagzeile adelte: „Ihr Deutschen seid Schwarz-Rot-Geil“. Die Spiele der deutschen Nationalmannschaft wurden in diesem Sommer zu Massenveranstaltungen, bei denen die deutschen Nationalfarben und „Flagge zeigen“ wieder modern waren. Das „Sommermärchen“ war geboren und implizierte eine gewaltlose, friedliche und vor allem stolze deutsche Nation, die nun ungeniert von ihrer Bevölkerung unterstützt wurde. Negative Begleiterscheinungen, wie Rassismus oder die Verharmlosung des Nationalsozialismus, gab es zwar auch, passten aber nicht in das Feierbild der deutschen Öffentlichkeit.

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Fr. 19. April: Kooperation mit dem MieterInnenverein: Stadtteilkämpfe

Menschen sitzen im Kreis und bringen Markierungen auf einer Karte an.

Die Wahlerfolge der AfD sind zu einer realen Bedrohung für Solidarität und Demokratie, für Menschenrechte und Klima geworden.

Die politischen Vorstellungen der AfD sind rassistisch, klimafeindlich und menschenverachtend. Dabei richten sie sich auch gegen die Interessen des ärmeren Teils der lokalen Bevölkerung. Ginge es nach der AfD, würden zum Beispiel noch mehr Wohnungen privatisiert, der soziale Wohnungsbau ganz abgeschafft und Kommunen durch Steuersenkungen in den Bankrott getrieben. Trotzdem erzielt diese Partei ihre Wahlerfolge nicht zuletzt in benachteiligten ländlichen Regionen und Stadtteilen mit vielen ArbeiterInnen und Prekarisierten. Auch in Witten lagen in einigen Wohngebieten mit viel (ehemaligem) sozialen Wohnungsbau die Wahlergebnisse der AfD besonders hoch. Ein Teil der Erklärung für diese Situation ist das weitgehende Fehlen einer an der Basis aktiven und als solche identifizierbaren Linken, die sich in den Vierteln zusammen mit den BewohnerInnen um die Organisierung der sozialen Interessen und um konkrete Verbesserungen der Situation kümmert und dies offensiv als antifaschistische und antirassistischen Praxis zu Ausdruck bringt.

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Strategiedebatte: Was tun gegen die AfD?

Antifa-Café – Strategien gegen die AfD – darunter die Zeichnung einer nach oben gerichteten Faust

Seit den Enthüllungen der Correctiv-Recherchen im Januar ist ein Ruck durch die Gesellschaft gegangen und viele Menschen haben das Bedürfnis aktiv gegen die rassistische Politik der AfD vorzugehen. Das macht zum einen Hoffnung, zum anderen legt es die absolute Strategielosigkeit der gesellschaftlichen Linken gegen die globalen Krisen und die autoritäre Formierung der Rechten offen. Aus diesem Grund diskutieren Aktivist*innen aus verschiedenen Strömungen und Teilen der gesellschaftlichen Linken, um Erfahrungen auszutauschen, Inhalte zu diskutieren, Erfolge und Misserfolge zu reflektieren und gemeinsam eine solidarische Antwort auf den Rechtsruck zu entwickeln.

Datum Zeit Veranstaltung Ort
Fr. 1. März 2024 19:00 Uhr Vortrag: Was ist Faschismus? Trotz Allem
Fr. 5. April 2024 19:00 Uhr Offenes Antifa Treffen: Was bedeutet Antifa? Trotz Allem
Fr. 12. April 2024 19:00 Uhr Vortrag: Im Osten nichts Neues? Die extreme Rechte in Ostdeutschland und die Zivilgesellschaft Trotz Allem
Fr. 3. Mai 2024 19:00 Uhr Vortrag: „Extremismus“ – Kritische Überlegungen zu einem machtvollen Konzept Trotz Allem
Fr. 7. Juni 2024 19:00 Uhr Podiumsdiskussion: Antworten auf den Rechtsruck. Linke Lösungsansätze für die gesellschaftlichen Krisen B63 (ehemals Unikat), Bahnhofstraße 63

Für alle Veranstaltungen gilt: Immer freitags, geöffnet ab 19:00 Uhr, Beginn 20:00 Uhr, dazu selbstgekoches Essen und Getränke gegen Spende

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Fr. 3. Mai: Antifa-Café

Antifa-Café – Strategien gegen die AfD – darunter die Zeichnung einer nach oben gerichteten Faust

Vortrag: „Extremismus“ – Kritische Überlegungen zu einem machtvollen Konzept

Extremismus“ ist einer der wohl am meisten strapazierten Begriffe in politischen Diskursen. Er findet seiner Verwendung etwa in Polemiken gegen politischer Gegner*innen oder firmiert als Gegenentwurf zur Konstruktion der bestehenden staatlichen, gesellschaftlichen und ökonomischen Ordnung, die als „demokratische Mitte“ konstruiert wird, die durch die „Extremismen“ an den Rändern des politischen Spektrums, von „links“ und „rechts“ bedroht sei.

Insofern ist auch für Inlandsgeheimdienste und Strafverfolgungsbehörden, die den „Staatsschutz“ gewährleisten sollen, das Extremismuskonzept eine zentrale Grundlage ihres Handelns. Aber auch in anderen Bereichen ist das Extremismuskonzept allgegenwärtig. Flankiert wird diese administrative Praxis durch eine Reihe von wissenschaftlichen Akteur*innen und Institutionen, die sich um die Formulierung, Weiterentwicklung und Legitimation der „Extremismustheorie“ bemühen. Diese wird schon seit langem aus gesellschaftskritischer, emanzipatorischer, fachwissenschaftlicher und pädagogischer Perspektive kritisiert: Sie diene der Apologie der bestehenden Verhältnisse, die keineswegs „gut“, sondern von sozialer Ungleichheit und Rassismus durchzogen sei. Das Extremismuskonzept trage nichts zur Analyse von Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus und anderer Ideologien der Ungleichwertigkeit bei. Vielmehr suggeriere es eine Nähe zwischen völkischautoritären Strömungen und antifaschistischen, zivilgesellschaftlichen Akteur*innen, die sich für eine Gesellschaft der Vielen positionieren.

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Fr. 12. April: Im Osten nichts Neues? Die extreme Rechte in Ostdeutschland und die Zivilgesellschaft

Antifa-Café – Strategien gegen die AfD – darunter die Zeichnung einer nach oben gerichteten Faust

Von Rostock-Lichtenhagen über PEGIDA bis hin zur AfD, die kurz vor den ersten Wahlsiegen auf Länderebene steht – die Kontinuitäten extrem rechter Politiken in Ostdeutschland sind eklatant. Die Einstellungsforschung attestiert dem Osten seit langer Zeit signifikant höhere Zustimmungsraten zu rassistischen, antisemitischen und anderen menschenfeindlichen Aussagen. In einigen Regionen sind Neonazis seit über 30 Jahren die dominierende Subkultur. Immer mehr völkische Siedler-Gruppen machen sich in der Provinz breit, neofaschistische Netzwerke gründen Hausprojekte und Kader aus den alten Bundesländern machen aus strategischen Gründen „rüber“. Gleichzeitig ziehen sich demokratische Akteur*innen weiter aus der Fläche zurück und lassen damit erst das Vakuum entstehen, in dem extrem rechte (Deutungs-)Angebote gedeihen können.

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Fr. 1. März: Antifa-Café

Antifa-Café – Strategien gegen die AfD – darunter die Zeichnung einer nach oben gerichteten Faust

Vortrag: Was ist Faschismus?

Ziel des Vortrags soll sein, den Begriff „Faschismus“ näher einzugrenzen und zu definieren. Das erscheint notwendig, da er bereits vor rund hundert Jahren, aber erst recht heute, häufig zu einem reinem Schimpfwort geworden ist – dessen wirkliche Bedeutung oft unklar ist. Zu diesem Zweck wird die vergleichende Faschismusforschung vorgestellt. Es werden unterschiedliche, aber doch ähnliche Formen des Faschismus gezeigt, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu beschreiben. Zudem werden verschiedene Erklärungsansätze vor allem aus linker Sicht besprochen. In diesen Zusammenhängen stellen sich wichtige Fragen wie: Gibt es Zusammenhänge zwischen Faschismus und Kapitalismus? Worin unterscheiden sich faschistische Bewegungen von modernen rechtspopulistischen Parteien? Oder von Militärdiktaturen wie die von Pinochet in Chile? War der Nationalsozialismus ein Faschismus? Und nicht zuletzt: Sind Protagonisten wie Trump, Wilders, Meloni und auch die AfD eine neue Form des Faschismus? Oder doch nur alter Wein in neuen Schläuchen? Anders ausgedrückt: Ist Faschismus ein historisches Phänomen, das 1945 in Berlin unterging, wie viele Forschende lange Zeit dachten? Oder hat er eine Zukunft?

[Foto: Michael Fehrenschild mit Hut lächelt in die Kamera]

Referent: Michael Fehrenschild, aktuelle Veröffentlichung: Faschismus in Geschichte und Gegenwart: Ein vergleichender Überblick zur Tauglichkeit eines umstrittenen Begriffs (zusammen mit Alexander Häusler)

[Icon Mobilizon]

Fr. 1. März 2024, ab 19:00 Uhr geöffnet, Beginn des Vortrags 20:00 Uhr, dazu selbstgekoches Essen und Getränke gegen Spende

Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe „Strategiedebatte: Was tun gegen die AfD?“.

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Fr. 22. März: Die wunden Punkte von Google, Amazon, Deutsche Wohnen & Co.

Was tun gegen die Macht der Konzerne? Veranstaltung mit Nina Scholz

[Cover „Die wunden Punkte von Google, Amazon, Deutsche Wohnen & Co.“]

Lange sah es so aus, als ob die Konzerne übermächtig und unangreifbar wären. Diese Zeiten sind vorbei, denn viele Menschen organisieren und wehren sich, entwickeln Alternativen. Gemeinsam finden sie die wunden Punkte der Großunternehmen, die so vielfältig und zahlreich sind wie die Kämpfenden und ihre Methoden: Bei Google gründen sich Gewerkschaften, bei Amazon wird immer wieder gestreikt, ehemalige Deliveroo-Fahrer*innen bauen eine Genossenschaft auf…

Für ihr Buch hat Nina Scholz mit zahlreichen Arbeiter*innen, Organizer*innen und Gewerkschafter*innen gesprochen. Sie berichtet außerdem über den Kampf der Berliner*innen gegen die Immobilienkonzerne.

[Foto: Nina Scholz isst ein Speiseeis]

Nina Scholz arbeitet als Journalistin für „Deutschlandfunk“, „Freitag“ (wo sie die monatliche Kolumne „Politik von unten“ veröffentlicht) sowie andere Medien und berichtet vor allem über Tech-Unternehmen und Gewerkschaften. 2022 ist ihr zweites Buch „Die wunden Punkte von Google, Amazon, Deutsche Wohnen & Co. im Bertz + Fischer Verlag erschienen. Sie ist seit vielen Jahren in der Berliner Mietenbewegung aktiv, vor allem in der Starthilfe-AG, der OrganizingAG von Deutsche Wohnen & Co. enteignen.

[Icon Mobilizon]

Fr. 22. März 2024, ab 19:00 Uhr (Einlass: 18:00 Uhr)

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Fr. 8. Dezember: Vortrag: „Quo vadis, Hollywood?“ von Wolfgang M. Schmitt

[Porträt von Wolfgang M. Schmitt; ein junger Mann im Mantel mit Hemd und Krawatte steht in einem Tunnel]

Am 8. Dezember wird Wolfgang M. Schmitt im Kino Endstation in Bochum Langendreer über die Zukunft der Filmindustrie sprechen. Der nun abgeschlossene Streik von Schauspieler:innen und Autor:innen in den USA offenbart viele Herausforderungen der Branche. Neben technischen Entwicklungen beeinflusst isbesondere die Macht der Streamingdienste das Geschehen in Hollywood enorm. Was in der einstigen Traumfabrik los ist und wohin die Reise gehen kann, wir uns Schmitt an diesem Abend erzählen und anschließend mit dem Publikum diskutieren. Vorweg wird ein Überraschungsfilm gezeigt.

Wolfgang M. Schmitt ist insbesondere durch sein YouTube-Format „Die Filmanalyse – Kino anders gedacht“ und den PodcastWohlstand für Alle“ bekannt. Wir freuen uns, ihn im Dezember im Rahmen der Reihe „DIY Ennepe Ruhr“ begrüßen zu dürfen.

[Icon Mobilizon]

Fr. 8. Dezember 2023, 20:00 Uhr, Bahnhof Langendreer, Kino Endstation (Ticketvorverkauf)

Die Veranstaltung wird vom Ennepe-Ruhr-Kreis gefördert.

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Fr. 15. Dezember: Lesung: „Das Ende des Romantikdiktats“ von Andrea Newerla

[Buchcover: Das Ende des Romantikdiktats: Warum wir Nähe, Beziehungen und Liebe neu denken sollten]

Unsere Beziehungen funktionieren häufig nicht mehr: Die Zahl der Single-Haushalte steigt, die Kleinfamilie zerfällt und während uns Hollywood den Glanz der ganz großen Liebe ins Wohnzimmer strahlt, suchen wir mit Dating-Apps, polyamoren oder offenen Beziehungen den neuen Goldstandard für Nähe und Verbindlichkeit. Doch liegt darin wirklich die Erfüllung unserer intimsten Sehnsüchte? Steckt dahinter nicht ein Prinzip, das sich in Zeiten des ökonomisierten Dating-Marktes selbst überholt hat?

[Foto: Porträt Andrea Newerla]

Soziologin Andrea Newerla blickt hinter die Glücksversprechen unserer Zeit, zeigt, was wir eigentlich suchen und warum unsere Beziehungskonzepte nicht wirklich so alternativlos sind, wie sie uns immer scheinen.

[Icon Mobilizon]

Fr. 15. Dezember 2023, ab 19:00 Uhr

Die Veranstaltung wird vom Ennepe-Ruhr-Kreis gefördert.

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Sa. 18. November: Ein Vortrag von Katharina und Luca zum Thema „DIY“ im Allgemeinen

Am Ende einer Treppe steht ein Tischfußballtisch („Kicker“). Ein Bein ist abgebrochen und eingeklickt. Offenbar war er schon vorher abgebrochen und mit starkem Klebeband („Gaffa Tape“) notdürftig befestigt. Links steht ein junger Mann mit dem Rücken zur Kamera. Er trägt ein Band-T-Shirt.

Katharina und Luca wollen mit euch DIY (Do It Yourself) erkunden – als Begriff, als Möglichkeit, als Bewegung. Es wird assoziativ, manchmal soziologisch, manchmal persönlich oder flapsig, manchmal witzig und hoffentlich die ganze Zeit unterhaltsam. Wir wollen einen notwendig unvollständigen, aber gut überlegten Input geben und anschließend Probleme erörtern und DIY kritisch beleuchten. Wir kommen aber nicht mit der Abrissbirne, sondern sind kritisch. … weil wir wohlwollend sind! Weil wir die Potentiale und Räume, die DIY eröffnen kann, im Auge haben, wenn wir über Männer, Neoliberalismus und Dreck im DIY herziehen werden. Und wir wollen zum Abschluss gerne mit euch ins Gespräch kommen, denn DIY heißt auch: Die Bühne gehört allen.

Die Veranstaltung wird vom Ennepe-Ruhr-Kreis gefördert.

[Icon Mobilizon]

Sa. 18. November 2023, ab 19:00 Uhr

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