Fr. 16. Jan.: Vortrag mit einem Mitglied des Übersetzungskollektivs des CrimethInc.-Buchs Work

[Buchcover: Work]
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Warum müssen wir, trotz all des technischem Fortschritts, mehr arbeiten als je zuvor? Wie kommt es, dass je härter wir arbeiten, wir letztendlich im Vergleich zu unseren Bossen umso ärmer werden? Warum konzentrieren sich die Leute einzig darauf, ihre Jobs zu retten, wenn die Wirtschaft zusammenbricht – obwohl eigentlich von vornherein keine_r die Arbeit mag? Kann der Kapitalismus ein weiteres Jahrhundert der Krisen überstehen?

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Fr. 30. Jan.: Schwarzer Tresen: Der Begriff „Anarchie“ und seine Umsetzung im Libertären Kommunalismus – Zwei Vorträge

Sentados a la mesa en Can Masdeu
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Schon Aristoteles und Platon verwendeten im 4. Jahrhundert v.u.Z. den Begriff Anarchie als Bezeichnung für einen „Zustand der Sklaven ohne Herren“. Im 18. Jahrhundert definierte Immanuel Kant Anarchie als „Gesetz und Freiheit ohne Gewalt“. Währenddessen griffen andere Philosophen den Begriff ebenfalls auf, jedoch wurde von keinem von ihnen eine praktisch-politische Dimension mitgedacht. Anarchie blieb bloß ein philosophisches Konstrukt. Durch Proudhon, Bakunin und Kropotkin erhielt der Anarchismus schließlich im 19. Jahrhundert eine politische Theorie deren Entwicklung bis heute nicht abgeschlossen ist. Doch wie wird der Begriff heute von Anarchist_innen interpretiert? Gibt es einen Minimalkonsens bei der Definition von Anarchie?

Als ein Beispiel moderner Prägung einer Anarchismusvorstellung gilt der Libertäre Kommunalismus. Der Libertäre Kommunalismus ist ein Ansatz, der versucht die Theorie der Sozialen Ökologie von Murray Bookchin in eine handlungsorientierte Praxis zu überführen. Er wurde von Janet Biehl weiterentwickelt und stellt einen anderen Weg des politischen Handelns dar. Die politische und soziale Organisation spielt sich in kleinen autonomen Einheiten, den politischen Kommunen und Basisinitiativen, ab. Die Autonomiebewegung in Rojava (Westkurdistan) hat sich von diesem Konzept inspiriert lassen und versucht einen neuen Weg in der Organisation der Gesellschaft zu etablieren. Was das nun mit Ökologie zu tun hat und welche Handlungspielräume für eine herrschaftskritische Praxis sich daraus ergeben können, erfahrt Ihr am Schwarzen Tresen.

Fr. 30. Jan. 2015, 19:00 Uhr, mit Essen

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Fr. 12. Dez.: Ehud Manor: Überblick über Geschichte und Selbstverständnis der Kibbuzbewegung

PikiWiki Israel 156 Passover Seder at a Kibbutz סדר פסח בקיבוץ

Ph.D. Ehud Manor ist Senior Lecturer am Oranim College der Kibbuzbewegung. Schwerpunkte seiner Arbeit in Forschung und Lehre sind jüdische Politik, jüdischer Sozialismus und jüdische Presse.

Im Rahmen einer Kooperation der DIG Witten und des soziokulturellen ZentrumsTrotz Allem“ wird er in der zweiten Dezemberwoche zwei ca. 90-minütige Vorträge halten.

Der erste wird einen Überblick über die Geschichte der Kibbuzim in Israel und die der Kibbuzbewegung in Israel und der Diaspora geben. Dieser Überblick reicht von der Bedeutung des innerjüdischen Diskurses in der Diaspora der 1910er und 20er Jahre über die Identitätspolitik jüdischer Gruppierungen bis zum heutigen Selbstverständnis und der Bedeutung der Kibbuzbewegung in Israel. Im Anschluss an den auf Englisch gehaltenen Vortrag in den Räumlichkeiten des soziokulturellen Zentrums „Trotz Allem“ (Augustastraße 58, im Hof) bietet sich die Möglichkeit zur Diskussion und Gespräch. Die Veranstaltung findet am 12. Dezember um 20:00 Uhr statt.

Thema des zweiten Vortrags wird in erster Linie das sozialistische Selbstverständnis eines Teils der Kibbuzbewegung sein. Die Abgrenzungen und Übergänge zum jüdischen Nationalismus, in der Diaspora wie in Israel werden ebenso beleuchtet wie die Verbindungen zur jüdischen Identitätspolitik und die heutige Bedeutung der sozialistischen Kibbuzim. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer allmählichen Rückbesinnung der israelischen Linken auf ihre sozialistischen und zionistischen Wurzeln. Der Referent wird dabei einen Überblick über das Verhältnis zwischen Kibbuz- und Siedlerbewegung geben. Auch hier schließt sich an den auf Englisch gehaltenen Vortrag ein Gespräch eine Diskussion an. Der Vortrag findet am 14. Dezember um 18:00 Uhr im Gemeindesaal der Friedenskirche (Ardeystraße 234) statt.

Fr. 12. Dez. 2014, 20:00 Uhr

Gustav-Landauer-Bibliotheks-Neueröffnungs- und Trotz-Allem-Geburtstagswochenende

Logo Gustav-Landauer-Bibliothek

Nahezu unbemerkt von der Weltöffentlichkeit vollzieht sich in diesem Jahr in Witten ein Ereignis von historischer Bedeutung – das Trotz Allem wird 15 Jahre alt. Wer hätte das gedacht? Einige verarbeiten noch immer ihren Kater von der Eröffnungsparty und jetzt soll das schon 15 Jahre her sein?

Wir nehmen dieses Ereignis zum Anlass Euch zu einem gesellschaftlichen Mega-Event einzuladen: dem Gustav-Landauer-Bibliotheks-Neueröffnungs- und Trotz-Allem-Geburtstagswochenende. Kein Spaß! An gleich zwei Tagen, dem 6. und 7. Dezember 2014, bieten wir Euch die Gelegenheit, das Trotz mal wieder zu besuchen und unsere neu gestaltete Gustav-Landauer-Bibliothek in Augenschein zu nehmen. Am Samstag und Sonntag werden uns Gustav-Landauer-Spezialist*innen in den neuesten Forschungsstand zu unserem Bibliotheks-Namensgeber einführen.

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So. 23. Nov.: Regionale Aspekte des Nahostkonfliktes – „Warum wählen die Israelis ‚Bibi‘ Netanjahu?“

Im Rahmen des gemeinsamen Abends hören wir ein Plädoyer von „links“ für die Weltsicht eines „rechtenIsraels – und Überlegungen zu den Bedingungen, sich aus dieser Denke befreien zu können:

Die israelische Siedlungspolitik bleibt für die Europäer weiterhin unverständlich. Und die Gazakrise diesen Sommer hat die Fragen nach der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern neu verschärft. Warum wählen die Israelis Bibi Nethanjahu wieder und wieder als Regierungschef? Und sind die Erklärungen zur Zweistaatenlösung ernstzunehmen – oder einfach nur Lippenbekenntnisse? Wie steht es um die Formel, dass Palästina die Wurzel des Nahostkonfliktes bedeutet? Hat der Konflikt etwas mit uns zu tun? Und zuletzt – warum kann nur die westliche Welt den Konflikt beenden?

Georg Rössler, gebürtiger Düsseldorfer, lebt seit 30 Jahren in Jerusalem. Er ist Reiseveranstalter und Co-Direktor von SK-Tours in Nature, Gründer von „DEmobbing Israel“ und „SOS-Gewalt/Zentrum für Gewaltstudien in Israel“.

So. 23. Nov. 2014, 20:00 Uhr

Fr. 21. Nov.: Von Detroit lernen! – Manifest für ein Recht auf Stadt im Ruhrgebiet

Detroit gilt als der Inbegriff der postindustriellen Stadt. Der Rückzug der großen Industrien hat diese Stadt massiv verändert. Auch im Ruhrgebiet begann der Strukturwandel in den 60er Jahren. Doch der Prozess der Deindustrialisierung hat hier sein Ende noch nicht erreicht. Die sozialen Tragödien und der Verfall des Ruhrgebiets werden hinter dem Wortgeklingel „Metropole Ruhr“ oder „Region im Wandel“ versteckt. Wir möchten ihnen hingegen tatsächlich ins Auge sehen: der Armut, der sozialen Segregation, der Abwanderung, dem Leerstand und der Langeweile. Wir wollen dem Vergleich des Ruhrgebiets mit Detroit weder zustimmen noch widersprechen, sondern vielmehr die Frage stellen: Was kann das Ruhrgebiet von Detroit lernen?“

Mit diesen Zeilen beginnt das Manifest »Von Detroit lernen!« mit dem das Netzwerk »Recht auf Stadt – Ruhr« sich in die Debatte über die Zukunft des Ruhrgebiets einmischen möchte. Am 21. November wird das Manifest im Wittener Trotz Allem präsentiert und zur Diskussion gestellt. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen. Das Manifest und weitere Texte sind auf der Homepage von Recht auf Stadt Ruhr zu finden.

Fr. 21. Nov. 2014, 19:30 Uhr

Fr. 28. Nov.: Schwarzer Tresen: Buchvorstellung: Bernd Drücke: Anarchismus hoch 2

Soziale Bewegung, Utopie, Realität, Zukunft

Bernd Drücke LiMesse 2014

Bernd Drücke auf der LiMesse 2014

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Ein Teil der in diesem Sammelband abgedruckten Interviews wurde – zwischen Oktober 2007 und November 2013 – in der Graswurzelrevolution veröffentlicht. Sie wurden für dieses Buch aktualisiert und um weitere Fragen und Antworten erweitert. Die Interviewten stehen libertär-sozialistischen Ideen nahe. Trotzdem richtet sich dieses Buch nicht nur an Anarchistinnen und Anarchisten. Ich hoffe, dass die Gespräche spannend für alle Menschen sind, die neugierig auf emanzipatorische, vom Mainstream abweichende Ideen sind. Denn die Fragen, um die es hier geht, betreffen alle. Wie kann die Menschheit die Herrschaft abschütteln? Wie können wir jegliche Form von Ausbeutung des Menschen durch den Menschen überwinden und die Zerstörung der ökologischen Lebensgrundlagen stoppen? Wie kann eine nicht-kapitalistische Gesellschaft organisiert werden, die auf Gegenseitige Hilfe, Freie Assoziation, Selbstverwaltung und ein menschengerechtes und naturnahes Leben ohne Chef und Staat aus ist?

Fr. 28. Nov. 2014, 19:00 Uhr, mit Essen

Das Buch und der Vorgänger in der Gustav-Landauer-Bibliothek Witten

Mo. 10. Nov.: Krise & Austerität in Europa: Wohnungs- und Stadtkämpfe in Lissabon

November 2011 Austerity Protest in Lisbon, Portugal
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Portugal gehört mit Griechenland, Irland, Spanien, Zypern und Italien zu den europäischen Ländern, die besonders hart von dem weltweiten Zusammenbruch der Finanz- und Immobilienblasen im Jahr 2008 getroffen wurde. Unmittelbarer Grund dafür war auch in Portugal das Platzen einer extremen Bau-, Tourismus- und Immobilienblase, die von globalisierten Finanzinvestoren angeheizt worden war. Viele Menschen, die für ihre Altersversorgung in ein paar überteuerte Häuser investiert hatten, standen nun vor dem nichts. Noch schlimmer erging es vielen ImmigrantInnen, die ihre prekären Jobs verloren und über keinerlei soziale Absicherung verfügten. Die Staatsschulden steigen rapide, mit ihnen die Zinsen für Staatsanleihen. und schnell wurde Portugal einem besonders extremen „Sanierungsfall“ der auf globale Konkurrenz und „Schuldenbremsen“ geeichten Europäischen Union. Die „Troika“ aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und IWF zwang Portugal die Zustimmung zu radikalen Liberalisierungs- und Sparmaßnahmen auf, nicht zuletzt im Immobilien- und Wohnungssektor. Zwangsräumungen von Armensiedlungen oder die erzwungene Umwandlung von traditionellen Lissabonner Wohngebieten in private Hotels gehören zu den lokalen Folgen dieser europäischen Politik.

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Fr. 31. Okt.: Schwarzer Tresen

Mahnwache FÜR den Frieden, 2014-06-23
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Auf dem Oktober-Tresen möchten wir euch zwei interessante Vorträge präsentieren. Im ersten stellt sich das FREE!­-Projekt vor. Im zweiten möchte uns Martin Niewendick etwas über die Mahnwachen für den Frieden erzählen.

Das FREE!­-Projekt stellt sich vor

Diesmal stellt sich FREE!, das Internet- und Vernetzungskollektiv aus Dortmund, vor. Dabei reden sie über sichere Kommunikation und gewähren gerne einen Einblick in ihre Arbeit. Falls im Anschluss Bedarf und Zeit besteht, können noch Kenntnisse für möglichst sichere und sinnige Arbeitsweisen für Aktivistinnen oder einfach Interessierte diskutiert werden. Gerne auch im Einzelgespräch.

Siehe auch

Mahnwachen für den Frieden

Als Mahnwachen für den Frieden (auch Friedensbewe­gungen 2.0, Friedensmahnwachen, Montagsdemos 2014, Montagsdemonstrationen 2014 oder Montags­mahnwachen) werden Mahnwachen bezeichnet, die seit dem 17. März 2014 in zahlreichen Städten Deutschlands und Österreichs zumeist montags stattfinden. Nach Dar­stellung der Organisatoren handelt es sich um eine poli­tisch nicht gebundene Bewegung, die lediglich der Meinungsbildung diene. Die Mahnwachen verstehen sich explizit als weder rechts noch links und stellen sich in die Tradition der Montagsdemonstrationen 1989/1990 in der DDR und der Friedensbewegung. (CC-BY-SA Wikipedia)

Fr. 31. Okt. 2014, 19:00 Uhr, mit Essen

Mi. 17. Sep.: Vortrag: Das Meer zwischen uns – Flucht und Migration in Zeiten der Abschottung

[Ain't no border high enough – mogration is a human right – no gagers – no fear]

„Nachts, wenn das Gewimmer der Gefangenen und die Schreie der Polizisten verstummen, hört man vom Hof aus das Rauschen des Meeres. Es waren die Wellen des Mittelmeers, deren Schaum auf den Sand spülte, 200 Meter von den Mauern entfernt, die das Haftlager umgaben.“

Dieser Vortrag möchte Einblicke in das Leben der Menschen geben, die sich Tag für Tag aufmachen, um in Europa ein neues Leben zu beginnen. Was treibt diese Menschen an? Welche Motive haben sie, um das oft tödliche Risiko einer Überfahrt auf sich zu nehmen? Wo kommen diese Menschen her? Und was passiert mit denjenigen, die zwar die Küsten erreichen, doch auf Grund des undurchsichtigen Systems der Schengenstaaten und anderer behördlicher Willkür einfach „verschwinden“?

Der Vortag nimmt stark Bezug auf das von Gabriele del Grande (Gründer von Fortress Europe) im Jahr 2011 veröffentlichte Buch „Das Meer zwischen uns“, von dem auch der Vortragstitel entliehen ist.

Mi. 17. Sep. 2014, 19:30 Uhr