Mo. 7. Feb.: Veranstaltung: Albert Camus und seine Freundschaften mit den Libertären

Mit Lou Marin, Marseille (Verlag Graswurzelrevolution)

Albert Camus erhielt 1957 den Literaturnobelpreis und erlangte daraufhin literarischen Weltruhm. Nahezu unbekannt ist allerdings: Camus hatte zeit seines Lebens vielfältige Kontakte zur französischen und internationalen anarchistischen Bewegung. Er hielt Vorträge, beteiligte sich an Aktionen und trat für Angeklagte vor Gericht ein. Und seine Werke sind von freiheitlichem Denken gekennzeichnet.

Der vergessene Libertäre Albert Camus wird an diesem Abend vorgestellt: Seine Hinwendung zu libertären Ideen nach seiner Bekanntschaft mit der großen französischen Anarchistin Rirette Maîtrejean, die freiheitlichen Aspekte seines philosophischen Hauptwerkes Der Mensch in der Revolte und seine journalistischen Beiträge für anarchistische Zeitungen in den fünfziger Jahren.

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Mo. 31. Jan.: Vortrag: Piraten vor Somalia

[Icon: Rauchverbot]

In der Darstellung somalischer Piraten auch in linken Medien fehlen zwei der handelnden Subjekte in der Regel vollkommen: Die Piraten selbst und die Matrosen auf den piratisierten Schiffen. Der Vortrag nimmt eine andere Sichtweise ein. Er stellt die piratische Praxis vor, ihre sozialen, politischen und historischen Hintergründe und vertritt die These, dass die Armada vor Somalia im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung dazu beitragen wird, dass genau das geschehen wird, was angeblich bekämpft werden soll. Ob im Vortrag auch ein wenig auf die Situation des „maritimen Proletariats“, also der Matrosen auf den Container-Schiffen gesagt werden wird, wird sich zeigen.

Auf der Veranstaltung herrscht Rauchverbot.

Mo. 31. Jan. 2011, 20:00 Uhr

Programm Januar 2011

Di. 4. 1. offener Dienstag ab 19:30 Uhr
(Musik, Kicker, Billard, Infoladen, Bibliothek)
Do. 6. 1. Kurzfilmabend: Internationales Videofestival Bochum (ab 20:00 Uhr)
Di. 11. 1. offener Dienstag (ab 19:30 Uhr)
(Musik, Kicker, Billard, Infoladen, Bibliothek)
Mi. 12. 1.: Film(ausschnitte) + Diskussion: „Gegen den Muff von 1000 Jahren – der 2. Juni 1967“ (ab 19:30 Uhr, mit Vokü)
Do. 13. 1. Plenum (ab 20:00 Uhr)
Sa. 15. 1.: Punkertresen (ab 20:00 Uhr)
(Punk, Crust, Grindcore, und vieles mehr)
Di. 18. 1. offener Dienstag (ab 19:30 Uhr)
(Musik, Kicker, Billard, Infoladen, Bibliothek)
Mi. 19. 1.: Film: Micmacs – Uns gehört Paris!
Do. 20. 1. Plenum (ab 20:00 Uhr)
Di. 25. 1. offener Dienstag (ab 19:30 Uhr)
(Musik, Kicker, Billard, Infoladen, Bibliothek)
Mi. 26. 1.: Film(ausschnitte) + Diskussion: „Angela Davis und die amerikanischen Verhältnisse“ (ab 19:30 Uhr, mit Vokü)
Do. 27. 1. Plenum (ab 20:00 Uhr)
Mo. 31. 1. Vortrag: Piraten vor Somalia (ab 20:00 Uhr)

Mi. 19. Jan.: Film: Micmacs – Uns gehört Paris!

Das Leben des Videothekenangestellten Bazil wird durch Waffengewalt gleich zweimal tragisch bestimmt. Sein Vater stirbt beim Versuch, eine Landmine zu entschärfen, und bei einer Schießerei vor der Videothek wird Bazil als Unbeteiligter verletzt. Seitdem steckt eine Kugel in seinem Kopf. Durch dieses Unglück verliert er seine Wohnung und seine Arbeit. Nach einer Zeit der Obdachlosigkeit kommt Bazil bei einer Gruppe von Außenseitern unter, die in einer Höhle unter einem Müllberg lebt. Fast jeder dieser „Familienmitglieder“ hat eine Begabung: Petit Pierre baut aus Schrott kunstvolle und skurrile Maschinen, Calculette kann mit einem Blick die Welt vermessen, Fracasse ließ sich als menschliche Kanonenkugel in die Höhe schießen, Remington redet fast ausschließlich in Redensarten und La Môme Caoutchouc kann ihren Körper verbiegen.

Bei der Suche nach verwertbarem Sperrmüll entdeckt Bazil zufällig die Konzernzentralen der beiden Waffenproduzenten, deren Produkte sein Leben zu einer Tragödie gemacht haben. Er entwickelt einen Plan, wie er sich gemeinsam mit seinen Freunden an den Waffenfabrikanten rächen kann. Im Stile eines Heist-Movies spielen sie die beiden gegeneinander aus, bis der Waffenproduzent Marconi die Fabrik seines Konkurrenten Thibault de Fenouillet explodieren lässt. Bei der Suche nach belastenden Beweisen wird Bazil aber in der Wohnung von Marconi von beiden Waffenfabrikanten gekidnappt. Dem Team von Bazil gelingt es, Bazil zu befreien und wiederum Thibault de Fenouillet sowie Marconi zu entführen. Den beiden wird suggeriert, dass sie in die Sahara verschleppt wurden. Vermeintlich in Todesgefahr gestehen sie ihre Verbrechen, was auf Video aufgezeichnet und ins Netz gestellt wird. Bazil und die biegsame Dame werden ein Paar.

Text: CC-BY-SA Wikipedia

Mi. 19. Jan. 2011, 20:00 Uhr

2011: Veranstaltungsreihe: Facetten des Widerstands

Ab Januar 2011 startet im Trotz Allem mit Gegen den ‚Muff von 1000 Jahren’ – Der 2. Juni 1967“ die Veranstaltungsreihe Facetten des Widerstands. Ausgehend von der 1968er-Revolte und deren Vorgeschichte thematisieren wir mit Filmen, Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen weltweite soziale Kämpfe gegen Unterdrückung und für soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Alternativen. Dabei orientieren wir uns der Reihe „Bibliothek des Widerstands“, welche seit dem Frühjahr 2010 vom Hamburger Laika-Verlag herausgegeben wird.

Mi., 12. Januar: „Gegen den Muff von 1000 Jahren – der 2. Juni 1967“ – Film(ausschnitte) + Diskussion (mit Vokü)

[Icon: Rauchverbot]
[Icon: Volxküche]

Die so genannte 68er-Revolution in Deutschland richtete sich gegen die versteinerten Verhältnisse eines Landes, das immer noch weitgehend von der ‚Tätergeneration’ des dritten Reiches geprägt war. Einen wesentlichen Ausgangspunkt dieser ‚Revolte’ stellte der 2. Juni 1967 dar, der für eine neue Politisierung und Polarisierung der Gesellschaft sorgte. Zum Auftakt der Reihe „Facetten des Widerstands“ wird am 12. Januar 2011 daher die 68er-Revolte und ihre Entstehung thematisiert und diskutiert.

Mi. 12. Jan. 2011, 20:00 Uhr

Mi., 26. Januar: „Angela Davis und die amerikanischen Verhältnisse“ – Film(ausschnitte) und Diskussion (mit Vokü)

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[Icon: Volxküche]

Nicht nur in Deutschland gärte es in den 60er Jahren. In den USA wehrte sich etwa die Black-Power-Bewegung gegen die Diskriminierung der Schwarzen. Die prominenteste Vertreterin dieser Bewegung war Angela Davis, die zeitweilig als eine der zehn „gefährlichsten Verbrecher“ der USA gesucht wurde. Am 26. Januar wollen wir uns mit ihr, der Black-Power-Bewegung und der damaligen Situation in den USA beschäftigen.

Mi. 26. Jan. 2011, 20:00 Uhr

Bei beiden Veranstaltungen herrscht Rauchverbot. Es soll eine Vokü (veganes Essen gegen Spende) angeboten werden.

Programm Dezember 2010

Do., 2. 12. Plenum ab 20:00 Uhr
Di., 7. 12. offener Abend ab 19:30 (Infoladen mit Bibliothek)
Mi., 8. 12. Dokumentation: Revolten in einer globalisierten Welt (Beginn 20:00 Uhr)
Do., 9. 12. Plenum ab 20:00 Uhr
Fr., 10. 12. Dokumentation: „An vordersten Fronten – Kriegsalltag in Afghanistan“ (Beginn 20:00 Uhr)
Sa., 11. 12. Homer in Witten ab 20:00 Uhr
Di., 14. 12. offener Abend ab 19:30 (Infoladen mit Bibliothek)
Mi., 15. 12. Vortrag: „Tatmensch aus dem Wiesental“ (Beginn 20:00 Uhr)
Do., 16. 12. Plenum ab 20:00 Uhr
Di., 21. 12. offener Abend ab 19:30 (Infoladen mit Bibliothek)
Do., 23. 12. Plenum ab 20:00 Uhr
Di., 28. 12. offener Abend ab 19:30 (Infoladen mit Bibliothek)
Do., 30. 12. Plenum ab 20:00 Uhr

Mi. 8. Dez.: Dokumentation: Revolten in einer globalisierten Welt

Was haben die Weltweit über 540 „Ausschreitungen“ alleine im Jahr 2009 gemeinsam? Was wollen uns die Protagonisten dieser Rebellionen (Revolten) sagen?

An drei Beispielen wird diesen und anderen Fragen nachgegangen: Räumung und Zerstörung des Jugendzentrums in Kopenhagen (2007), den dreiwöchigen Ausschreitungen in Griechenland nach der Ermordung eines 15-Jährigen durch einen Polizisten (2008) und einigen Arbeitsaufständen in China. – Brauchen wir eine andere Welt?

Mi. 8. Dez. 2010, 20:00 Uhr

Mi. 15. Dez.: Vortrag: „Tatmensch aus dem Wiesental“

Albert Leo Schlageter – Mythos und Narrativ

[Cover: „Albert Leo Schlageter – ein deutscher Held“]

Beispiel einer zeitgenössischen NS-Publikation

Der Vortrag beschäftigt sich mit der zwischen 1923 und 1945 erschienenen Literatur über den Freikorpskämpfer Albert Leo Schlageter. Schlageter verübte während der Besatzung des Ruhrgebietes durch französische und belgische Truppen Sabotageakte, dafür wurde er von einem französischen Militärgericht zum Tode verurteilt und schließlich in Düsseldorf hingerichtet. Von der Weimarer Rechten und den Nationalsozialisten wurde Schlageter daraufhin zum Märtyrer stilisiert.

Der Vortrag thematisiert insbesondere die Funktion der Schlageter-Literatur für den Nationalsozialismus.

Mi. 15. Dez. 2010, 20:00 Uhr